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Lilith – meine dunkle Seite als Mutter

Kennt Ihr das auch? Das Hadern mit der Mutterrolle. Wut, Scham, Überforderung. Und das schlechte Gewissen deswegen. Nadja Brenneisen erzählt, was diese Gefühle mit Lilith zu tun haben und wie sie gelernt hat, die Grenzen ihrer Mütterlichkeit zu akzeptieren.

Was uns Lilith über die dunkle Seite unserer Mutterschaft lehrt und wie wir unser schlechtes Gewissen loswerden. - mal ehrlich

Hast Du schon mal von Lilith gehört? Die meisten Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich mich über Lilith unterhalte, kennen den Mythos nicht oder reagieren darauf mit “Meinst Du die Teufelin?”. Dabei ist der Mythos von Lilith uralt und kommt in verschiedenen Kulturen und Epochen vor. Zuerst war Lilith ein Mischwesen – weder gut noch böse. In den rabbinischen Texten wurde sie dann zur Teufelin.

In diesem Text beziehe ich mich hauptsächlich auf ihre Geschichte, so wie sie von den Rabbinern erzählt wurde. So gehörte Lilith zur Schöpfungsgeschichte mit dazu, doch der hiesige Religionsunterricht klammert sie aus. Vielleicht, weil es genau die Geschichte ist, die Frauen hören müssen, um sich aus ihrer Unterdrückung zu befreien?

Der Lilith-Mythos ist speziell für Mütter interessant.

Weil er uns zwingt, unsere immer und immer wieder als natürlich bezeichneten Muttergefühle genauer unter die Lupe zu nehmen und unsere Glaubenssätze zu überprüfen, die uns immer wieder zuflüstern, wie genau eine gute Mutter zu sein hat. Liliths Geschichte ist ein Mythos, der uns tief hinab, auf den Grund der weiblichen Psyche befördert und dort einen Schatz bereithält.

Dem Mythos zufolge kreierte Gott Adam als ersten Menschen, indem er Lehm nahm und ihn nach seinem Ebenbild formte. Gott gefiel, was er gestaltet hatte, und er hauchte Adam Leben ein. Adam setzte sich neben Gott und sah zu, wie dieser den ersten weiblichen Menschen erschuf: Lilith.

Adam beobachtete Gott also bei der Geburt seiner angedachten Partnerin. Er schien ähnlichen Schrecken bei diesem Anblick empfunden zu haben, wie manche Begleiter:innen in den heutigen Geburtszimern. Und ich weiss, wovon ich spreche: Ich arbeite als Doula. Ähnlich wie beim menschlichen Geburtsprozess muss wohl auch der Lehm blutig gewesen sein; alles voller Gewebe, Sehnen, Adern, Organe … zuviel für Adams Gemüt, der sich vor seiner Frau ekelte.

Was uns Lilith über die dunkle Seite unserer Mutterschaft lehrt und wie wir unser schlechtes Gewissen loswerden.

Als Doula bereite ich Frauen auch auf die Geburt vor. In meinen reinen Frauen-Kursen spreche ich oft über die Themen, welche die meisten Frauen nicht mal mit ihren Gynäkolog:innen ansprechen. Kommt wirklich Stuhlgang raus beim Pressen? Stinkt es dann im Geburtszimmer? Was, wenn ich ganz reisse? Und was, wenn mich mein Partner so sieht? Wird mich mein Partner nach der Geburt anders wahrnehmen? Verliere ich meine Unschuld?

Natürlich ist die Antwort höchstpersönlich und individuell. Ich empfehle verunsicherten Frauen oft, ihre Männer während der Pressphase am Kopfende bleiben zu lassen. Oder die Partner sogar aus dem Zimmer zu verbannen, wenn die Frau andernfalls nicht richtig loslassen kann.

Bei mir denke ich aber oft: Verdammt, wann sind wir so weit, den Daseinszweck unserer Vulva nicht mehr ausschliesslich im sexuellen Kontext zu verorten? Wieso ist die reine, ja vielleicht sogar jungfräuliche Vulva so heilig – während sie als Pforte neuen Lebens so abstossend pervertiert empfunden wird? Wieso fühlen wir Frauen uns sexy, so lange wir leise sind, nicht riechen, und eigentlich eine blanke Fläche für männliche Interpretationen bleiben – während uns die gebärende Frau – laut, wild, ungezähmt, intuitiv und nach Leben riechend – Angst macht oder gar abstösst? 

