Regen in den Sommerferien: Drei kofferplatzsparende Zuordnungsspiele für Kleinkinder
Die Kuh zur Kuh auf dem Bild, der rote Schmetterling zum roten Kärtchen – Ellen Girod von Chezmamapoule.com hat drei Zuordnungsspiele kreiert und stellt uns die Vorlagen zum Download zur Verfügung!
Vielleicht hat man das Spielzeug bereits dabei, vielleicht geht’s in den Ferien in einen Wald oder ans Meer (oder beides, heitere Fahne, die sind ja sechs Wochen lang!) – Gastautorin Ellen Girod von Chezmamapoule.com hat für uns drei Ideen für Zuordnungsspiele, plus wunderschöne Druckvorlagen zum gratis downloaden. Merci! Und jetzt Du, Ellen:
Zuordnungsspiel? Hö, was ist das?
Die Idee hinter den Zuordnungsspielen ist einfach: Dem Kind werden mehrere teilweise identischen Objekte angeboten, seine Aufgabe ist es, die gleichen zu finden und diese einander zu zuordnen. Diese Spielidee habe ich vor Jahren in einer Montessori-Gruppe auf Facebook entdeckt und bastelte sie nach. Meine Tochter liebte das Zuordnen heiss und ich fertigte immer mehr Zuordnungsspiele für sie an.
Anfangs teilte ich diese mit meinen Freundinnen in einem WhatsApp-Chat, später habe ich die Fotografie für mich entdeckt, gründete meinen Blog Chez Mama Poule und der Rest ist Geschichte. Für alle, die meinen Blog noch nicht kennen, kommt hier ein Crash Kurs in Sachen Zuordnungsspiele und drei Spielideen, die sich prima in die Ferien mitnehmen lassen.
Kleiner Exkurs: Wie ich vorgehe – Follow the child
Falls ihr Montessori-Pädagogik noch nicht kennt, hier ein ultrakurzer Abriss in das was ich für mich als Mutter aus Montessori mitnehme. Bei allen Aktivitäten oder Spielideen geht es mir nie darum, meiner Tochter irgendetwas «beizubringen», weil ich es auf Pinterest schön fand. Oder sie zu beschäftigen, damit ich meine Ruhe habe. Wenn es ums Spielen geht, lasse ich mich – getreu dem Motto Maria Montessoris «Follow the child» – von meiner Tochter führen. Ich versuche sie ganz genau zu beobachten, um zu verstehen, was sie braucht, welche Themen sie interessieren und in welcher «Phase» sie sich gerade befindet. Und wenn ich das verstanden habe, nehme ich ihre Interessen ernst und biete ihr Aktivitäten an, an denen sie wachsen kann.
Ich selber versuche mich dabei möglichst im Hintergrund zu halten, um ihr freies Spiel nicht durch unnötige Anweisungen zu stören. Beim Spielen wie auch beim Malen gibt es bei uns kein richtig und kein falsch. Ich biete ihr lediglich Spiele an, welche ihre bereits vorhandene Neugier auf unsere Welt wachhalten. Falls ihr noch mehr über Montessori erfahren wollt, lege ich euch mein Interview mit der Montessori-Pädagogin und Bloggerin von «Eltern vom Mars» sehr ans Herz: Was ist Montessori?
Wir werden diesen Beitrag noch aufbretzeln für unsere neue Webseite. Drum sieht momentan nicht alles rund aus. Aber mal ehrlich: gut genug. Danke für deine Geduld!
Wie merke ich, ob Zuordnungsspiele mein Kind interessieren könnten?
Kinder haben einen starken Sinn für Ordnung. Wenn ein Kind z.B. Steine, Stöcke, Klötze oder sonstige Dinge in Gefässe, Körbe oder nach einem sonstigen «System» ordnet und sortiert, könnten Zuordnungsspiele interessant werden. Nebst dem Sinn für Ordnung, bedienen die Zuordnungsspiele das Bedürfnis der Kinder ihre Welt zu erforschen, zu benennen und zu klassifizieren. Ob das gerade ein Thema für eure Kinder ist, merkt ihr auch in dem ihr das Spiel einfach anbietet.
Wir haben ein IKEA-Regal und in jedem Fach habe ich ein Spiel/zeug drin, das ich fortlaufend auswechsle. So wartet immer wieder eine Überraschung auf meine Tochter im Regal. Und auch wenn es ein altes bereits bekanntes Spielzeug ist, wird es nach einer «Spiel-Pause» wie ein neues wahrgenommen. Wenn meine Tochter sich in ein neues Spiel vertieft, ist der Fall klar. Manchmal ist es aber so, dass mir eine Spielidee gefällt, meiner Tochter aber überhaupt nicht, das ist dann auch wunderbar. Das Spiel wird versorgt und vielleicht ein paar Wochen später nochmal angeboten.
Wozu sind die Zuordnungsspiele sonst gut?
Das Wichtigste zuerst: Die Zuordnungsspiele machen vielen Kindern grossen Spass. Ausserdem bedienen sie den Sinn für Ordnung, lassen das Kind Konzentration erfahren, Feinmotorik üben und den Wortschatz erweitern (wenn man z.B. gemeinsam mit dem Kind die Gegenstände auf den Karten benennt). Warum Zuordnungsspiele sonst noch super sind, erfährt ihr in diesem Artikel des australischen Blogs How we Montessori.
Wie fange ich mit den Zuordnungsspielen an? Klein anfangen und steigern
Das erste Zuordnungsspiel bot ich meiner Tochter an, als sie ungefähr 18 Monate alt war. Ich habe ihr zunächst zwei Schleich-Tiere und die passenden Karten angeboten, von Tieren mit denen sie bestens vertraut war: Katze und Kuh waren das. Ich zeigte ihr, wie man die Karten auf dem Boden auslegt, die Tiere lagen im Körbchen.
Dann zog ich mich zurück und liess sie machen. Ganz intuitiv ordnete sie von sich aus zu. Täglich bekam sie eine neue Karte und ein neues Tier. Noch heute ordnet sie unheimlich gerne zu und ich habe – meinem Blog sei Dank – so einiges an Zuordnungsspielen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und zu verschiedenen Themen für sie kreiert. Falls ihr euch inspirieren und mitspielen wollt, hier geht’s zu unseren Spielideen.
1. Zuordnungsspiel: Naturmaterialien zuordnen.
Diese Spielidee ist toll für alle, die in den Ferien wandern gehen oder ans Meer fahren. