Bangkok: Aktivitäten mit Kleinkindern und Baby
Was kann man mit Baby und kleinen Kindern in Bangkok unternehmen? Von einer Kinderstadt, Dinosauriern zum Reiten und warum ein Ausflug auf dem Fluss immer zieht.
Grossstädte sind zwar laut, hektisch und oft dreckig. Aber sie bieten jeweils auch sehr viel Unterhaltungspotential für Kinder – so auch eine meiner Lieblingsstädte Bangkok.
Wir halten es auf unseren Reisen jeweils so, dass wir uns Aktivitäten aussuchen, die kindergerecht sind (also zum Beispiel keine 4stündige Audio-Guide-Führung durch ein Kloster mit Schweigegelübde), die uns aber auch interessieren. All jenen, die finden, «wir reisen dann später mit unseren Kindern, wenn sie grösser sind», sei gesagt: Geht, wenn sie noch klein sind und alles kommentarlos mitmachen. Unser bald Sechsjähriger will mittlerweile das Programm mitbestimmen – und nein, diese Diskussionen sind nicht immer ruhig und konstruktiv.
In Bangkok gibt es eine Fülle von Aktivitäten spezifisch für Kinder – Infos findet man zum Beispiel auf bkkkids.com oder auf der offiziellen Tourismus Seite bangkok.com und natürlich hier auf Any Working Mom, ha!
Wir werden diesen Beitrag noch aufbretzeln für unsere neue Webseite. Drum sieht momentan nicht alles rund aus. Aber mal ehrlich: gut genug. Danke für deine Geduld!
Kidzania Bangkok
Die Kinderstädte Kidzania gibt es mittlerweile weltweit an verschiedenen Standorten (nur noch nicht in Zürich, heieiei!), und ich wollte sie schon lange besuchen. Eine richtige Indoor-Stadt mit Restaurants, Läden, Feuerwehr, Polizei, einer Universität – alles in Kindergrösse und nur für Kinder: Die Erwachsenen dürfen zwar mit, müssen bei den einzelnen Aktivitäten aber draussen bleiben.
Die Kinder dürfen nämlich in den einzelnen Berufen eine Kurzlehre machen und Kidzania-Geld verdienen, das sie am Schluss dann gegen Spielsachen eintauschen dürfen.
Am Eingang kriegen alle Kinder (und Eltern. Und Babies) ein Armband, auf dem das Alter gespeichert wird. Das ist wichtig für die einzelnen Stationen, denn viele davon sind erst ab 4 Jahren. Ein Tipp: für ein 2.5 oder 3jähriges Kind unbedingt einen leicht teureren «Child»-Pass lösen, sonst ist der Frust gross. Toddlers sind nämlich nur bei wenigen Stationen erlaubt, und das Personal nimmt es ungewöhnlich genau.
In der Anlage drin können die Kinder auswählen, welche Berufe sie lernen wollen. Unsere haben sich durchprobiert: Zahnarzt, Maurer, Feuerwehrfrau und Polizistin – am Nachmittag gab’s eine Parade quer durch die Kinderstadt mit Musik. Viele der Stationen sind von einzelnen Unternehmungen gesponsert. Die Erdnuss-Hersteller «Koe Kae» zum Beispiel haben eine ganze Produktionslinie in Miniaturform nach KidZania verlegt, wo der Sohn lernen durfte, wie die Nuss in die Packung kommt und vor allem, wie man mit Arbeit Geld verdient.
KidZania ist mit 1000 Baht (ca. 30 CHF) pro Kind und 600 Baht pro Erwachsener ein teurer Spass für thailändische Verhältnisse – er lohnt sich aber. Die ganze Stadt ist sehr liebevoll gemacht, sauber, und ja, die Kinder «lernen auch noch was». Für die Eltern wird’s mit der Zeit etwas langweilig, wer aber Kinder hat über acht Jahre, darf sie auch alleine rumrennen lassen und kann sich in der Parents’ Lounge entspannen.
Khlong Fahrt mit dem Longtail-Boat
Für mich war das Fahren in den farbigen, mit Blumen geschmückten Longtail Boats eine der stärksten Erinnerungen aus meiner Kindheit. Unbedingt wollte ich also auch meinen Kindern die «Hintergassen» Bangkok’s zeigen, die Menschen, die auf Stelzhäusern in den Kanälen wohnen.
Auch wenn sich seit 30 Jahren viel getan hat – ich gehe davon aus, dass das Land an Wert gewonnen hat und viele Menschen ihre Grundstücke verkauft haben, ist die Fahrt noch immer spektakulär und man kann sie auch mit einem kurzen (!) Tempelbesuch, zum Beispiel beim Wat Arun, verbinden.