Es sind nicht bloss die Männer, die unsere Weiblichkeit an rosa Wattewölkchen assoziieren.

Wir selber verschliessen unsere Augen vor der animalischen, lebensnehmenden und lebensgebenden, rohen und wilden Weiblichkeit, die in uns schlummert.

Als Lilith erschaffen war, zog sich Gott einstweilen zurück, um seinen beiden ersten Menschen in der Honeymoon-Phase zuzusehen. Doch anders als die meisten Frischverheirateten, die sich gegenseitig ausgesucht haben, harmonierten Adam und Lilith nicht besonders. Zum Eklat kam es, als Adam und Lilith Sex hatten – oder es versuchten. Denn noch bevor es zum Geschlechtsakt kam, entbrannte ein Streit darüber, wer oben sein sollte (ja, es ging nicht um kinky Positionen, sondern um die gute alte Missionarsstellung).

Adam wollte nicht akzeptieren, dass Lilith ihn ritt und stützte seinen Anspruch aufs Dominieren darauf, als erster erschaffen worden zu sein. Er beschwerte sich bei Gott über seine opponierende Frau. Dem allmächtigen Patriarchen (und auch hier handelt es sich nicht um eine allgemeingültige Version Gottes, sondern eben um seine patriarchale Auslegung) leuchtete Adams Unmut ein und er befahl Lilith, sich zu unterwerfen. Das kam für sie nicht infrage. Lilith liess sich Flügel wachsen und stürzte sich ins rote Meer. 

Was uns Lilith über die dunkle Seite unserer Mutterschaft lehrt und wie wir unser schlechtes Gewissen loswerden.

Wie allmächtig ist dieser Gott, der Frauen nicht davon abhalten kann (oder insgeheim nicht davon abhalten will?), sich Flügel wachsen zu lassen? Wer sind wir denn, wenn wir statt uns der Unterdrückung zu beugen, Flügel wachsen lassen können? Wieso zur (wortwörtlichen) Hölle, haben wir uns alle nicht längst Flügel wachsen lassen? In meinem Podcast «Yoga Mama» spreche ich detailliert über das, was jede Frau von Lilith mitnehmen kann. Hier aber soll es ja um uns Mütter gehen. 

Der Legende nach richtete sich Lilith am roten Meer häuslich ein und lebte ein selbstbestimmtes Leben – mit einer Schattenseite: Weil sich Lilith Gott widersetzt hatte und gegangen war, belegte er sie mit einem Fluch. Lilith musste von nun an jeden Tag 100 (!) Kinder gebären, die alle direkt nach der Geburt starben. 

Natürlich funktioniert die Geschichte symbolisch. Was aber sicher ist: Lilith wird ultimativ bestraft. Wenn nämlich jemand weiss, wie es ist, zu gebären, dann wohl die Community hier bei AWM. Wie es aber ist, einhundert Geburten am Tag durchzumachen, das können wir uns glücklicherweise nicht vorstellen. Manche unter uns wissen, wie es ist, ein Kind zu verlieren. Die Angst vor diesem Schicksal verschliesst die meisten Herzen und verunmöglicht, dieser tiefsten Trauer und Ohnmacht wirklich mit Mitgefühl begegnen zu können.

Tatsache ist: Etwas Schlimmeres kann man einer Frau wohl nicht antun. 

Diese drakonische Bestrafung verändert Lilith vollkommen: In den Texten wird beschrieben, dass Lilith nun damit beginnt, Gebärende und Wöchnerinnen aufzuspüren und ihnen ihre Neugeborenen zu stehlen – und zu töten.

Wenn man die Geschichte für bare Münze nimmt, dann kann ich Liliths Reaktion verstehen: Wie verrückt wird eine Frau, die jeden Tag einhundert ihrer Kinder verliert, weil Gott es so will? Dass Lilith nun also aktiv wird und damit beginnt, Menschenkinder, also alle direkten Nachfahren von Gottes Lieblingskind Adam, zu jagen und zu töten, mag für Lilith eine Form von Rache sein. Oder eine Überlebensstrategie. Noch heute werden Frauen mit dem Spruch „Bitches be crazy“ degradiert.

