Achterbahn, ahoi! Was der Menstruationszyklus mit uns macht
Manchmal sprühen wir vor Energie, dann erkennen wir uns selbst nicht wieder. Wie geht es anderen mit Zyklusproblemen und was hilft?
Wir sind zyklische Wesen, hurra aber auch. Meine erste Menstruation wurde gefeiert mit einem besonderen Geschenk – einer Halskette, die ich damals ebenso stolz trug wie das Päckchen Tampons an die Supermarkt-Kasse. Ich hatte jetzt einen Menstruationszyklus und fühlte mich schon halb wie eine Frau.
30 Jahre später fühle mich immer noch halb wie eine Frau. Zur anderen Hälfte bin ich ein Monster. Oder ein Wrack. Eben wegen dieses Menstruationszyklus.
Seit einer Endometriose-OP vor zehn Jahren werde ich während der Menstruation zwar nicht mehr von heftigen Krämpfen und Durchfall geplagt. Und seit einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut vor einem Jahr ist auch der Kampf gegen die menstruöse Sintflut vorbei. Aber die Verödung hat nur Einfluss auf die Blutung, nicht auf die Hormone.
Der Menstruationszyklus hat viel zu bieten…
An Zyklustag sieben und acht hasse ich mich und die ganze Welt. Ich sehe keinen Sinn in gar nichts und bezweifle, dass sich dieses Gefühl irgendwann wieder verflüchtigt.
Plopp! An Zyklustag neun ist das Gefühl weg.
Dann liebe ich fast alle und fast alles. Ich sehe überall Möglichkeiten und Chancen und mein Hirn spuckt schneller Ideen aus als ein Kleinkind das winzige Schnittlauch-Stückchen, das in den Pasta versteckt war.
Aber…
Irgendwann um Zyklustag 14 bis 18 schickt mein Körper eine Eizelle auf den Weg und stellt alle anderen relevanten Funktionen ein – Verdauung, Emotionsregulierung, Appetitkontrolle, Erinnerungsvermögen, Kreativität. Ich zweifle an meinem Geisteszustand.
Plopp! An Zyklustag 19 ist alles wieder aktiviert.
Ich fühle mich wieder wie ich selbst.
Und ignoriere ein bisschen, dass ich immer ich selbst bin, nur halt in verschiedenen Zyklusphasen. Und dass einen Zyklus zu haben auch bedeutet: Monster und Wrack kehren zurück. Sogar recht bald, dank der Perimenopause dauert mein Menstruationszyklus nur noch drei Wochen.
Die oben genannte Achterbahn ändert sich natürlich immer mal wieder. Wäre ja blöd, wenn man die Loopings nach einigen Monaten vorausahnen und somit einkalkulieren könnte. Neuerdings tut mein Rücken kurz vor der Mens zwei Tage so, als sei der Bandscheibenvorfall zurück. Und…
Plopp! Ist er wieder biegsam und schmerzfrei.
Es. Ist. Ein. Plausch.
Was hilft, um mit dem Menstruationszyklus klarzukommen?
Was mir bisher half und hilft: Informationen wie die aus dem #malehrlich-Podcast Die Mens ist bloody brilliant! mit Josianne Hosner, den es auch zum Lesen gibt.
Ich finde es wichtig, dass Menschen wie Josianne oder die Macherinnen von Mondtage – Zykluswissen für Kinder, Rot ist doch schön oder Mut zum Blut die Menstruation enttabuisieren. Dass sie und andere darauf aufmerksam machen, dass wir zyklische Wesen sind und dies ganz viele wundervolle Seiten hat.
Dass man nicht einfach alles hinnehmen muss, sondern beispielsweise gewisse Regelmässigkeiten erkennen kann und sich nicht während der Eisprungphase den Kalender vollplant, nur um dann in der nächsten Zyklushälfte komplett erschöpft alles wieder absagen zu müssen. Dass man das Ausmisten gut auf den Zyklusherbst legen kann, weil dann mehr Klarheit vorhanden ist.
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Oder dass pflanzliche Heilmittel wie Mönchspfeffer bei menstruellen Zyklusstörungen helfen können.
Der Podcast mit Josianne hat dazu geführt, dass wir in unserem Teamchat öfter mitteilen, in welcher Zyklusphase wir gerade sind. Das hilft ungemein, um überbordende Kreativität oder trockene Antworten besser einordnen zu können. Und es kann natürlich auch in der Paarkommunikation ein Gamechanger sein.
