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Achtung, heiss: Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern
Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern sind häufig und erfordern schnelles Handeln. Eltern sollten wissen, wie sie im Notfall reagieren und wann sie eine Fachperson aufsuchen müssen, um Komplikationen zu vermeiden.
Verbrennungen und Verbrühungen passieren schnell und tun weh. Und auch wenn sie im Alltag mit Kindern relativ häufig vorkommen, sind viele Eltern unsicher, wie sie im Notfall damit umgehen sollen. Grundsätzlich gilt: Schnell handeln und im Zweifelsfall zur Fachperson.
Gefahren von Verbrennungen und Verbrühungen
Kinder sind aufgrund ihrer Neugier anfällig für Verbrennungen und Verbrühungen. Die Gefahrenquellen sind vielfältig:
- Heisse Getränke und Speisen wie Tee, Kaffee oder Suppe
- Herdplatten, Ofentür, Bügeleisen und andere heisse Oberflächen und Gegenstände
- Offenes Feuer, Kerzen, Räucherstäbchen und Feuerwerke
- Steckdosen oder elektrische Geräte können elektrische Verbrennungen verursachen
Stufen von Verbrennungen und Verbrühungen
Verbrennungen und Verbrühungen werden in vier Stufen eingeteilt, je nach Schweregrad:
- 1. Grad: Oberflächliche Verbrennungen, welche die oberste Hautschicht betreffen, etwa Sonnenbrand oder leichte Verbrennungen. Sie sind schmerzhaft, heilen aber normalerweise ohne Narbenbildung.
- 2. Grad: Diese Verbrennungen gehen tiefer und betreffen die Hautschichten darunter. Sie sind schmerzhaft, gerötet und können Blasen verursachen.
- 3. Grad: Dies sind schwere Verbrennungen, bei denen Oberhaut und Lederhaut vollständig zerstört sind. Sie sind oft schmerzlos, da die Schmerzsensoren in der Haut geschädigt sind.
- 4. Grad: Äusserst schwere Verbrennungen oder Verbrühungen, bei denen auch Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenke betroffen sein können. Diese Verbrennungen sind ebenfalls meist schmerzlos.
Erste Hilfe bei Verbrennungen und Verbrühungen
- Stehen Kleider oder das Kind selbst in Brand, das Feuer mit einer Decke, mit Wasser oder im Notfall auch durch Wälzen auf dem Boden löschen. In diesem Fall sofort eine Ambulanz rufen.
- Sofort nach der Verbrennung oder Verbrühung die betroffene Stelle frei machen und unter lauwarmem (20 bis 25 Grad), fliessendem Wasser für rund zehn Minuten kühlen. Kein Eis oder eiskaltes Wasser verwenden, da dies das Gewebe zusätzlich schädigen kann. Kleidung darf entfernt werden, sofern sie nicht mit der Verbrennungswunde verklebt ist.
- Die verbrannte Stelle vorsichtig mit einem sauberen, nicht klebenden Verband oder einer sterilen Kompresse abdecken.
- Schmerzmittel wie Paracetamol können gegeben werden, um die Schmerzen zu lindern.
- Unterkühlung ist eine Gefahr für Verbrennungsopfer. Unbedingt das Kind warmhalten, bestenfalls mit einer Notfallwärmefolie, die gleichzeitig als Wundabdeckung dienen kann.
Wann sollte man wegen einer Verbrennung eine Fachperson aufsuchen?
- Wenn bei der Verbrennung Material (zum Beispiel Plastik) geschmolzen ist und auf der Haut festklebt.
- Bei Verbrennungen 2., 3. und 4. Grades sollte man sofort eine Fachperson konsultieren.
- Wenn die Verbrennung oder Verbrühung eine grosse Fläche oder Gesicht, Gelenke oder dort, wo die Haut dehnbar sein soll oder Genitalien betrifft.
- Bei Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung, Eiterbildung oder Fieber.
- Im Notfall immer zur Fachperson: Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern sollten nicht unterschätzt werden und eine rechtzeitige Behandlung ist entscheidend für eine schnelle Genesung und die Vermeidung von Komplikationen.
So kann man Verbrennungen vorbeugen
- Heisse Flüssigkeiten und Gegenstände ausser Reichweite von Kindern platzieren
- Herdschutzgitter verhindern den Zugang zum Herd
- Tischdecken vermeiden, da die Kinder daran ziehen und allenfalls von heissen Flüssigkeiten oder Gegenständen getroffen werden könnten.
- Kindersichere Steckdosenabdeckungen anbringen
- Die Kinder frühzeitig den sicheren Umgang mit Feuer und elektrischen Geräten lehren.
Dieser Text dient lediglich zur Orientierung und ersetzt nicht die medizinische Beurteilung einer Fachperson.
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Veröffentlicht am 29. August 2024
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