Because you asked: Tipps für Schwangere von Pony M.
Gute Nuschis statt unnütze Baby-Schuhe. Stillkissen ja, aber Stillen nicht um jeden Preis. Eigentlich gibt Comedienne Yonni Moreno Meyer werdenden Müttern nicht gerne Tipps, aber für uns macht sie eine Ausnahme.

Kürzlich fragte mich eine Freundin, die kurz vor der Geburt ihres Sohnes stand, nach «Mama-Tipps».
Ich halte mich bei Schwangeren, was ungefragte (!) Tipps angeht, absichtlich zurück, denn auch wenn ihre Vorstellungen noch so unrealistisch und romantisch sind, so haben sie wenigstens keinen Stress vor der Geburt. Auf das, was danach kommt, kann man sich eh nicht vorbereiten, und sei es noch so ausführlich, denn es wird eh anders, als man denkt, ob in positiver oder negativer Weise.
Nun, ich durfte also Tipps geben.
Falls du eine werdende Mama bist und keine Tipps willst: Dies sind keine «Entspann dich»- oder «Wart’s nur ab»-Tipps, sondern mehr so hands-on. Falls du auch die nicht hören willst, was mega okay wäre: Hör hier auf zu lesen.
Und: Die Tipps sind natürlich alle subjektiv (Achtung: Da steht eine Meinung zum Stillen). Und nichts davon ist gesponsert, einfach zur Klarstellung. Alle Produkte unterstütze ich selbst.
Tipp 1: Gute Nuschis
Mega wichtig. Und viele davon. «Lässig» ist meine Lieblingsmarke: Die haben die weichsten Nuschis im Universum (achte darauf, dass du Bambus-Nuschis nimmst und nicht die normalen).
Das Einsatzgebiet der Nuschis ist unendlich: als Spucktuch, Lätzchen, Sonnensegel, Nuggi-Halter, Schmusetüechli. Und nicht zuletzt zum Gugus-Dada spielen.
Anmerkung der Redaktion: Nuschis sind übrigens auch ein Teil unseres «Baby-Shower-Geschenkpakets» für Erstmütter. Wir sind da voll bei Yonni.
Tipp 2: KEINE SCHUHE!
Auch wenn sie uuuuu herzig sind. Habe ich nur von Kinderlosen bekommen. Jetzt weiss ich auch wieso: Am Anfang brauchen sie sie sowieso nicht und danach ziehen sie sie ständig aus.
Tipp 3: Stillkissen
Mega bequem (schon in der Schwangerschaft und auch weit darüber hinaus). Kauf am besten zwei, damit du oder dein Partner mit einem schlafen kann, während der/die andere eins zum tatsächlichen Stillen/Schöppelen brauchen kann.
Später ist’s dann praktisch, wenn die Kleinen sich drehen können und sich wie glitschige Fische aus deinen Händen winden, wenn du sie wickeln oder anziehen willst. Durchs Stillkissen bleiben sie wenigstens mehr oder weniger am gleichen Ort.
Tipp 4: Stillen? Nicht um jeden Preis!
Lass dir von NIEMANDEM einreden, du MÜSSTEST stillen. Versuch’s – und versuch’s vielleicht einmal mehr, als du willst – aber dann ist’s okay. Ich hab’s drei Wochen durchgezogen (wegen Bakterienaustausch, etc.), mit zu wenig Milch, Abpumpen, Zuschöppelen, Stillfaulheit, etc.
Dann kam unsere mega coole Hebamme und hat gesagt «Jetzt ist gut» und hat mir ein Pack Aptamil vor die Nase gestellt. Das hat mich enorm erleichtert.
Tipp 5: Fläschli-Maschineli
Falls du Fläschchen gibst, kauf dir das Fläschchen-Maschineli, das wir haben. Es erwärmt die von dir eingegossene Masse an Wasser auf exakt die richtige Temperatur und du hast innert 20 Sekunden ein Fläschchen.