Was ich aber am allerwertvollsten finde: Mit anderen menstruierenden Wesen reden. Das Gefühl erleben, nicht allein zu sein mit seinen K(r)ämpfen. Das gegenseitige Zuhören, Bestärken, Unterstützen. Unverzichtbar.
Drum habe ich in den letzten Jahren einige Beispiele gesammelt von Frauen mit Zyklusbeschwerden. Damit du beim Lesen vielleicht auch siehst: Du bist nicht allein!
Hast du eigene Beispiele? Wir freuen uns über deine Geschichte unten in den Kommentaren – mit Namen oder anonym!
Maria
Je älter ich werde, desto nerviger finde ich die Tage vor den Tagen. Oder desto grösser sind die Auswirkungen, ich wurde da früher wirklich mehr verschont. Und ich weiss von ziemlich vielen Freundinnen, dass es ihnen ganz ähnlich geht.
Das Schöne daran: Diese Phase dauert bei mir nicht nur ein paar wenige Tage, sondern gerne auch mal eine Woche oder mehr… Und dann kommt ja im Anschluss noch die eigentliche Mens, in der man auch irgendwie etwas neben der Spur ist.
Insgesamt bin ich jeden Monat ungefähr zwei Wochen in einem hormonellen Ausnahmezustand. Das ist zu viel!
Ich habe keine körperlichen Beschwerden, sondern verwandle mich wahlweise in ein depressives Häufchen Elend oder in eine rasende Furie, die sich mit allen anlegt. Richtig geholfen hat mir bislang leider nichts.
Die vielen Tipps, man solle sich in dieser Zeit gesund ernähren und Sport machen sowie viel Wasser trinken (Haha, das Wundermittel gegen alles!), beherzige ich ohnehin den ganzen Monat – da kann ich also keinen Hebel mehr ansetzen. Ich nehme im Moment Mönchspfeffer gegen die nervigen Verstimmungen und habe das Gefühl, dass es damit etwas besser geworden ist.
Padme
Ich wusste schon als Kind, dass sich beim Menstruieren die Gebärmutter zusammenzieht und diese Krämpfe schmerzhaft sein können. Aber bei mir krampft der Körper die Hälfte des Menstruationszyklus. Schon fünf Tage vor der Blutung, danach während der Periode, dann habe ich zirka fünf Tage Ruhe. In der Eisprungphase kann ich spüren, was in mir vor sich geht. Zirka drei Tage lang spüre ich ein Zwicken, mal stärker, mal schwächer.
Meine Ärztin sagte mal, das erscheine ihr unmöglich. Die Eileiter seien so fein und man könne deren Bewegungen nicht spüren. Also habe ich mir aufgeschrieben, auf welcher Seite ich etwas spürte und sie kontrollierte mit Ultraschall, wo ein Follikel herangereift und gesprungen war.
Stellte sich heraus: Ich lag bei drei Versuchen immer richtig. Sie hat sich entschuldigt und sagte, sowas sei bei ihrer Ausbildung vehement verneint worden.
Nach dem Eisprung habe ich wieder etwa fünf Tage Ruhe und schon geht es wieder los. Mittlerweile trage ich nur noch lockere Kleidung, weil alles, was im Bauchraum etwas enger anliegt, die Krämpfe noch unangenehmer macht. Ja, es ist nur Kleidung. Trotzdem:
Es nervt mich unglaublich, dass mein Menstruationszyklus bestimmt, wie ich mich anziehe.
Und leider passiert es noch zu oft, dass ich anderen davon erzähle und zur Antwort kriege, ich müsse halt dieses oder jenes versuchen. Als ob ich nicht schon alles probiert hätte.
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Seline
Während der Menstruation bin ich ein psychisches Wrack. Ich hinterfrage die Beziehung zu meinem Mann gefühlte 100 Mal, bin ab jeder Kleinigkeit mega genervt, was auch die Kinder betrifft. Und natürlich habe ich dann ein extrem schlechtes Gewissen, hinterfrage mich aufs Extremste, ob ich eine schlechte Mutter bin und so weiter.
Bevor ich Kinder hatte, habe ich hormonell verhütet, da kannte ich diese Beschwerden nicht. Trotzdem ist die hormonelle Verhütung nichts mehr für mich.
