Vor 26 Tagen
Nanny arbeitet als Touristin ohne Anmeldung und unter schlechten Arbeitsbedingungen
In unserem Dorf ist eine Familie mit 3 Kindern (2, 3 und 4 Jahre) die jeweils eine oder mehrere Nannys aus Peru anstellen. Meine Tochter ist mit den Kindern befreundet aus Kita und KiGa. So habe ich mich besonders mit einer Nanny angefreundet. Sie spricht nur Spanisch und mein Spanisch ist limitiert, wir finden aber dank Translator, Händen und Füssen immer einen Weg, uns zu unterhalten. Ich weiss, dass sie mit der Mutter der Kinder verwandt ist, sie lebt in Peru und kommt jeweils für 3 Monate als Touristin, arbeitet jedoch 24/7 zuhause – Kinderbetreuung, kochen, Haushalt. Wie sie mir erzählt, ist sie auch für die Nächte mit den Kindern verantwortlich. Die Eltern gehen auch ohne Kinder in die Ferien, während sie zuhause mit den Kindern alles schmeissen muss. Wie sie mir erzählt, ist die Bezahlung sehr tief und die Verantwortung riesig, der Umgang sehr rau. Wie kann ich ihr helfen?
Mich beschäftigen folgende Gewissenskonflikte: Sie braucht das Geld für ihre Familie in Peru, allerdings hat sie hier nie einen Tag frei, ist emotional abgegrenzt und arbeitet unter starkem emotionalen Druck. Wenn ich mit den Eltern (also ihren Arbeitgebern) spreche, riskiere ich, dass sie ihr den Job nicht mehr ermöglichen, bzw. sie schlecht behandeln, da sie nicht mit «lokalen» Leuten sprechen soll. Ich habe ihr mehrere Gesetzesartikel geschickt, die auch in Spanisch verfügbar sind, was ihre Rechte hier sind.
Gibt es hier eine richtige Reaktion meinerseits? Ich bin wohl die einzige, die von ihr so viel weiss. Ich will mich nicht einmischen und gleichzeitig fühlt es sich falsch an einfach nichts zu tun. Hat jemand ähnliche Situationen erlebt?