Was uns Lilith über die dunkle Seite unserer Mutterschaft lehrt und wie wir unser schlechtes Gewissen loswerden.

Der Mythos sagt allerdings mehr über seine Autoren aus. Ich halte es für möglich, dass die männlichen Schreiber in einer zutiefst patriarchalen Welt gedacht haben: „Wenn die erste Frau, die Gott blöderweise gleichgestellt erschaffen hat, einfach gehen kann und dann dort am roten Meer eine gute Zeit hat, welches Zeichen setzt das dann? Das können wir nicht zulassen, sonst werden unsere zahmen Frauen übermütig und machen Lilith noch zum Postergirl. Und wo kommen wir denn da hin?“

Man musste sich also etwas einfallen lassen. Die Weltgeschichte illustriert wunderschön, wie Propaganda immer und immer wieder genutzt wird, um Menschengruppen zu degradieren. Meistens geschieht dies aus Angst vor diesen Menschen oder weil man einen gesellschaftlich akzeptierten Grund braucht, diese Menschengruppe zu unterdrücken, um sich in irgendeiner Weise an ihnen zu bereichern. So werden noch heute vor allem Frauen in afrikanischen, südostasiatischen und lateinamerikanischen Ländern als Hexen verfolgt und ermordet. Man geht davon aus, dass seit den 1960er Jahren mehr Menschen als Hexen umgebracht wurden, als in der gesamten europäischen Verfolgungsperiode. Let that sink in.

Wie also dämonisiert man die Frontfrau aller freien Frauen?

Indem man sie bis in die Absurdität dämonisiert. Und was könnte unweiblicher und verwerflicher sein als Kindsmord? Und da wird’s interessant: Denn auch heute hört bei uns der Spass auf, wenn es darum geht, keine perfekte Mutter zu sein

Obwohl ich die Behauptung, dass Lilith aus Spass Kinder tötet, für Propaganda halte, steht Lilith im krassen Kontrast zu Eva. Eva symbolisiert die ideale Frau einer patriarchalen Weltvorstellung: Sie ist dem Mann unterworfen, um Adam eine „Hilfe“ zu sein, rein, willenlos und unser aller Mutter. Sowieso: Sie ist die Übermutter (später läuft Maria ihr aber den Rang ab, bei der zum ersten Mal ausgedeutscht wurde, dass sie auch garantiert Jungfrau war. Etwas, was man bei Eva eher vermutet – zumindest bevor sie in den Apfel biss), deren Töchter und Söhne sich vor Lilith – der Frau, die gern vögelt und Babys tötet – fürchten müssen. 

Ich erachte die psychologische Deutung der beiden Frauen als wahnsinnig wertvoll: Eva und Lilith scheinen absolut gegensätzlich. Was aber, wenn die beiden bloss zwei Seiten darstellen, die in jeder Frau vorkommen?

Was, wenn wir nur ganz sind, wenn wir unsere Lilith-Anteile ebenso anerkennen und integrieren?

Die christliche und patriarchale Gesellschaft hat jegliche Aspekte, die Lilith verkörpert, jahrhundertelang stigmatisiert: Frauen waren Eigentum, mussten sich in der Ehe vergewaltigen lassen, die weibliche Sexualität galt als Mythos. Um zu überleben, lernten wir, die Lilith-Anteile in uns zu verleugnen. Wer Anteile seines Seins aber verleugnet, investiert in diese Unterdrückung wahnsinnig viel Zeit und Energie. Das bekommt uns schlecht. Gleichzeitig wird sich die unterdrückte Lilith in uns nicht auflösen, wenn wir sie nicht freilassen. Sie wird sich bemerkbar machen. 

Was uns Lilith über die dunkle Seite unserer Mutterschaft lehrt und wie wir unser schlechtes Gewissen loswerden.

Sie ist diejenige, die keift, nörgelt und motzt. Sie ist diejenige, die immer wieder flüstert: „Kochen, putzen, bügeln – und das soll schon alles gewesen sein?“ Sie ist der Teil in Deiner Seele, der sich nach Sex, den Du einfach schnell hinter Dich bringen willst und der Harmonie wegen tust, verletzt fühlt.