Ana
Ich bin Fitness-Instruktorin. Ich kann also kein Homeoffice machen, sondern muss mich vor Menschen bewegen. Nach der Geburt meines dritten Kindes wurde das praktisch unmöglich. Ich bin froh, kann ich hier anonym erzählen, weil eine Nebenwirkung meines Menstruationszyklus wirklich etwas peinlich ist:
Ich habe massive Blähungen, muss sehr oft pupsen, verklemmen geht fast nicht.
Es beginnt zwei Tage vor der Mens und hält dann bis zirka zur Zyklusmitte an. Natürlich habe ich alle möglichen Ernährungsumstellungen versucht, habe Laktoseintoleranz und Zöliakie abgeklärt, keinerlei Hülsenfrüchte mehr gegessen, nur noch Suppe konsumiert – ich habe gefühlt alles ausprobiert, wozu mir geraten wurde. Aber mein Körper produziert munter Gase.
Dass mein Bauch dabei so aussieht wie im vierten Monat und im Fitnessstudio immer wieder unangenehme Fragen auftauchen, wäre mir noch egal. Aber turn mal vor 20 Menschen herum mit der Angst, dass dir plötzlich in voller Lautstärke Luft entweicht! Das kann man auch nicht mit lauten Rufen oder Husten kaschieren.
In einem Onlineforum habe ich immerhin mal mit ein paar Frauen gechattet, denen es ähnlich ergeht und die auch vieles probiert hatten. Das half enorm, mich nicht mehr wie eine Exotin und Versagerin zu fühlen.
Xenia
Ich hatte schon als junge Frau ein bisschen PMS, mehrheitlich Kopfschmerzen oder leichtere Reizbarkeit. Ab 31 ging es aber so richtig los. Kopfschmerzen, Rückenweh, Durchfall, spannende Brüste, Schlaflosigkeit, immense emotionale Schwankungen.
Ich wusste zwar, was es war und dass es zirka bei Zyklustag drei vorbei ist. Aber die insgesamt acht Tage mit PMS dominierten mein Leben. Ich musste viele Verabredungen absagen. Oder ging trotzdem hin und fühlte mich elend, jammerte rum oder schlich frühzeitig wieder davon. Die Ferienplanung war eine Katastrophe, gewisse Aktivitäten plante ich schon vorsorglich nicht mehr ein, weil ich nicht genau wusste, wann das PMS zuschlägt.
Nach einer Busfahrt in Chile mit Durchfall oder einem Wanderlager in Island mit extremen Schlafstörungen hatte ich einfach keine Energie mehr, es «doch wiedermal zu probieren», wie mir nett gemeinte Ratschläge nahelegten.
«Lass dich doch nicht vom Menstruationszyklus dominieren», hörte ich immer wieder. Und fühlte mich als Versagerin, dass ich mich meinem Körper unterordnete. Hatte aber auch keine Kraft mehr, es anders zu handhaben.
Meistens brauchte ich lange, um mich von der PMS und der sehr starken Menstruationsblutung zu erholen.
Irgendwann liess ich meine Gebärmutterschleimhaut veröden. Die Blutung war nun praktisch weg. Danach erhielt ich auch noch ein Produkt mit Mönchspfeffer. Die ersten zwei Monate waren schlimm, die Symptome wurden noch stärker. Aber eine Freundin ermutigte mich, durchzuhalten, weil sie dasselbe erlebt hatte. Nach zwei Monaten schien das Mittel seine Wirkung zu entfalten und es wurde viel besser.
Ich habe immer noch PMS, mal mehr und mal weniger. Aber der Unterschied zu meinen schlimmsten Zeiten ist riesig. Ich habe das Gefühl, ich bin wieder ein Mensch und vegetiere nicht mehr dahin.
Yael
Wenn ich menstruiere, bin ich fünf Tage lang drauf angewiesen, in der Nähe einer Toilette zu sein. Weil meine Gebärmutter wie eine Kanone arbeitet. Es ist ruhig und dann, paff, ballert sie eine riesige Kugel Blut aus mir heraus. Kein Menstruationsprodukt kann dem standhalten. Ausserdem bin ich oft sehr erschöpft.
Viele in meinem Umfeld bedauern mich, aber ich finde diese krasse Blutung nicht das schlimmste. Viel belastender ist:
Mein Partner hat kein Verständnis dafür, wie es mir während der Menstruation geht.
Er ist sonst ein empathischer Mensch, aber meine Erschöpfung nervt ihn total, weil dann alles an ihm hängenbleibt. Und die Verkomplizierung von Ausflügen während meiner Mens findet er unmöglich.
