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Achterbahn, ahoi! Was der Menstruationszyklus mit uns macht

Manchmal sprühen wir vor Energie, dann erkennen wir uns selbst nicht wieder. Wie geht es anderen mit Zyklusproblemen und was hilft?

Der Menstruationszyklus umfasst viel mehr als nur die Blutung, und hat für einige Frauen viele unangenehme Seiten. Erfahrungen und Tipps: www.mal-ehrlich.ch

Wir sind zyklische Wesen, hurra aber auch. Meine erste Menstruation wurde gefeiert mit einem besonderen Geschenk – einer Halskette, die ich damals ebenso stolz trug wie das Päckchen Tampons an die Supermarkt-Kasse. Ich hatte jetzt einen Menstruationszyklus und fühlte mich schon halb wie eine Frau.

30 Jahre später fühle mich immer noch halb wie eine Frau. Zur anderen Hälfte bin ich ein Monster. Oder ein Wrack. Eben wegen dieses Menstruationszyklus.

Seit einer Endometriose-OP vor zehn Jahren werde ich während der Menstruation zwar nicht mehr von heftigen Krämpfen und Durchfall geplagt. Und seit einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut vor einem Jahr ist auch der Kampf gegen die menstruöse Sintflut vorbei. Aber die Verödung hat nur Einfluss auf die Blutung, nicht auf die Hormone.

Der Menstruationszyklus hat viel zu bieten…

An Zyklustag sieben und acht hasse ich mich und die ganze Welt. Ich sehe keinen Sinn in gar nichts und bezweifle, dass sich dieses Gefühl irgendwann wieder verflüchtigt.

Plopp! An Zyklustag neun ist das Gefühl weg.

Dann liebe ich fast alle und fast alles. Ich sehe überall Möglichkeiten und Chancen und mein Hirn spuckt schneller Ideen aus als ein Kleinkind das winzige Schnittlauch-Stückchen, das in den Pasta versteckt war.

Aber…

Irgendwann um Zyklustag 14 bis 18 schickt mein Körper eine Eizelle auf den Weg und stellt alle anderen relevanten Funktionen ein – Verdauung, Emotionsregulierung, Appetitkontrolle, Erinnerungsvermögen, Kreativität. Ich zweifle an meinem Geisteszustand.

Plopp! An Zyklustag 19 ist alles wieder aktiviert.

Ich fühle mich wieder wie ich selbst.

Und ignoriere ein bisschen, dass ich immer ich selbst bin, nur halt in verschiedenen Zyklusphasen. Und dass einen Zyklus zu haben auch bedeutet: Monster und Wrack kehren zurück. Sogar recht bald, dank der Perimenopause dauert mein Menstruationszyklus nur noch drei Wochen.

Die oben genannte Achterbahn ändert sich natürlich immer mal wieder. Wäre ja blöd, wenn man die Loopings nach einigen Monaten vorausahnen und somit einkalkulieren könnte. Neuerdings tut mein Rücken kurz vor der Mens zwei Tage so, als sei der Bandscheibenvorfall zurück. Und…

Plopp! Ist er wieder biegsam und schmerzfrei.

Es. Ist. Ein. Plausch.

Was hilft, um mit dem Menstruationszyklus klarzukommen?

Der Menstruationszyklus hat einige Tücken. Erfahrungsberichte und Tipps: www.mal-ehrlich.ch

Was mir bisher half und hilft: Informationen wie die aus dem #malehrlich-Podcast Die Mens ist bloody brilliant! mit Josianne Hosner, den es auch zum Lesen gibt.

Ich finde es wichtig, dass Menschen wie Josianne oder die Macherinnen von Mondtage – Zykluswissen für Kinder, Rot ist doch schön oder Mut zum Blut die Menstruation enttabuisieren. Dass sie und andere darauf aufmerksam machen, dass wir zyklische Wesen sind und dies ganz viele wundervolle Seiten hat.

Dass man nicht einfach alles hinnehmen muss, sondern beispielsweise gewisse Regelmässigkeiten erkennen kann und sich nicht während der Eisprungphase den Kalender vollplant, nur um dann in der nächsten Zyklushälfte komplett erschöpft alles wieder absagen zu müssen. Dass man das Ausmisten gut auf den Zyklusherbst legen kann, weil dann mehr Klarheit vorhanden ist.

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Oder dass pflanzliche Heilmittel wie Mönchspfeffer bei menstruellen Zyklusstörungen helfen können.

