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Bangkok – in der Grossstadt mit Kindern

Bangkok ist heiss, kebrig, spannend. Eine Grossstadt, die man auch mit zwei Kleinkindern und einem Baby besuchen kann? Aber sicher.

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Bangkok mit Kindern - mal ehrlich


Stinkfrüchte darf man keine in den Skytrain bringen, und auch sonst nichts, was streng riechen könnte. Ruhig ist es im überirdischen Schnellzug durch die Grossstadt. Ruhig und geruchlos – eigentlich das komplette Gegenteil von der Stadt, die draussen vor dem Fenster an uns vorbeizieht.

Wir sind hier mit unseren drei Kindern – eins gähnt, das zweite lacht mit der thailändischen Sitznachbarin – nachdem es vorher in der Passerelle des gut frequentierten Skytrains noch kurz einen Sitzstreik eingelegt hat – und das dritte schwitzt in der Babytrage vor sich hin.

Bangkok mit Kindern
Hot, sticky, and a baby.
Bangkok mit Kindern

Bangkok mit Kleinkindern – war das eine gute Idee?

Rewind, 30 Jahre vorher: Damals war ich das kleine Kind. Bangkok, das war für mich die Stadt mit den vielen Gerüchen. Mit einem Fluss, der braun und langsam vor sich hinzog. An dessen Armen viele Menschen wohnten, in klapprigen Holzhütten mit Stegen, von denen aus die Kinder jauchzend in die dreckige Brühe sprangen.

Bangkok, das waren viel Gold und kleine Tempelglöckchen, die im Wind bimmelten, und die wir später in der Schweiz im Elternhaus an der Dachrinne befestigten, wo sie mich über viele Jahre immer wieder an diese Stadt erinnerten und ein Symbol wurden für mein eigenes Fernweh.

Die Liebe zum asiatischen Venedig kam aber erst viele Jahre später. Als ich alt genug war, den Grand Palace und den Lying Buddha zu besuchen, ohne mit einem Coci dafür bestochen zu werden. Ich mag die Gegensätze der Moderne und der Tradition, die Menschen, und immer noch: die Gerüche. Ich wollte meine Lieblingsstadt meiner Familie zeigen.

Bangkok mit Kindern

Bangkok mit Kindern

Ankommen in Bangkok

Von Zürich aus fliegen täglich mehrere Flüge in die Grossstadt – ich persönlich empfehle folgende Verbindung, weil die Kids auf diesem Flug optimal schlafen können: Abflug 17:30, Ankunft 10:30 LX180. Tipps zum Fliegen mit Kleinkindern übrigens hier.

Was sich zudem lohnt: Ein VIP-Transfer bei Ankunft in Bangkok. Man wird durch die Immigration geschleust und kriegt Hilfe mit Gepäck und übermüdeten Kids, und wird dann ins Hotel gefahren. Zu buchen z.B. beim Reisebüro, wir haben es via unseren Partner webook.ch gemacht. Kostenpunkt ca. 50 CHF pro Person.

Bangkok mit Kindern: Wo schlafen?

Eine ganz, ganz wichtige Entscheidung. Grossstädte sind anstrengend, weite Wege ein zusätzlicher Stressfaktor. Wir haben uns auf der letzten Reise für das Anantara Riverside Hotel entschieden, dank einer Empfehlung von www.fernwehmitkids.de.

Das Hotel war ein Refugium, sehr kinderfreundlich und entspannt, direkt am Chao Praya gelegen. Der Kinderclub (erst ab 4 Jahren) war zwar mehr ein Aufenthaltsraum als ein Ort, an dem die Mitarbeiterinnen sich aktiv mit den Kids beschäftigt hätten, trotzdem für unsere Kids ab und zu ein kühler Raum, in dem sie kurz etwas Energie loswerden konnten.

Leider sind fast überall in Thailand nicht mehr als 4 Personen in einem Zimmer erlaubt, auch kein Baby mit eigenem Bett, was für uns beim Buchen immer wieder zum Verhängnis wurde. Schlussendlich organisierten wir uns eine grössere Family Suite anstelle der zwei vorgeschlagenen Zimmer (wenn’s nach uns gegangen wäre, hätten wir auch alle in ein Zimmer gepasst, das war aber nicht möglich). Mein Tipp: Einfach für vier buchen, und dann zu fünft antanzen. Ein definitives “Nein” gibt es in Thailand selten.