Buchen lassen sich die ca. 2-stündigen Trips bei jedem Hotel oder direkt an der Fährenstation Sathorn Pier. Unbedingt Kleingeld mitnehmen, damit man einer schwimmenden Marktfrau auch mal ein Wasser abkaufen kann.
Unsere Kids fanden es nach einer dreiviertel Stunde zwar langsam langweilig, wir konnten sie dann jedoch mit «wer sieht einen Monitor Lizard?» bei Laune halten.
Dinosaur Planet
Da wir einen angehenden Paläontologen in der Familie haben, der bereits Privatführungen im Sauriermuseum im Aathal geben könnte, mussten wir selbstverständlich in den Dinosaurierpark «Dinosaur Planet».
Die Anlage besteht aus diversen Hallen mit einzelnen Attraktionen, abends gäbe es noch eine Vulkanshow, für die es uns leider nicht gereicht hat. Das Highlight für die Kids war ein Ritt auf Triceratops-Gefährten (die nur geradeaus programmiert sind und deshalb von einem Mitarbeiter immer wieder einen «Schupf» erhielten, und für die man extra 100b pro Viech und Runde bezahlen muss) und ein Dinosaurier-Laboratorium.
Die Anlage selber sieht, obwohl sie erst vor zwei Jahren eröffnet wurde, schon recht durchgenudelt aus, aber für Dino-Fans ist sie definitiv einen Besuch wert. Achtung für Familien mit Babies: Tagsüber wird es sehr heiss. Kostenpunkt: 540 bzw. 340 b.
Asiatique Night Market
Der relativ neue Night Market direkt am Chao Praya River hat mit einem traditionellen Night Market eigentlich nur die «Night» gemeinsam – ansonsten ist er eine saubere, touristische und teure Version davon. Neben vielen Ständen mit Souvenirs und Food-Stands lockt die Kinder ein Riesenrad und diverse Roboter-Fahrgeräte, in denen man kurz Transformer spielen darf.
Selbstverständlich liessen wir uns zum Riesenrad überreden, das allerdings mit 400 b für Erwachsene und 250 b pro Kind der Rip-Off schlechthin war (zum Vergleich: Dafür kriegt man anderswo ein Znacht für vier oder eine stündige Fussmassage…). Die Aussicht ebenfalls sosolala, aber immerhin ein klimatisiertes Kabäuschen.
Fazit: Wer grad in der Gegend ist, kann dem Asiatique Night Market gut einen Besuch abstatten. Und wer nicht, hat auch nichts verpasst.
Bangrak Bazaar
Viel authentischer erschien uns der Bangrak Bazaar, gleich hinter dem Fährenpier und der BTS-Station Saphan Taksin. Vor allem rund um den Bazaar herum gibt es viele Food Stands, wo man sich mit Mix und Match das Znacht zusammen stellen kann. Unsere Kids schafften es sogar, sich im Getümmel selber einen Lollipop zu organisieren.
Tanzdarbietung im Hotel
Wovor ich mich früher immer gedrückt habe – weil ich ein bisschen Mühe habe mit inszenierter Kultur für Touristen – ist mit Kindern ein wunderbarer Zeitvertreib und auch eine Einführung in die lokale Geschichte. Viele Hotels bieten Tanzdarbietungen in Kombination mit einem Dinner, die man problemlos auch als Externe besuchen kann.
Was man auch noch tun könnte…
Einige Destinationen, die ich aus früheren Reisen kannte, haben wir bewusst ausgelassen, weil wir den Spassfaktor für die Kids (und somit auch für uns) relativ gering einschätzten. Trotzdem hier noch ein paar weitere Ideen:
- als Kind imponierte mir vor allem der Reclining Buddha, der im Wat Pho ausgestellt ist und ganze 46 Meter misst
- Sea Life Ocean World – ein riesiges Aquarium bei der BTS Station Siam, in der Nähe von KidZania.
- Der Besuch eines Floating Market ist den Aufwand sicher wert. Mit drei Kindern war uns das aber doch zu ambitiös.
- Die Khao San Road ist seit Jahrzehnten der Backpacker-Hub schlechthin. Ich konnte mit «I love Weed» – T-Shirts und gezöpfelten Westlerköpfen leider noch nie etwas anfangen. Aber man kann es sich ansehen.
- Einen Drink in einer der Rooftop-Bars in Bangkok nehmen. Ältere Kinder dürfen sicher mit (Achtung, zum Teil sind die Geländer schlecht gesichert!), bei einigen Bars gibt es einen Dresscode. Mein Favorite: Die Banyan Tree Rooftop Bar.
Generelle Tipps für die Reise nach Bangkok, wo es sich lohnt, zu übernachten und wie man sich fortbewegt, hier: Bangkok – Grossstadt mit Kindern.
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Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 28. März 2018 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
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