Der Podcast mit Josianne hat dazu geführt, dass wir in unserem Teamchat öfter mitteilen, in welcher Zyklusphase wir gerade sind. Das hilft ungemein, um überbordende Kreativität oder trockene Antworten besser einordnen zu können. Und es kann natürlich auch in der Paarkommunikation ein Gamechanger sein.

Was ich aber am allerwertvollsten finde: Mit anderen menstruierenden Wesen reden. Das Gefühl erleben, nicht allein zu sein mit seinen K(r)ämpfen. Das gegenseitige Zuhören, Bestärken, Unterstützen. Unverzichtbar.

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Drum habe ich in den letzten Jahren einige Beispiele gesammelt von Frauen mit Zyklusbeschwerden. Damit du beim Lesen vielleicht auch siehst: Du bist nicht allein!

Hast du eigene Beispiele? Wir freuen uns über deine Geschichte unten in den Kommentaren – mit Namen oder anonym!

Maria

Je älter ich werde, desto nerviger finde ich die Tage vor den Tagen. Oder desto grösser sind die Auswirkungen, ich wurde da früher wirklich mehr verschont. Und ich weiss von ziemlich vielen Freundinnen, dass es ihnen ganz ähnlich geht.

Das Schöne daran: Diese Phase dauert bei mir nicht nur ein paar wenige Tage, sondern gerne auch mal eine Woche oder mehr… Und dann kommt ja im Anschluss noch die eigentliche Mens, in der man auch irgendwie etwas neben der Spur ist.

Insgesamt bin ich jeden Monat ungefähr zwei Wochen in einem hormonellen Ausnahmezustand. Das ist zu viel!

Ich habe keine körperlichen Beschwerden, sondern verwandle mich wahlweise in ein depressives Häufchen Elend oder in eine rasende Furie, die sich mit allen anlegt. Richtig geholfen hat mir bislang leider nichts.

Die vielen Tipps, man solle sich in dieser Zeit gesund ernähren und Sport machen sowie viel Wasser trinken (Haha, das Wundermittel gegen alles!), beherzige ich ohnehin den ganzen Monat – da kann ich also keinen Hebel mehr ansetzen. Ich nehme im Moment Mönchspfeffer gegen die nervigen Verstimmungen und habe das Gefühl, dass es damit etwas besser geworden ist.

Padme

Ich wusste schon als Kind, dass sich beim Menstruieren die Gebärmutter zusammenzieht und diese Krämpfe schmerzhaft sein können. Aber bei mir krampft der Körper die Hälfte des Menstruationszyklus. Schon fünf Tage vor der Blutung, danach während der Periode, dann habe ich zirka fünf Tage Ruhe. In der Eisprungphase kann ich spüren, was in mir vor sich geht. Zirka drei Tage lang spüre ich ein Zwicken, mal stärker, mal schwächer.

Meine Ärztin sagte mal, das erscheine ihr unmöglich. Die Eileiter seien so fein und man könne deren Bewegungen nicht spüren. Also habe ich mir aufgeschrieben, auf welcher Seite ich etwas spürte und sie kontrollierte mit Ultraschall, wo ein Follikel herangereift und gesprungen war.

Stellte sich heraus: Ich lag bei drei Versuchen immer richtig. Sie hat sich entschuldigt und sagte, sowas sei bei ihrer Ausbildung vehement verneint worden.

Nach dem Eisprung habe ich wieder etwa fünf Tage Ruhe und schon geht es wieder los. Mittlerweile trage ich nur noch lockere Kleidung, weil alles, was im Bauchraum etwas enger anliegt, die Krämpfe noch unangenehmer macht. Ja, es ist nur Kleidung. Trotzdem:

Es nervt mich unglaublich, dass mein Menstruationszyklus bestimmt, wie ich mich anziehe.

Und leider passiert es noch zu oft, dass ich anderen davon erzähle und zur Antwort kriege, ich müsse halt dieses oder jenes versuchen. Als ob ich nicht schon alles probiert hätte.

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Seline

Während der Menstruation bin ich ein psychisches Wrack. Ich hinterfrage die Beziehung zu meinem Mann gefühlte 100 Mal, bin ab jeder Kleinigkeit mega genervt, was auch die Kinder betrifft. Und natürlich habe ich dann ein extrem schlechtes Gewissen, hinterfrage mich aufs Extremste, ob ich eine schlechte Mutter bin und so weiter.

Bevor ich Kinder hatte, habe ich hormonell verhütet, da kannte ich diese Beschwerden nicht. Trotzdem ist die hormonelle Verhütung nichts mehr für mich.