Bangkok mit Kindern

Auch der Pool war sehr entspannt mit einem einfachen Restaurant. Zwei “Monitor Lizards” wohnen zudem auf dem Gelände, zu nahe sollte man ihnen jedoch nicht kommen – was der Sohn leider schmerzlich erfahren musste. Obwohl ich keine grosse Freundin von Hotel-Shows bin, war die abendliche Darbietung im Hauptrestaurant ein Highlight für die Kinder – und wie sich herausstellte, auch kulturell ein guter Einstieg. Der Affengott “Hanuman” begleitete uns noch viele Wochen lang.

Und nun zur Downside: Das Anantara Riverside liegt leider auf der “falschen” Seite des Flusses, was bedingt, dass man für fast jeden Ausflug zuerst die Fähre nehmen muss (fährt alle 15 min zur Fährenstation Sathorn Pier und zur Skytrainstation Saphan Taksin). Mit grösseren Kindern kein Problem, mit unseren wurden die Wege dann doch sehr lange.

Bei einem nächsten Aufenthalt würde ich unbedingt darauf achten, das Hotel in Fussdistanz zu einer Station der zwei BTS-Hauptachsen zu wählen. Idealerweise ist auch der Fluss in der Nähe, denn die Fähren sind oft der schnellste Weg, in der Grossstadt vorwärts zu kommen.

Von früheren Reisen fand ich das Shangri-La sehr gut gelegen (allerdings kein «Kinderhotel»), oder ein Hotel, dass sich seit meinen Backpackertagen unglaublich gemacht hat, preislich aber immer noch ein super Deal ist (ab 60 CHF / Nacht): Das Bossotel Inn.

Transportmittel in Bangkok mit Kids

In Bangkok gibt es grundsätzlich vier Möglichkeiten, sich fortzubewegen: Auf dem Fluss, mit dem Skytrain oder der Metro, mit dem Taxi oder einem TukTuk. Als Paar alles easy, mit Kindern gibt es noch ein, zwei Dinge zu bedenken.

Auf dem Chao Praya

Zwischen den Haupttouristenattraktionen fahren Fähren mit verschiedenfarbenen Wimpeln (ein Fahrplan hier) und einem Hop-On / Hop-Off System, ein guter Hub um einzusteigen ist das Sathorn Pier. Einzelne Hotels am Fluss haben zudem eigene Fähren. Entweder muss am Einstiegsort bezahlt werden oder ein Kassierer treibt die Gebühr unterwegs ein. Bitte die Sitze beachten, die für Mönche reserviert sind.

Bangkok mit Kindern
Hotelfähre

Bangkok mit Kindern

BTS Skytrain / MTR mit Kindern

In der Stadt selber ist der Skytrain die schnellste Fortbewegungsmöglichkeit. Es gibt zwei Hauptachsen, von dort aus kommt man fast überall hin. An den Automaten lassen sich leider Tickets nur mit kleinen Münzen lösen, die man selten parat hat. Deshalb genügend Zeit für den Schalter einplanen oder jemanden vorschicken. Ein Day Pass lohnt sich ab einer Hin- und Rückfahrt. Kinder unter 90cm fahren gratis.

Einige Stationen haben Lifte oder Rolltreppen, viele auch nicht, oder sie sind versteckt. Man kann einen Buggy also mitnehmen – empfehlen würde ich es allerdings nur dann, wenn er sehr schnell zusammengeklappt und getragen werden kann. Auf keinen Fall einen ausgewachsenen Kinderwagen mitschleppen.

Das Ticket muss zwei Mal durch ein Drehkreuz gescannt werden. Also nicht wegwerfen nach dem Einsteigen.

Bangkok mit Kindern
Gratis bis 90cm.

Bangkok mit Kindern

Taxi in Bangkok

Farbige Taxis gibt es in BKK an jeder Ecke, eigentlich genügt als Tourist ein scheuer Augenkontakt, um von mindestens drei Fahrern umringt zu werden. Am besten fährt man mit “Meter”, also dem Taxometer und man sollte den Taxifahrer auch darauf hinweisen, ihn anzustellen. Viele Fahrer werden aber behaupten, der sei halt leider «grad kaputt». Wer nicht fliessend Thai spricht, wird nicht versuchen, den Beweis anzutreten. Also: Entweder Taxi wechseln oder dann einen fixen Pauschalpreis aushandeln, der ungefähr die Hälfte bis maximal zwei Drittel dessen sein sollte, was der Fahrer vorschlägt.