Instinktiv hatte ich immer gespürt, dass es einen Teil in mir gab, der todunglücklich in der Rolle als Mutter war.

Doch diesen Teil wollte ich nicht wahrhaben. Ich empfand so viel Scham. Scham und das Gefühl, falsch zu sein. Als Mutter zu versagen. Dieser Teil sagte Dinge wie: „Mit meinem Kind zu spielen, ist verdammt langweilig.“ Oder: „Ich hasse es, zu stillen.“ Sätze, von denen ich wusste, dass sie Empörung auslösen würden.

Ich nahm also an, dass ich alleine war mit diesen Gefühlen. Allein mit der flammenden Wut, die so gar nicht zu einer vermeintlich guten Mutter passt. Und je mehr ich diesen Teil spürte, desto mehr wollte ich ihn zum Schweigen bringen, verdrängen. Heute weiss ich, dass ich das Muttersein auch als so ungemein anstrengend empfand, weil ein Grossteil meiner Lebensenergie dahin floss, diesen Lilith-Teil in mir zu unterdrücken und mir einzureden, dass ich mich schon irgendwann in der Rolle zurechtfinden würde. 

Hand aufs Herz: Hörst Du im Bezug auf Deine Mutterschaft die unterdrückte Lilith in Dir?

Gibt es da nur ein leisestes Wimmern, ein unzufriedenes Murksen, ein kleines Aufbegehren, das sagen möchte: „Verdammt nochmal. Diese Kinder will ich ab und zu einfach wieder zurückgeben?“ Oder: „Ich bin so hart überfordert.“ Und je mehr Du Dich für diese Sätze rechtfertigen willst und ein „Natürlich liebe ich mein Kind über alles“ nachschicken willst, um diese Emotionen zu relativieren, ja, umso mehr weisst Du, dass Deine Lilith kleingehalten wird, weil Du glaubst, nur Eva sein zu müssen. Du weisst aber auch, dass sie noch lebt. Zeit also, sie freizulassen. 

Der kindsablehnende Anteil einer Mutter ist nämlich nicht das eigentliche Problem, sondern die Verleugnung und Unterdrückung an sich. Es wird Zeit, dass wir uns von diesem von Männern gemalten Bild der Mutter befreien.

Eine Mutter ist eine Frau, mit Lilith- und Eva-Anteilen.

Eine gesunde, integrierte, starke Mutter ist eine Mutter, die laut sagt, dass die alleinige Verantwortung für ein Kind zu viel ist. Dass sie überlastet ist. Die Lilith in uns würdigt unsere Überforderung. Sie fordert Entlastung ein. Spielt das Heimchen-am-Herd-Spiel nicht mit und fordert Zeit und Raum für eigene Bedürfnisse. Die Lilith in uns besteht auf ihr Recht, nicht ausschliesslich Mutter zu sein

Was uns Lilith über die dunkle Seite unserer Mutterschaft lehrt und wie wir unser schlechtes Gewissen loswerden.

Als mir bewusst wurde, dass mein andauerndes, subtiles schlechtes Gewissen der Annahme entsprang, dass eine „echte“ und „gute“ Mutter eine Eva zu sein hat, dass eine Mutter sich eben aufopfert und dies auch noch gerne tut, weinte ich vor Erleichterung. Mir wurde im tiefsten Inneren bewusst, dass man mich angelogen hatte, dass ich einem uralten Märchen aufgesessen war. Dass ich lieber ganz, also Lilith-integriert, als heilig war. 

Heute kann ich die Grenzen meiner Mütterlichkeit akzeptieren.

Und meinem Sohn wohl eine authentischere Mutter sein, als ich sie früher war. Ich weiss, dass ich mit meiner Wut Recht habe. Ich weiss, dass die Gesellschaft ein unrealistisches Mutterbild reproduziert und so ihre Politik weiter betreibt, in der die Bedürfnisse von Müttern ausgeklammert werden. Wir können Geburtsvorbereitungskurse besuchen, aber was es bedeutet, Mutter zu sein, das bringt uns niemand bei. Also bleibt uns nichts weiter übrig, als uns am Bild unserer eigenen Mutter festzuhalten, die genau wie die Generationen vor ihr, den Lilith-Komplex weitergab oder daran zerrieben wurde.