Ana

Ich bin Fitness-Instruktorin. Ich kann also kein Homeoffice machen, sondern muss mich vor Menschen bewegen. Nach der Geburt meines dritten Kindes wurde das praktisch unmöglich. Ich bin froh, kann ich hier anonym erzählen, weil eine Nebenwirkung meines Menstruationszyklus wirklich etwas peinlich ist:

Ich habe massive Blähungen, muss sehr oft pupsen, verklemmen geht fast nicht.

Es beginnt zwei Tage vor der Mens und hält dann bis zirka zur Zyklusmitte an. Natürlich habe ich alle möglichen Ernährungsumstellungen versucht, habe Laktoseintoleranz und Zöliakie abgeklärt, keinerlei Hülsenfrüchte mehr gegessen, nur noch Suppe konsumiert – ich habe gefühlt alles ausprobiert, wozu mir geraten wurde. Aber mein Körper produziert munter Gase.

Dass mein Bauch dabei so aussieht wie im vierten Monat und im Fitnessstudio immer wieder unangenehme Fragen auftauchen, wäre mir noch egal. Aber turn mal vor 20 Menschen herum mit der Angst, dass dir plötzlich in voller Lautstärke Luft entweicht! Das kann man auch nicht mit lauten Rufen oder Husten kaschieren.

In einem Onlineforum habe ich immerhin mal mit ein paar Frauen gechattet, denen es ähnlich ergeht und die auch vieles probiert hatten. Das half enorm, mich nicht mehr wie eine Exotin und Versagerin zu fühlen.

Xenia

Ich hatte schon als junge Frau ein bisschen PMS, mehrheitlich Kopfschmerzen oder leichtere Reizbarkeit. Ab 31 ging es aber so richtig los. Kopfschmerzen, Rückenweh, Durchfall, spannende Brüste, Schlaflosigkeit, immense emotionale Schwankungen.

Ich wusste zwar, was es war und dass es zirka bei Zyklustag drei vorbei ist. Aber die insgesamt acht Tage mit PMS dominierten mein Leben. Ich musste viele Verabredungen absagen. Oder ging trotzdem hin und fühlte mich elend, jammerte rum oder schlich frühzeitig wieder davon. Die Ferienplanung war eine Katastrophe, gewisse Aktivitäten plante ich schon vorsorglich nicht mehr ein, weil ich nicht genau wusste, wann das PMS zuschlägt.

Nach einer Busfahrt in Chile mit Durchfall oder einem Wanderlager in Island mit extremen Schlafstörungen hatte ich einfach keine Energie mehr, es «doch wiedermal zu probieren», wie mir nett gemeinte Ratschläge nahelegten.

«Lass dich doch nicht vom Menstruationszyklus dominieren», hörte ich immer wieder. Und fühlte mich als Versagerin, dass ich mich meinem Körper unterordnete. Hatte aber auch keine Kraft mehr, es anders zu handhaben.

Meistens brauchte ich lange, um mich von der PMS und der sehr starken Menstruationsblutung zu erholen.

Irgendwann liess ich meine Gebärmutterschleimhaut veröden. Die Blutung war nun praktisch weg. Danach erhielt ich auch noch ein Produkt mit Mönchspfeffer. Die ersten zwei Monate waren schlimm, die Symptome wurden noch stärker. Aber eine Freundin ermutigte mich, durchzuhalten, weil sie dasselbe erlebt hatte. Nach zwei Monaten schien das Mittel seine Wirkung zu entfalten und es wurde viel besser.

Ich habe immer noch PMS, mal mehr und mal weniger. Aber der Unterschied zu meinen schlimmsten Zeiten ist riesig. Ich habe das Gefühl, ich bin wieder ein Mensch und vegetiere nicht mehr dahin.

Yael

Wenn ich menstruiere, bin ich fünf Tage lang drauf angewiesen, in der Nähe einer Toilette zu sein. Weil meine Gebärmutter wie eine Kanone arbeitet. Es ist ruhig und dann, paff, ballert sie eine riesige Kugel Blut aus mir heraus. Kein Menstruationsprodukt kann dem standhalten. Ausserdem bin ich oft sehr erschöpft.

Viele in meinem Umfeld bedauern mich, aber ich finde diese krasse Blutung nicht das schlimmste. Viel belastender ist:

Mein Partner hat kein Verständnis dafür, wie es mir während der Menstruation geht.

Er ist sonst ein empathischer Mensch, aber meine Erschöpfung nervt ihn total, weil dann alles an ihm hängenbleibt. Und die Verkomplizierung von Ausflügen während meiner Mens findet er unmöglich.