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Kindersitze oder – Erhöhungen führen die Taxis nicht. Wir hatten unsere leider nicht dabei, ich kann aber die Mifolds empfehlen, die in jede Tasche passen. Das Baby hielt ich gezwungenermassen auf dem Schoss.

Achtung, ab ca. 4 Uhr nachmittags beginnt der Abendverkehr in der Innenstadt und es gibt kein Durchkommen mehr. Dann besser den Skytrain nehmen.

TukTuk

Yay, was für ein Spass! Ernsthaft, TukTuk fahren ist wirklich lustig und sollte man als Familie mindestens einmal gemacht haben – für eine kurze Strecke und nicht unbedingt im Abendverkehr. Auch hier muss hart gehandelt werden – die TukTukfahrer verlangen oft ein Vielfaches vom Taxipreis. Ebenfalls bedenken, dass der Smog in Bangkok ziemlich übel sein kann und man das den Kids nicht unbedingt länger als nötig zumuten will. Nicht ohne Grund fahren die meisten TukTuk – und Töfflifahrer mit Mundschutz.

Unser eigenes TukTuk- Abenteuer fing an mit viel Gelächter und endete dann damit, dass wir nach 40 Minuten in den Abgasen entnervt ein Taxi auftrieben – laut Google Maps und teurem Roaming am anderen Ende der Stadt und ziemlich genau zur Bettzeit der Kids. Good Times. Gehört aber halt auch dazu.

Erst Tarif aushandeln, dann fahren.
Bangkok mit Kindern

Bangkok mit Kindern – Was unternehmen?

Einfach mal so ein bisschen spontan drauflos ist in einer Grossstadt leider meist eine Idee, die mit Frust endet. Bangkok ist heiss, klebrig, drückend – die Gerüche und Sinneseindrücke allein sind für viele Kinder  (und Eltern) bereits sehr anstrengend.

Deshalb gilt die Devise: Ein Programmpunkt pro Tag. Den Rest des Tages am Pool oder im Hotel verbringen, und viele Pausen einbauen. Eine Liste von Things To Do sprengt diesen Blogpost, und deshalb sind die hier zu finden: Bangkok: Aktivitäten mit Kleinkindern und Baby.

Bangkok im Notfall

Bei uns ging diesmal alles gut, leider musste eine befreundete Familie in die Notaufnahme wegen Lungenentzündung. Sehr empfohlen haben sie mir das Bumrungrad Hospital, das Samitivej Hospital hat auch diverse Filialen. Generell immer eine gute Reiseapotheke mitnehmen.

Generelle Tipps

Bangkok mit zwei kleinen Kindern und einem Baby – die Augen waren rundum gross, als wir von unseren Plänen erzählten, den Stopover etwas zu verlängern. Und der Aufenthalt zeigte uns einmal mehr, was beim Reisen mit Kindern den feinen Unterschied macht: Kein Kinder-, aber ein kindergerechtes Programm; eine Unterkunft, wo sie toben und spielen können und vor allem: wirklich kurze Wege.

Den Kindern hat es übrigens trotz Sitzstreiks und verirrtem TukTuk sehr gefallen. Uns auch. Und in der nächsten Grossstadt gehen wir am besten “zmitzt in den Chueche”.

Bangkok mit Kindern

Ich war auch in New York City – allerdings ohne Kids: NYC – ein Girlsweekend zum Copypasten

Und auch Los Angeles ist einen Besuch mit Kindern wert: Los Angeles mit Kindern.

Ausgesuchte und getestete Produkte, die das Reisen mit Kindern einfacher machen, verkaufen wir auch bei uns im Concept Store. Mit Deinem Einkauf unterstützt Du den Betrieb dieser Plattform.