Unsere Kinder können nichts für unsere seelische Unterdrückung und die Propaganda, die übers Muttersein verbreitet wurde. Unsere Kinder brauchen uns bestimmt bedingungslos. Aber unsere Kinder spüren, wenn wir nicht authentisch aufgehen. Erst wenn wir die dunkle Seite unserer Mutterschaft anerkennen, haben wir eine Chance, diese zu integrieren. Und wirklich ganz Mama zu sein.

Folgende zwei Bücher haben mir als Quellen für diesen Beitrag gedient:

In meinem Yoga Mama Podcast greife ich das Thema Lilith ebenfalls auf: «Der Lilith-Mythos – Was wir über die dunkle Seite der Weiblichkeit wissen sollten».

Autorin

Nadja ist Autorin, Journalistin, Full Spectrum Doula und Yogalehrerin. Seit 2023 bildet sie zusammen mit ihren Kolleginnen mit Wombexpansion neue Doulas aus. Vor der Geburt ihres Sohnes 2017 war Nadja für verschiedene Magazine als Reporterin tätig. Nadja lebt mit ihrem Sohn, ihrem Mann und zwei Katern in Zürich.
SarahWeishaupt

Illustratorin

Sarah Weishaupt, geboren 1984, arbeitet als Grafikerin und freischaffende Illustratorin. Unter anderem für Magazine wie Surprise Strassenmagazin, easyjet Board-Magazin, Psychologie heute. Sarah hegt eine Passion für Pflanzen und Brockenhäuser. Sie lebt mit ihrem Partner und ihrem kleinen Sohn in Basel.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 20. Dezember 2021 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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4 Antworten

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  1. Avatar von Jiska
    Jiska

    Eine interessante Bemerkung am Rande: Eva wird ja in vielen Bibeln als „Gehilfin“ von Adam bezeichnet (siehe 1. Mose 2,18; hebräisch ezer kenegdo). Das hebräische Wort, das hier verwendet wird, kann auch mit „Lebensretterin“ übersetzt werden, oder mit „Helferin, die ihm entspricht“. Das Wort wird ansonsten im alten Testament für Gott selbst verwendet, wenn Menschen um Hilfe zu ihm rufen. Gott hat also eine schwache, untertänige Frau erschaffen, sondern eine starke Retterin, welche dem Mann mindestens ebenbürtig ist!

  2. Avatar von Nora
    Nora

    Wunderbarer Text! Toll geschrieben und absolut nachvollziehbar.

    Und an Saskia: ich gönne mir den gleichen „Luxus“. Ich finde, nur ausgeglichene Eltern sind gute Eltern!
    Und auch ich habe das nicht von Anfang an so zugeben können.

    Liebe Grüsse

  3. Avatar von Saskia
    Saskia

    DANKE für diesen Beitrag! Es fällt mir wie Schuppen von den Augen.

    Ich habe vor Kurzem mein Arbeitspensum von 40% auf 50% erhöht, bringe meinen 15 Monate alten Sohn aber neu 60% in die Kita. Dies beschert mir neu einen halben Tag in der Woche, in dem ich frei bin und machen kann, was immer zum Teufel ich will. Und was ruft meine innere Eva? RABENMUTTER, wie kannst du dein Kind in fremde Obhut bringen und dir hier nen fetten Latte Macchiato gönnen? Oder noch frecher, einen gespritzten Weissen?! Wenn mich andere Leute fragen, wie viel ich arbeite, lüge ich je nach Person und sage, dass ich 60% arbeite, weil ich mich für meinen freien Nachmittag schäme. Weil ich mich zum einen für diesen “Luxus” schäme gegenüber anderen Mamas, die diese Möglichkeit nicht haben. Und vor allem habe ich Angst vor der Verurteilung.

    Deshalb danke für diesen Beitrag, er gibt mir einen gewissen Grad an Selbstbewusstsein, meinen halben Tag in der Woche ehrlich und in vollen Zügen zu geniessen.

    1. Avatar von Nadja
      Nadja

      Liebe Saskia

      YOU GO GIRL! Und geniesse deinen fetten Latte Macchiato – und alles, was du an deinem freien Nami noch so machst!

      Alles Liebe von ganzem Herzen