Wenn ich mal wieder mit meinem Ersatzkleiderbeutel in ein öffentliches WC verschwinde, um mich umzuziehen, verdreht er nur noch die Augen. Er kann nicht fassen, dass ich meine Gebärmutterschleimhaut nicht veröden lassen will, weil ich den Kinderwunsch für mich noch nicht abgeschlossen habe.

Was mir half, mich aber auch ein bisschen entsetzte: Der Austausch mit Frauen, deren Partner auch kein Verständnis haben für Zyklusprobleme. Es sind erschreckend viele.

Menstruationszyklus - für viele Frauen mit Stress und Leiden verbunden. Erfahrungen und Tipps: www.mal-ehrlich.ch

Karin

Ich sehe aus wie 13. Wie ein pubertierender, pickliger Teenager. Und dies etwa zwei Wochen pro Monat.

Ich weiss mittlerweile recht genau, wann mein Eisprung ist. Weil ab dann die Pickel zu spriessen beginnen. Ich mache dieselbe Pflegeroutine wie immer, esse dasselbe wie immer, trinke gleichviel wie immer, schlafe so lange wie immer. Und trotzdem kommen die Pickel.

Ja, es ist eine Oberflächlichkeit. Ja, da könnte man drüberstehen. Nein, ich kann es nicht.

Weil es mich wahnsinnig nervt, dass ich nichts dagegen tun kann. Bei einer Freundin von mir hat Yamswurzel geholfen, sie hat damit auch die anderen Beschwerden des Menstruationszyklus in den Griff gekriegt. Bei mir half bisher nichts.

Ich habe euren Podcast über die Mens mit Begeisterung gehört und finde es sehr wertvoll, mir während der Menstruation mehr Ruhe zu gönnen. Das tut meiner Psyche gut. Nur meiner Haut ist auch das egal.

Corinne

Wer bin ich? Diese Frage habe ich mir in der Pubertät oft gestellt und war dann irgendwann froh, konnte ich diese ewige Unsicherheit als zirka 20-Jährige abhaken. Und jetzt bin ich 33 und frage mich das jeden Monat.

Während meines Menstruationszyklus fühlt es sich an, als würde ich alle paar Tage die Persönlichkeit wechseln.

Ich bin fröhlich und gesellig. Und dann plötzlich frustriert, gereizt, erschöpft. Ich fühle mich wie ein angeschossenes Tier.

Ich weiss ungefähr, wann welche Phase kommt. Das ändert aber bisher nichts daran, dass mich der Wechsel stark belastet. Und natürlich auch mein Umfeld. Wir haben mittlerweile ein Zyklusrad am Kühlschrank, wo ich den aktuellen Stand abbilde. Das hilft meiner Familie, sich ein bisschen drauf einzustellen, welche Person grad mit ihnen zusammenwohnt.

Aber es ist eine Belastung und es nervt mich auch, dass ich ganz strikt auf meine Schlafhygiene oder Ernährung oder Bewegung achten müsste, um mich irgendwie in Balance zu halten. Wer schafft sowas schon in einem Familienalltag?

Ich bin erst seit kurzem und nur per Zufall drauf gekommen, dass es wirksame pflanzliche Mittel gibt wie den Mönchspfeffer. Mein Arzt hat mir diese Option nicht genannt. Drum gebe ich Auskunft für diesen Artikel. Ich will, dass möglichst viele Betroffene sehen, dass man bei Problemen mit dem Menstruationszyklus nicht einfach durchhalten, beziehungsweise durchleiden muss.

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Odile

Während der Mens muss man halt ab und zu eine Schmerztablette nehmen. Das habe ich schon als Teenager gelernt. Fast alle meine Schulkolleginnen erzählten von Krämpfen, kamen deshalb manchmal nicht zur Schule oder nahmen eine Tablette. Einigen wurde die Pille verschrieben, damit die Beschwerden aufhören.

Ich dachte, ich sei halt viel empfindlicher als die anderen, weil ich es ohne Schmerztabletten fast nicht aushielt. In der Schule bin ich zweimal zusammengeklappt, weil die Krämpfe so stark waren. Meine Mutter erzählte das ihrer Gynäkologin, und diese sagte, das lege sich bald, junge Körper seien halt noch etwas feinfühliger. Ich solle doch einfach drei, vier Tage daheimbleiben und mich schonen. Das fand ich super, so regelmässige Absenzen von der Schule, mit dem Segen einer Ärztin.

