Girlstrip nach NYC: Ein Wochenende zum Copypasten
Bye, kids! Nein, ganz so einfach fiel es mir im ersten Moment nicht, mich für ein paar Tage von Kindern und Mann zu verabschieden. Aber spätestens nach dem Check-in und dem ersten klischeehaften Cüpli fing es im Unterbauch an zu kribbeln und anstatt all den anderen Käfern, die unsere Familie seit Wochen belagern, krabbelte der…
Bye, kids!
Nein, ganz so einfach fiel es mir im ersten Moment nicht, mich für ein paar Tage von Kindern und Mann zu verabschieden. Aber spätestens nach dem Check-in und dem ersten klischeehaften Cüpli fing es im Unterbauch an zu kribbeln und anstatt all den anderen Käfern, die unsere Familie seit Wochen belagern, krabbelte der “Travel Bug” durch meine Seele:
Wir werden diesen Beitrag noch aufbretzeln für unsere neue Webseite. Drum sieht momentan nicht alles rund aus. Aber mal ehrlich: gut genug. Danke für deine Geduld!
3.5 Tage. New York City. Nur ich und meine Frauen.
Kurz und intensiv, inspirierend und für uns alle die Möglichkeit, uns gegenseitig wieder ein wenig aufzutanken. Hier unsere Tipps, zum copypasten und einfach Nachmachen.
Unterkunft in Manhattan
Natürlich ist die Unterkunft eine Präferenzfrage – ich halte mich jeweils fern vom Times Square und suche mir ein Nest in Soho. Sehr zu empfehlen: Das Airbnb von Jesse an der Spring St. (Lower Manhattan): Ein Schlafzimmer, eine Ausziehcouch, Küche und Bad mit Dusche. Nichts für sehr Lärmempfindliche, nebenan befindet sich im untersten Stock eine Bar. Die Wohnung wäre auch mit Kindern geeignet, allerdings ist keine Ausstattung vorhanden.
Essen in the City
Klein, gemütlich, atmosphärisch: Im La Cocotte kann man auch auf français bestellen. Und in der Küche läuft französischer Hip Hop. Reservation empfohlen.
Molto bene: Osteria San Carlo. Piemontesische Küche in lower Manhattan mit ausgezeichneter Pasta. Auch die Cocktails an der Bar sind ein Must. Unbedingt reservieren.
Donut Trees und einen sensationellen à la carte Brunch gibt’s im The Dutch. Die traditionelle Oyster Bar hat eine gemütliche Atmosphäre mit einzelnen Booths. Nebst Brunch kann man beim Holländer natürlich auch abends essen. Reservieren.
Le Balthazar: Auch eine feine Frühstückslocation.
The Mercer Kitchen: Schon um vier Uhr Nachmittags pumpevoll, stylish modernes Restaurant im Untergeschoss. Ohne Reservation geht nichts.
Für Veganer ein Geheimtipp: Avant Garden. Wenige Plätze aber grosse Bar und ein sehr motivierter Restaurateur.
Die besten Ramen (laut einer Einheimischen): Ippudo. Und die leckersten Cupcakes gibt’s in der Magnolia Bakery.
Drinks
Als sehr grosser Fan von guten Cocktails waren diese drei Bars das Highlight des Wochenendes:
Pegu Club: Ein langer, schmaler Raum mit vielen gemütlichen Sitzgelegenheiten und einer grossen Karte. Eignet sich sehr für Apéro, die Bar füllt sich ab ca. 1930.
Der Türsteher von Death & Co. nimmt einen sehr gerne auf die Warteliste, aber: “There are 44 parties ahead of you”. Nach einer Stunde kam dann unerwarteterweise die Frage per SMS, ob wir unseren Tisch noch wollen würden. Klar! Die Bar an sich ist stilvoll, vom Interieur her eher puristisch aber die Drinks sind phänomenal und deshalb das Warten absolut wert. Tipp: Popcorn probieren und «Ghost Colors».
Apothéke: Das “Speakeasy” ist von Aussen als solches nicht erkennbar. Da hängt nur ein Schild mit der Aufschrift “Chemist” vor der grossen Holztür, und ein Türsteher prüft die ID’s. Mitten in Chinatown gelegen, mit einem sehr coolen Flair. Man munkelt, ab und zu gäbe es auch Impromptu Burlesque Shows – wir waren mit den Bartendern im Apothekerlook und den vielen Petrischalen und Bunsenbrennern bereits beeindruckt genug.
