Mein Baby zahnt: Was hilft?
Wenn das Baby seine Zähne bekommt, ist das für alle Beteiligten herausfordernd. Dennoch gibt es ein paar Tipps und Tricks, die beim Zahnen Linderung verschaffen.
Zwischen dem vierten und dem achten Lebensmonat fangen die meisten Kinder mit dem Zahnen an. Oft machen sich zuerst die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer bemerkbar, bevor auch die oberen Schneidezähne und schliesslich alle anderen kommen. Gegen Ende des dritten Lebensjahres sind meistens alle 20 Zähne des Milchgebisses da.
Symptome: Zahnt mein Kind?
Symptome treten oft schon auf, bevor der erste Zahn überhaupt sichtbar ist. Typisch sind erhöhte Temperatur und quengelige, weinerliche Babys, die oft sehr schlecht schlafen.
Manche Babys haben weniger Appetit, bei anderen sind die Backen oder das Zahnfleisch rot und geschwollen und sie speicheln vermehrt. Manchmal strahlt der Schmerz bis zu den Ohren aus und das Kind fasst sich häufig ans Ohr.
Zahnende Babys stecken sich alles in den Mund und kauen oft auf ihren Fingerchen herum. Manche haben Hautausschläge im Windelbereich oder Durchfall.
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Manche Babys haben auch gar keine Symptome, das Zahnen ist also nicht immer problematisch. Die Symptome beim Zahnen, das ab dem Alter von vier Monaten bis Ende drittes Lebensjahr dauern kann, ähneln auch jenen von Kinderkrankheiten. Bei Unsicherheit und hohem Fieber sollten Eltern unbedingt immer einen Kinderarzt aufsuchen.
Was tun beim Zahnen?
- Etwas zum Beissen
Den Kindern tut es gut, wenn sie auf etwas herumkauen können, da der Druck ihnen Linderung verschafft. Das kann ein gekühlter Beissring sein (nicht aus dem Gefrierfach, das ist zu kalt), der auch bei geschwollenem Zahnfleisch hilft. Als Alternative zum Beissring tut es auch ein sauberer, nasser und kühler Waschlappen.
- Zahnfleischmassage
Manche Kinder mögen es sehr, wenn man ihr Zahnfleisch sanft massiert. Dafür die Hände gut waschen, sich bequem hinsetzen und sanft das Zahnfleisch in kreisenden Bewegungen massieren.
Achtung: Die Fingernägel sollten kurz geschnitten und gefeilt sein. - Vorsicht mit Brot und Rüebli
Manche Eltern geben den Kindern eine Brotrinde oder ein Rüebli, um darauf herum zu beissen. Ganz wichtig ist dabei, das Baby auf keinen Fall aus den Augen zu lassen, weil es sich an zu harten Lebensmitteln verschlucken und ersticken könnte. Manche Fachpersonen raten aus diesem Grund davon ab.
Wer gerne Nahrungsmittel verwenden möchte, kann sie auch in den Feeder (ein feines Netz) legen, das ist sicherer. Expert:innen geben auch zu bedenken, dass durch dieses Rumkauen auf Gemüse und Obst die Zähne konstant mit Zucker in Berührung kommen. - Nuschi um den Hals
Zahnende Babys speicheln stark und durch die Feuchtigkeit wird die Haut um den Mund und am Kinn schnell trocken und rau. Mit einem Nuschi oder einem Lätzchen um den Hals werden einerseits die Kleider nicht so schnell durchnässt und andererseits kann man damit immer mal wieder den Mund abwischen. Allerdings sollte man das nicht zu oft tun, weil dadurch die Haut zusätzlich gereizt werden kann. - Pflege für den wunden Po
Wenn das Baby einen Ausschlag im Windelbereich hat, sollte die Windel etwas häufiger gewechselt werden, damit die Haut so oft wie möglich trocken ist. Das Baby kann auch für eine Weile ohne Windel auf einer Wickelunterlage bleiben. Zinksalbe kann ebenfalls helfen. - Nähe, Nähe, Nähe
Zahnende Kinder sind oft quengelig und unzufrieden. Sie brauchen umso mehr Nähe und Aufmerksamkeit und wollen oft auch häufiger getragen und gestillt werden.
Trotzdem bedenken, dass das Dauernuckeln zu Stillkaries führen kann, da auch hier die neuen Zähne ständig in Kontakt mit Milchzucker kommen. - Gel und Medikamente
Bei Fieber aufgrund von Zahnen kann ein fiebersenkendes Medikament helfen. Allerdings kann die Ursache für hohe Temperatur auch eine andere sein, darum unbedingt den Gesamtzustand des Kindes beobachten.
Gels und Salben, die man direkt auf das Zahnfleisch aufträgt, lindern die Schmerzen. Expert:innen empfehlen, ausschliesslich Zahngele mit Schmerzmittel-Komponenten nach Dosieranleitung zu verwenden.
Pflanzliche Salben und Tinkturen sind mittlerweile obsolet, weil sie ein zu hohes Allergierisiko und Vergiftungsgefahr bergen.
Diesbezüglich kann die Kinderärztin oder der Kinderarzt beraten. Manche Eltern machen zudem gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln, diese sollten allerdings auf ihren Zuckergehalt kontrolliert werden.
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- Bernsteinketten
Manche sind von der Wirkung von Bernsteinketten überzeugt, wissenschaftlich belegt ist sie jedoch nicht. Wichtig ist, dass die Kette einen Sicherheitsverschluss hat. So öffnet sie sich von selbst, wenn sie irgendwo hängen bleibt, beispielsweise beim Klettern auf dem Spielplatz, um Unfälle zu vermeiden.
Ausserdem sollte jeder Stein einzeln verknotet sein. Die Kinder dürfen wegen Verschluck- und Erstickungsgefahr die Kette nicht als Spielzeug benutzen oder darauf kauen oder daran lutschen. Manche Fachpersonen raten vom Tragen einer Bernsteinkette ab.
Dieser Text dient lediglich zur Orientierung und ersetzt nicht die medizinische Beurteilung einer Fachperson.
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Veröffentlicht am 29. August 2024
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