In der Lehre ging das dann nicht mehr, meine Lehrmeisterin machte mir nach zwei Monaten deutlich, dass kein Arbeitsbetrieb auf solche Empfindsamkeiten Rücksicht nehmen könne. Also schluckte ich den Schmerz runter plus allmonatlich ein gutes Dutzend Schmerztabletten. Trotzdem musste ich dreimal in ein Krankenhaus eingeliefert werden, weil ich dachte, mich zerreisst es innerlich.

Ich wurde jedes Mal untersucht, jedes Mal ohne Ergebnis. Erst durch den Tipp einer Kollegin ging ich zu einem Arzt, der sich mit Endometriose auskennt. Er stellte mir ein paar Fragen und empfahl sofort ein MRI. Siehe da:

Ich hatte Endometriose, in meinem gesamten Unterleib war Gebärmutterschleimhaut gewuchert. Darum diese Schmerzen!

An der Blase, am Darm, an den Eierstöcken: überall waren diese Knötchen. Ich wurde operiert und habe jetzt wieder einen ganz normalen Menstruationszyklus, mit ein paar unangenehmen Begleiterscheinungen, aber nicht mehr in diesem massiven Ausmass.

Seither rate ich allen, die ihre Menstruationsschmerzen als schlimm empfinden: Lasst euch auf Endometriose abklären. Wenn der Zyklus so sehr euer Leben dominiert, dass es unmöglich ohne Schmerzmedikamente geht, dann muss man das nicht einfach schlucken.

Sina

Eine Coiffeurin erschrak einmal, als ich zu ihr kam. Sie wollte wissen, was ich mit meinen Haaren gemacht hätte, die seien total struppig. Ich zuckte nur mit den Schultern: zweite Zyklushälfte halt.

Während andere von Krämpfen, Kopfweh oder Reizbarkeit erzählen, passiert bei mir ab dem Eisprung immer dasselbe: Ich trockne aus. Die Haare werden struppig, die Haut an den Knien, Ellbogen, Fersen wird rau. Auch Mund, Augen, Vagina: alles fühlt sich trocken und kratzig an.

Ich habe vieles probiert, mal hilft das eine ein paar Monate, mal das andere. Nichts nützt auf Dauer. Ich probiere weiter, was anderes bleibt mir ja auch nicht übrig. Und manchmal rechne ich aus, was ich schon an Geld ausgegeben habe für Arztbesuche, Salben, Kuren et cetera.

Und dann werde ich noch wütender, dass wir nicht nur die Pink Tax haben auf Menstruationsprodukte, sondern auch noch diese zusätzliche finanzielle Belastung durch einen störrischen Menstruationszyklus.

Sofia

Yoga machen, mehr schlafen, regelmässig Me-Time, Zeiten ohne Social Media, Meditation… ich habe wirklich vieles versucht, um meine PMS zu lindern. Weil ich auf keinen Fall regelmässig ein Arzneimittel nehmen wollte. Irgendwann sagte meine Gynäkologin, eine sehr tolle Frau: «Jetzt besprechen wir mal miteinander, warum sie so eine Abneigung haben gegen Tabletten.»

Es kam raus: In meinem Kopf klebte der Glaubenssatz, dass es einem wirklich schlecht gehen muss, damit man Medikamente nehmen darf. Das hatte ich bei meinen Grosseltern immer gehört. Meine Gynäkologin nahm sich richtig Zeit und erklärte mir genau, dass ich mir während meines Menstruationszyklus viel Leiden ersparen könnte, wenn ich es zumindest mal ausprobiere.

Ich schmiss den uralten Glaubenssatz über Bord, nahm ein Medikament mit Mönchspfeffer und rate seither allen mit Zyklusproblemen: probiert es selber aus!

Bei mir hilft die Arznei sehr gut, obwohl ich im ersten Monat noch stärkere Symptome spürte. Aber meine Gynäkologin hatte mich schon vorgewarnt, dass es bei Mönchspfeffer zuerst zu einer Verstärkung kommen kann, danach aber eine deutliche Besserung eintritt.

Ich war froh, hat sie mich so gut informiert. Natürlich achte ich trotzdem weiterhin auf Schlaf, Bewegung, Me-Time und Stressreduktion. Das hält meine Psyche in Balance.

Was ist deine Erfahrung? Bitte teile sie mit uns und anderen – gleich hier in den Kommentaren. Danke!