Wenn ich mal wieder mit meinem Ersatzkleiderbeutel in ein öffentliches WC verschwinde, um mich umzuziehen, verdreht er nur noch die Augen. Er kann nicht fassen, dass ich meine Gebärmutterschleimhaut nicht veröden lassen will, weil ich den Kinderwunsch für mich noch nicht abgeschlossen habe.
Was mir half, mich aber auch ein bisschen entsetzte: Der Austausch mit Frauen, deren Partner auch kein Verständnis haben für Zyklusprobleme. Es sind erschreckend viele.
Karin
Ich sehe aus wie 13. Wie ein pubertierender, pickliger Teenager. Und dies etwa zwei Wochen pro Monat.
Ich weiss mittlerweile recht genau, wann mein Eisprung ist. Weil ab dann die Pickel zu spriessen beginnen. Ich mache dieselbe Pflegeroutine wie immer, esse dasselbe wie immer, trinke gleichviel wie immer, schlafe so lange wie immer. Und trotzdem kommen die Pickel.
Ja, es ist eine Oberflächlichkeit. Ja, da könnte man drüberstehen. Nein, ich kann es nicht.
Weil es mich wahnsinnig nervt, dass ich nichts dagegen tun kann. Bei einer Freundin von mir hat Yamswurzel geholfen, sie hat damit auch die anderen Beschwerden des Menstruationszyklus in den Griff gekriegt. Bei mir half bisher nichts.
Ich habe euren Podcast über die Mens mit Begeisterung gehört und finde es sehr wertvoll, mir während der Menstruation mehr Ruhe zu gönnen. Das tut meiner Psyche gut. Nur meiner Haut ist auch das egal.
Corinne
Wer bin ich? Diese Frage habe ich mir in der Pubertät oft gestellt und war dann irgendwann froh, konnte ich diese ewige Unsicherheit als zirka 20-Jährige abhaken. Und jetzt bin ich 33 und frage mich das jeden Monat.
Während meines Menstruationszyklus fühlt es sich an, als würde ich alle paar Tage die Persönlichkeit wechseln.
Ich bin fröhlich und gesellig. Und dann plötzlich frustriert, gereizt, erschöpft. Ich fühle mich wie ein angeschossenes Tier.
Ich weiss ungefähr, wann welche Phase kommt. Das ändert aber bisher nichts daran, dass mich der Wechsel stark belastet. Und natürlich auch mein Umfeld. Wir haben mittlerweile ein Zyklusrad am Kühlschrank, wo ich den aktuellen Stand abbilde. Das hilft meiner Familie, sich ein bisschen drauf einzustellen, welche Person grad mit ihnen zusammenwohnt.
Aber es ist eine Belastung und es nervt mich auch, dass ich ganz strikt auf meine Schlafhygiene oder Ernährung oder Bewegung achten müsste, um mich irgendwie in Balance zu halten. Wer schafft sowas schon in einem Familienalltag?
Ich bin erst seit kurzem und nur per Zufall drauf gekommen, dass es wirksame pflanzliche Mittel gibt wie den Mönchspfeffer. Mein Arzt hat mir diese Option nicht genannt. Drum gebe ich Auskunft für diesen Artikel. Ich will, dass möglichst viele Betroffene sehen, dass man bei Problemen mit dem Menstruationszyklus nicht einfach durchhalten, beziehungsweise durchleiden muss.
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Odile
Während der Mens muss man halt ab und zu eine Schmerztablette nehmen. Das habe ich schon als Teenager gelernt. Fast alle meine Schulkolleginnen erzählten von Krämpfen, kamen deshalb manchmal nicht zur Schule oder nahmen eine Tablette. Einigen wurde die Pille verschrieben, damit die Beschwerden aufhören.
Ich dachte, ich sei halt viel empfindlicher als die anderen, weil ich es ohne Schmerztabletten fast nicht aushielt. In der Schule bin ich zweimal zusammengeklappt, weil die Krämpfe so stark waren. Meine Mutter erzählte das ihrer Gynäkologin, und diese sagte, das lege sich bald, junge Körper seien halt noch etwas feinfühliger. Ich solle doch einfach drei, vier Tage daheimbleiben und mich schonen. Das fand ich super, so regelmässige Absenzen von der Schule, mit dem Segen einer Ärztin.