Sightseeing
Es gibt viel zu sehen in New York City – einiges davon die Mühe wert (die Statue of Liberty, Ellis Island), anderes komplett überbewertet (siehe: Eislaufen am Rockefeller Center).
Wer wenig Zeit hat, oder sich gerne am ersten Tag einen guten Überblick über die Inseln und die verschiedenen “Boroughs”, die Stadtteile, verschaffen möchte, sollte sich unbedingt die Tour von USA Guided Tours NY anschauen.
Obwohl mir “Schirmtouren” ansonsten ein Graus sind, und unsere Tourgspänli jetzt trotz fünf gemeinsamen Stunden auf Boot und Bus nicht zu neuen Freunden wurden, war es Tourguide Tyler, die den grossen Unterschied machte. Trotz meines sechsten Besuchs der Stadt habe ich Neues dazu gelernt, gelacht und in sehr kurzer Zeit vieles gesehen, was selber zu planen sehr aufwändig gewesen wäre. Mit 84 $ pro Person absolut zu empfehlen.
Ansonsten gibt es neu bei Airbnb sogenannte «Experiences», die einen für wenig Geld mit einem Local die Stadt oder das Nachtleben entdecken lassen.
Shopping
Artists & Fleas / viele lokale Künstler und kleinere Brands, gut für Mitbringsel.
Moma Design Store / innovatives Design, Gadgets, kleine und grössere Geschenke.
Papyrus / schöne und lustige Grusskarten, Schnick Schnack.
7 for all Mankind / Mombod-kompatible Jeans (aber keine Mom-Jeans, God no!)
Nike Soho / Schuhe selber designen und sprayen lassen (Achtung, lange Wartezeiten!)
Der Flug
Der Hinflug dauert 7h40. Swiss, American Airlines und United fliegen direkt von Zürich. Der Jetlag ist mit 6h Zeitverschiebung übel, aber das Gute daran: Als dreifache Mutter ist der zirkadiane Rhythmus sowieso komplett durcheinander und die Anpassung fällt nicht so schwer.
Und ja, für ein Wochenende nach New York zu fliegen ist in punkto Klimawandel natürlich absoluter Schwachsinn. Wir haben’s getan, weil eine von uns in den USA wohnt und wir uns in der Mitte getroffen haben. Und ja, die Absolution habe ich im Nachhinein bezahlt und nein, die Umwelt ist mir nicht egal.
Nur an Weihnachten in New York City:
In der Weihnachtszeit wird bei der berühmten Eisbahn beim Rockefeller Center auch ein grosser Christbaum aufgestellt. Was in RomComs wahnsinnig romantisch und schön aussieht, ist in Wahrheit eine überbewertete Touristenfalle (Schlittschuhlaufen kostet pro Erwachsener 25$ + Schlittschuhmiete) und den Weihnachtsbaum am Paradeplatz in Züri finde ich persönlich schöner.
Entlang der 5th Avenue liefern sich die grossen Warenhäuser wie Saks, Lord & Taylor oder Macy’s einen Contest, wer jährlich die schönste Weihnachtsdeko in den Schaufenstern zeigt. Bei Lord & Taylor werden die Installationen sogar unterirdisch hergestellt und dann mit Hydraulik nach oben ins Schaufenster gebracht. Auch mit Kids ein Highlight.
In Dyker Heights, einer exklusiven Nachbarschaft in Brooklyn, übertreffen sich die Anwohner auch jedes Jahr mit Weihnachtsbeleuchtung. Es werden gratis zweistündige Walking Tours angeboten.
An Sylvester wird am Times Square der legendäre Ball gedroppt, ein Spektakel, das mit Musikeinlagen und einer Show begleitet wird. Schon ab Mittag ist in den umliegenden Strassen kein Durchkommen mehr, und unsere Touristenführerin Tyler (siehe oben) hat uns deshalb dringend von einem New Years Eve am Times Square abgeraten, vor allem aus praktischen Gründen: WC’s sind nämlich an diesem Abend keine vorhanden! Wer’s machen will wie die Manhattanites: Teures Hotelzimmer buchen mit Blick auf den Times Square und gemütlich in den eigenen vier Wänden feiern.
Ebenfalls ein Wochenende mit Freundinnen: Three-Night-Stand in Belgrad.
Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 18. Dezember 2017 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
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