Porträtfoto von Anja Knabenhans - Chefredaktorin mal ehrlich AG

Autorin

Anja Knabenhans ist die Content-Chefin von mal ehrlich. Sie war viele Jahre Journalistin bei der NZZ und NZZ am Sonntag – als Schreibende oder Tätschmeisterin, manchmal auch vor der Kamera oder hinter dem Podcast-Mikrofon. 2017 stieg sie bei Any Working Mom ein. Neben ihrer Tätigkeit bei mal ehrlich macht sie ihr eigenes Ding mit ding ding ding. Während sie beruflich ihre Freude am Tüpflischiss auslebt, zelebriert sie daheim das familiäre Chaos. Sie ist Mutter von zwei Kindern im Schulalter.

Fotografin

Valentina Verdesca lebt mit ihrem Mann, 3 Kindern, 2 Hasen und 2 Schildkröten in einem Dorf im Aargau. Aktuell versucht sie, die Familie und die Arbeit als Fotografin irgendwie unter einen Hut zu bringen und beides gut zu machen – was mal mehr, mal weniger gelingt. www.valentinaverdesca.ch Instagram: @valentinaverdesca

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 17. Mai 2023 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.

Dieser Beitrag wird von unserem Kooperationspartner Max Zeller Söhne AG unterstützt.


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11 Antworten

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  1. Avatar von Martina
    Martina

    Auch wenn ich es niemandem gönne ist es heilsam zu hören dass man nicht allein ist.
    Ich hatte seit dem wiedereinsetzen des Zyklus nach Kind Nr. 3 sehr starke Stimmungsschwankungen in der 2. Zyklushälfte und um den Eisprung.
    Mehrmalige Versuche mit Mönchspfeffer (bei mir leider keine Wirkung), ein Versuch wieder Hormonell zu verhüten (machte alles noch schlimmer, da ging es mir jedoch schon beinahe durchgehend schlecht) bis hin zu Hormonen (beides, bioidentisches Progesteron plus wenig Östrogen) alles durch. Antidepressiva (ssri, wird bei PMDS empfohlen wenn sonst nichts nützt) halfen dann. Nach dem Absetzen kamen die psychischen Beschwerden nach einem halben Jahr schleichend wieder. Zusätzlich zogen sich die schmierblutungen vor der Mens zunehmend in die Länge (irgendwann ab Eisprung durchgehend).
    Ich erwirkte noch mal einen Versuch mit Progesteron. Dies aufgrund dieses Buches https://shop.kohlhammer.de/pmds-als-herausforderung-44560.html#147=11
    Bei mir hat sich herausgestellt dass ich die Kapseln nur Vaginal vertrage. Ansonsten kommt es durch die Verstoffwechselung im Magendarmtrakt zu sehr vielen sogenannten Metaboliten welche anscheinend bei manchen Frauen eine paradoxe Wirkung haben und statt beruhigend eher reizbar, depressiv machen (im Buch auch beschrieben). Mittlerweile sind dadurch die Beschwerden aushaltbar und ich bin nicht mehr regelmässig dr.jeckyll und mrs. Hyde.
    Der Weg dahin war aber lange und von vielen Zweifeln, einem Wechsel zu einer anderen Gynäkologin und sehr viel eigenem Einlesen geprägt.
    Ich bin dankbar hat sich meine jetzige Frauen auf meine Vorschläge eingelassen und gemeinsam ausprobiert was bei meinem Körper Funktioniert.

  2. Avatar von Angela
    Angela

    Liebe Alle

    vielen Dank für eure wertvollen Erfahrungsberichte. Ich erkenne mich in so vielem wieder. Da ich einen starken Eisenmangel habe, hat mir ein Gynäkologe (Eisenexperte) empfohlen die Gebärmutterschleimhaut veröden zu lassen. hat jemand Erfahrungen gemacht oder wie war es bei dir Anja? Meine Gynäkologin ratet mir aber, es erst mit der Mirena Spirale zu probieren. Da ich ich aber seit ich 18 keine Hormon mehr genommen habe, bin ich sehr skeptisch. Wie siehts bei euch mit der Mirena aus?

    1. Avatar von Anja Knabenhans
      Anja Knabenhans

      Auch mir wurde gesagt, ich könne es zuerst mit einer Spirale versuchen. Aber ich hatte Hormone total satt, weil ich wegen Verhütung und Endometriose und Kinderwunsch echt viele Hormone genommen hatte über viele Jahre. Für mich war die Verödung der Gebärmutterschleimhaut ein Segen. Es war eine kurze OP, mir ging es danach prima. Sie ist nun ein Jahr her und seither fühle ich mich nicht mehr von der Menstruation eingeschränkt und habe auch keinen Eisenmangel mehr. Ich kenne sehr viele Frauen, die froh darüber waren, die Gebärmutterschleimhaut verödet zu haben. Aber auch zwei, bei denen die Verödung nichts gebracht hat.