In der Lehre ging das dann nicht mehr, meine Lehrmeisterin machte mir nach zwei Monaten deutlich, dass kein Arbeitsbetrieb auf solche Empfindsamkeiten Rücksicht nehmen könne. Also schluckte ich den Schmerz runter plus allmonatlich ein gutes Dutzend Schmerztabletten. Trotzdem musste ich dreimal in ein Krankenhaus eingeliefert werden, weil ich dachte, mich zerreisst es innerlich.
Ich wurde jedes Mal untersucht, jedes Mal ohne Ergebnis. Erst durch den Tipp einer Kollegin ging ich zu einem Arzt, der sich mit Endometriose auskennt. Er stellte mir ein paar Fragen und empfahl sofort ein MRI. Siehe da:
Ich hatte Endometriose, in meinem gesamten Unterleib war Gebärmutterschleimhaut gewuchert. Darum diese Schmerzen!
An der Blase, am Darm, an den Eierstöcken: überall waren diese Knötchen. Ich wurde operiert und habe jetzt wieder einen ganz normalen Menstruationszyklus, mit ein paar unangenehmen Begleiterscheinungen, aber nicht mehr in diesem massiven Ausmass.
Seither rate ich allen, die ihre Menstruationsschmerzen als schlimm empfinden: Lasst euch auf Endometriose abklären. Wenn der Zyklus so sehr euer Leben dominiert, dass es unmöglich ohne Schmerzmedikamente geht, dann muss man das nicht einfach schlucken.
Sina
Eine Coiffeurin erschrak einmal, als ich zu ihr kam. Sie wollte wissen, was ich mit meinen Haaren gemacht hätte, die seien total struppig. Ich zuckte nur mit den Schultern: zweite Zyklushälfte halt.
Während andere von Krämpfen, Kopfweh oder Reizbarkeit erzählen, passiert bei mir ab dem Eisprung immer dasselbe: Ich trockne aus. Die Haare werden struppig, die Haut an den Knien, Ellbogen, Fersen wird rau. Auch Mund, Augen, Vagina: alles fühlt sich trocken und kratzig an.
Ich habe vieles probiert, mal hilft das eine ein paar Monate, mal das andere. Nichts nützt auf Dauer. Ich probiere weiter, was anderes bleibt mir ja auch nicht übrig. Und manchmal rechne ich aus, was ich schon an Geld ausgegeben habe für Arztbesuche, Salben, Kuren et cetera.
Und dann werde ich noch wütender, dass wir nicht nur die Pink Tax haben auf Menstruationsprodukte, sondern auch noch diese zusätzliche finanzielle Belastung durch einen störrischen Menstruationszyklus.
Sofia
Yoga machen, mehr schlafen, regelmässig Me-Time, Zeiten ohne Social Media, Meditation… ich habe wirklich vieles versucht, um meine PMS zu lindern. Weil ich auf keinen Fall regelmässig ein Arzneimittel nehmen wollte. Irgendwann sagte meine Gynäkologin, eine sehr tolle Frau: «Jetzt besprechen wir mal miteinander, warum sie so eine Abneigung haben gegen Tabletten.»
Es kam raus: In meinem Kopf klebte der Glaubenssatz, dass es einem wirklich schlecht gehen muss, damit man Medikamente nehmen darf. Das hatte ich bei meinen Grosseltern immer gehört. Meine Gynäkologin nahm sich richtig Zeit und erklärte mir genau, dass ich mir während meines Menstruationszyklus viel Leiden ersparen könnte, wenn ich es zumindest mal ausprobiere.
Ich schmiss den uralten Glaubenssatz über Bord, nahm ein Medikament mit Mönchspfeffer und rate seither allen mit Zyklusproblemen: probiert es selber aus!
Bei mir hilft die Arznei sehr gut, obwohl ich im ersten Monat noch stärkere Symptome spürte. Aber meine Gynäkologin hatte mich schon vorgewarnt, dass es bei Mönchspfeffer zuerst zu einer Verstärkung kommen kann, danach aber eine deutliche Besserung eintritt.
Ich war froh, hat sie mich so gut informiert. Natürlich achte ich trotzdem weiterhin auf Schlaf, Bewegung, Me-Time und Stressreduktion. Das hält meine Psyche in Balance.
Was ist deine Erfahrung? Bitte teile sie mit uns und anderen – gleich hier in den Kommentaren. Danke!
Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 17. Mai 2023 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
Dieser Beitrag wird von unserem Kooperationspartner Max Zeller Söhne AG unterstützt.
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