Mag doof klingen, aber die Kleinen klingen beim Schreien nach dem Fläschchen jeweils nach KESB-Alarm und du bist um 3.47 Uhr morgens sehr froh ums Maschineli. Meins sterilisert auch Fläschchen (BÉABA Expresso). Das ist eine der allerbesten Anschaffungen, die wir gemacht haben.
Tipp Nummer 6: Tragetuch
Ein Tragetuch ist Gold wert. Lass dir am besten gleich von der Hebamme oder einer Trageberaterin zeigen, wie man es bindet, dann gehst du nicht verkehrt.
Anmerkung der Redaktion: Im Winter ist ein Tragetuch manchmal so halb gäbig und es braucht krasse Binde-Skills, um das lange Tuch nicht in Glunggen zu schwingen. Eine Trage ist deshalb auch eine gute Empfehlung.
Tipp 7: XXL-Binden und Aloe-Vera-Gel
Kauf dir im Vorlauf XXL-Binden und Aloe-Vera-Gel. Brauchte ich im Wochenbett zwar weniger als Frauen, die natürlich gebären, aber «Padsicles» sind Gold wert. Grosse Binden brauchst du sowieso für die Wochenblutungen – die weh tun und Arschlöcher sind und von denen nie jemand redet (Anmerkung der Redaktion: ausser wir – hier!). Aber grosse Binden MIT Aloe Vera Gel und aus dem Gefrierer (!) tun der Vulva und dem Damm mega gut.
Leg einfach vor der Geburt ein paar Always Night Ultra Large in den Gefrierer, nachdem du sie mit Gel eingestrichen hast.
Tipp 8: Vaterschaftsurlaub aufteilen
Das ist etwas kontrovers und ich würde dir nie dreinreden wollen, aber: Ich würde deinem Partner raten, seinen Vaterschaftsurlaub (haha «Urlaub») auf die Woche nach der Geburt und dann wieder 3-4 Wochen später zu legen. Dann zieht’s nämlich richtig an.
Am Anfang schlafen sie nur. Und ich verstehe, wenn man dieses Cocooning geniessen will (haben wir auch). Wirklich Hilfe hätte ich aber in Woche drei bis «unendlich» gebraucht. So allein, versehrt, ohne Schlaf und ohne zu wissen, was zum Teufel man da eigentlich macht. Das war mega schwer. Das ist aber nur meine Warte.
Tipp 9: Besuch dosieren
Nicht ZU viel Besuch. Ich war anfangs mega überfordert mit all den Menschen.
Tipp 10: Hilfe holen, Hilfe annehmen
Hol Hilfe. Ich weiss, du weisst, wie das geht. Aber auf dieser verfi**ten Mutterschaft haften so viele Stigmata. Wenn du’s mega lässig und easy findest: MEGA GUT. Wenn nicht: Mütterberatung, Hebamme und letztendlich: Freundinnen. Nimm an, wenn dir jemand anbietet, Wägelen zu gehen oder eine oder zwei Stunden zu schauen, während du schläfst.
Ergänzung nach zusätzlicher Überlegung:
Tipp 11: Blasenkatheter erst im OP
Falls du, wie ich, einen geplanten Kaiserschnitt haben musst (oder willst, it’s your birth), bestehe darauf, dass man dir den Blasenkatheter erst im OPS legt und nicht auf dem Zimmer. Keine Ahnung, warum es gewisse Spitäler gibt, die das auf dem Zimmer machen (wahrscheinlich Zeitgründe), aber ich habe darauf bestanden, dass der Katheter mir erst unter Anästhesie gelegt wird und ich hab’s keine Sekunde bereut.
Sodeli.
Schreibt unten doch EURE Tipps in die Kommentare. Eine Bitte: Bitte verurteilt nicht die subjektiven Wahrnehmungen anderer (und ja, damit meine ich, dass es Menschen gibt, die nicht stillen und die ihr Baby nicht im Tragetuch tragen).
Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 4. Oktober 2020 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
Der Artikel erschien ursprünglich auf der Facebook-Seite von Pony M.
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