  3. Avatar von Celine
    Celine

    Ich finde diesen Bericht fantastisch und es ist so schön zu lesen, dass es anderen genau so geht. Vor der Mens schlafe isch extrem schlecht und habe Migräne, danach habe ich 3 Tage Blutungen, als wäre eine Vene explodiert. Gefolgt von massiven Verdauungsstörungen und Blähungen, die unmöglich zu verklemmen sind. Nach einer Woche ist der Spuck einfach vorbei. Ich habe aber leider noch kein Allerheilmittel gefunden.

  4. Avatar von Jenny
    Jenny

    Hat jemand auch Erfahrung damit, Hormone zu nehmen gegen die Beschwerden? Ich frage, weil mein Gyn mir eine Mini Pille empfohlen hat. Ich weiss aber nicht, ob ich das möchte.
    Als ich die Pille damals wegen dem Kinderwunsch absetzte, bekam ich neben anderen Symptomen, starke Stimmungsschwankungen. Mönchspfeffer hatte mir da geholfen. Aber jetzt nach der Schwangerschaft/Geburt habe ich Schmerzen während des Eisprungs und Wassereinlagerungen, fühle mich während dem Eisprung und der Mens unwohl in meinem Körper. Die Stimmungsschwankungen sind aber längst nicht mehr so heftig und deshalb befürchte ich, dass die Mini Pille wieder alles durcheinander bringen könnte.

  5. Avatar von Karin
    Karin

    Ich nehme seit einem Jahr täglich 900mg Johanniskraut, ein pflanzliches Antidepressivum. Damit habe ich meine zyklusbedingten Stimmungsschwankungen einigermassen im Griff.

    Ohne das wechselt die Stimmung im Zwei-Wochen-Rhythmus: von Anfang Mens beste Laune, gesellig, selbstbewusst an der Grenze zum Grössenwahn, zig Ideen, ganz viel Energie. Und ab dem Eisprung Erschöpfung, Angst, Selbstzweifel, Aggressionen, Ausraster, Hoffnungslosigkeit …

    Danke für den Bericht!

  6. Avatar von Lara
    Lara

    Meine Erfahrung ist dass die Mens sich mit der Zeit sehr verändern kann, bin schon gespannt auf die nächste Phase/Wechseljahre 😉 …und dass sehr wenig Wissen besteht oder geteilt wird, was ich echt schade finde. Als ich in jüngeren Jahre jedesmal extreme Schmerzen hatte, ging ich ins Frauenklinik Inselspital eine Untersuchung machen und liess mich auf einige Krankheiten testen, etc. weil ich überzeugt war dass etwas nicht stimmt. Die saloppe Antwort/Empfehlung vom Frauenärztin: Schmerzen sind normal, Schmerzmittel einnehmen! Sonst keine Tipps, etc. auch nicht wissenschaftlich erwiesene. Überhaupt keine Hilfe, vor allem wenn man jung und alles noch nicht so eingespielt ist. Mir hat es sehr geholfen, mich hauptsächlich vegan zu ernähren (habe ich in diverse Forums auch von anderen gelesen). Laktose ist offenbar schleimbildend und dies ist nicht förderlich beim menstruieren 😉 Mindesten eine Woche vor der Mens keine Laktose und mehr Magnesium (Hülsenfrüchte, Nüsse, Präperat) hat alle Schmerzen ausradiert und der Blutverlust ist viel geringer, dementsprechend weniger Eisenmangel, Schwäche, etc. Auch ein Mens-Tasse statt Tampons hat einen wahnsinnigen Unterschied gemacht mit Trockenheit, Juckreiz und Krämpfe. Probieren und sich austauschen ist mein Fazit – manche Lösungen sind nicht auf den ersten Blick erkennbar und jede reagiert anders 🙂

  7. Avatar von Sandra
    Sandra

    Hey,
    Mir geht es besser seit ich mich mit meinem Zyklus intensiv auseinandergesetzt habe und ihn bewusst erlebe. Vorher hatte ich immer das Gefühl durchzudrehen, weil ich alle paar Tage ein völlig andere Person bin. Es läuft nicht immer alles rund, aber ich finde schneller zu mir zurück im Stress und merke wieder was ich dann gerade brauche. Dazu habe ich verschiedene Kalender, weil ich es doch ab und zu vergesse.