Autorin

Andrea Jansen hat 2016 Any Working Mom gegründet. Bei mal ehrlich ist sie aktuell für die Strategie und Weiterentwicklung verantwortlich. Sie reist gerne durch das Leben und um die Welt, versucht, mehr zu schlafen und durchzuatmen. Sie ist Unternehmerin, Stiftungsrätin, Journalistin und Mutter von drei Kindern. Seit mindestens fünf Jahren will sie ihre Website updaten und kommt nicht dazu – bis dahin findet man sie auf Insta als jansenontour.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 21. März 2018 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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10 Antworten

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  1. Avatar von Ele
    Ele

    Cool wäre wenn ihr bei den jeweiligen Destinationen erwähnen würded wie ihr die Kinder transportiert und welche Vor und Nachteile diese haben. Speziell in Bangkok mache ich mir Gedanken dazu wie wir die Kindern transportieren. Zwei Buggys, Doppelbuggy, ein Buggy und Trage oder zwei Tragen oder oder oder….

  2. Avatar von valerie
    valerie

    hallo
    diese mifold sitze sind ja cool..aber erst ab 15kg…weisst du obs sowas auch für 12/13kg gibt?

    liebe grüsse

  3. Avatar von Marina
    Marina

    Wir haben uns letzes Jahr im September auch an das Abenteuer Bangkok mit Kleinkind (20 Monate) und Omi (62 Jahre) gewagt und es hat toll funktioniert! Wir waren im Hotel Rembrandt in der sukhumvit Gegend (kurzer Fussweg zur Asok MRT). Das Hotel ist nichts besonderes hat aber einen tollen Pool zum Erfrischen und Entspannen und für mich war auch der Ausblick aus dem Hotelzimmer bei Nacht ein kleines Highlight.. .und die Skybar auf dem Hotel ist auch ganz nett ;-)!
    Wer gerne eine geführte Tour machen möchte, dem kann ich einen Privatguide von Green Mango Tours sehr empfehlen. Wir hatten mit Kleinkind und Omi einen tollen Tag, haben viel gesehen und unser Guide hat sich liebevoll um alles gekümmert (Verhandlung mit dem Tuk tuk Fahrer, spontaner verpflegungs-Stop in einer Suppenküche oder klimatisiertem Cafe, Eintritt in die Tempel, Tickets für MRT etc.) und das ganze immer etwas abseits der typischen Touristen-pfade.

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Super, liebe Marina – Green Mango Tours kommt auf die Liste 😉 Herzlichen Dank für Deinen Beitrag!

  4. Avatar von Flavia
    Flavia

    Auf unserer Thailandreise waren unsere Kinder lustigerweise in Bangkok am entspanntesten. Für Kennerinnen empfehle ich das Loob Choob – eine Oase und so nette Besitzer, dass es auch nichts macht, dass es keinen Pool hat.z Nur Locals in der Gegend, aber via Khlong (das Wassertaxi – ein tolles Abenteuer!) sehr gute und schnelle Verbindung nach Siam Square, also Skytrain, Shopping etc. Ach, ich vermisse Bangkok!

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Vielen Dank, Flavia!

  5. Avatar von Jasmin
    Jasmin

    Wir (Mom, Dad, unser fast Vierjähriger und unsere Zweijährige) sind auch gerade in Thailand unterwegs. In Bangkok können wir das Hotel http://phranakorn-nornlen.com/home/ wärmstens empfehlen. Es hat zwar keinen Pool, aber sehr viel Charme, alles ist familiär und total unkompliziert, und unsere Kinder wurden total verwöhnt. Für uns alle eine absolute Oase in der Grossstadt.

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Herzlichen Dank für den Tipp, Jasmin!

  6. Avatar von Sarah
    Sarah

    Super Artikel, ich bewundere euch wie ihr das mit den drei Kleinen macht! Kleiner Tipp: Um Roamingkosten für Maps zu sparen, habe ich mit der App maps.me supergute Erfahrungen gemacht. Karten (nicht nur kleine Ausschnitte, sondern ganze Regionen) können im Voraus heruntergeladen werden, Routenfunktion klappt sowohl zu Fuss als auch mit Auto super. Und Standorte können ganz einfach mit Pin-Nadel gespeichert werden. Würde ich auf Reisen nicht mehr hergeben!

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Liebe Sarah
      Vielen Dank, die Funktion kenne ich, finde aber gerade bei Städten wie Bangkok ist ein real-time Verkehr eben Gold wert, um nicht plötzlich im Stau zu stehen. Aber vielen Dank – Ich finde das Herunterladen von Karten auch super, wenn man beispielsweise in etwas verlassenere Gebiete reist, wo WiFi auch rar gesäht ist.