    Danke für eure Arbeit und liebe Grüsse

  8. Avatar von Jasmin
    Jasmin

    Als ich die Pille nach 14 Jahren absetze für den Kinderwunsch wurde ich schon das erste Mal von so vielen Symptomen überannt wie Pickel, gefühlt alle Haare vielen mir aus, Schmierblutungen und und und. Ich schwor mir nie wieder die Pille zu nehmen. Gut nach den zwei Schwangerschaften dachte ich sei das Hormonchaos endlich vorbei. Falsch gedacht…. Es fing erst richtig an.

    10 Tage vor der Mens wurde ich zum absoluten Monster. Ich war so gereizt, meine Haut wurde fettig und von den Haaren rede ich nicht. Ich schlief echt katastrophe und das nicht wegen den Kindern. Ich probierte diverses aus wie Mönchspfeffer etc. Half alles nichts. Bis ich nach einem Jahr Verzweiflung zu meiner Gyn ging und sagte ich ertrage mich nicht mehr so. Sie verschrieb mir Progesteron. Das nehme ich ab Zyklustag 16/17 für 10 Tage und kommt die Mens. Ich konnte es anfangs nicht glauben wie gut es mir ging seit ich das nehme. Ich schlafe wieder deutlich besser, die Stimmungsschwankungen sind nicht mehr soo stark und meine Haut, Schmierblutungen sind viel viel besser.

    Ich mache nun ein Tagebuch und mir fallen viele Regelmässigkeiten auf. Die Mens ist für mich eine Erlösung aber ich schlafe regelmässig Abends auf dem Sofa ein vor Müdigkeit. Zyklustag 6 muss ich nachts alle 2h aufs WC. Zyklustag 7/8 träume ich so als ob es wirklich passieren würde und ich vergesse den Traum auch nicht den ganzen Tag. Bin aber auch genervt und irgendwie unproduktiv. Zykulstag 9/10 fühl ich mich meeeega gut. Hab Energie bin super drauf und könnte Bäume ausreissen. Danach wirds wieder etwas mühseliger, mehr müde, weniger kreativ. Bis dann die PMS Phase einsetzt.

    Mir hilft es so meinen Tag etwas planen zu können. So setze ich die Kinder an sehr energielosen Tagen halt mal vor den TV eine Stunde und ich lege mich hin. Aber natürlich geht das nicht immer, dass ich mich meinem Zyklus füge. Mein Mann hat Verständnis aber ich glaube weil sie es nicht selbst erfahren ist es schwierig für sie. Sie fühlen sich ja den ganzen Monat so wie ich am Zyklustag 9/10. Hab auch schon nachhedacht die Pille einfach wieder zu nehmen, um nicht ein Opfer meines Körpers zu sein… aber ist das wirklich die Lösung….??

  9. Avatar von Nicci
    Nicci

    Oh, es tut so gut zu lesen, dass es einfach vielen so geht! Ich bin um den Eisprung ein psychisches Wrack, habe Selbstzweifel, fühle mich als schlechte Mutter & noch schlechtere Ehefrau! Den Eisprung selber spüre ich auch & kann auch sagen auf welcher Seite das Ei springt, oft ist mir schwindlig & ich habe kreislaufprobleme… Dann legt sich das ganze wieder & ich bin ca. 1Woche „normal“ (einfach mit Pickeln & mitessern – was mich mittlerweile nicht mehr soooo arg stört) und dann beginnt die PMS & ich bin müde, schlecht gelaunt, dünnhäutig & schnauzig, schlafe miserabel & die Brüste explodieren gefühlt demnächst. Und schlussendlich wird das ganze gekrönt mit Bauchkrämpfen, kopfschmerzen & immer stärker werdenden Blutung! Ich fühle mich eigentlich nur ein paar Tage im Monat so wie ich eigentlich Mal war als ich die Pille nahm… das will ich aber nicht mehr! Ich habe auch schon vieles probiert, auch Mönchspfeffer. Den habe ich nach 2Wochen wieder abgesetzt weil die Symptome so stark wurden. Aber wahrscheinlich hätte ich einfach durchhalten müssen, was in der sitation grad ein unerträglicher Gedanke war! Vielleicht versuche ich es einfach nochmals…

  10. Avatar von Sybille
    Sybille

    Sehr guter Beitrag, danke. Auch wenn es für alle Betroffenen scheisse ist, tut es doch soo gut zu wissen dass frau nicht alleine ist damit. Bei mir ist es vorallem der Eisprung-Schmerz der manchmal kaum auszuhalten ist, zumindest mit kleinen Kindern daheim… Einfach mühsam!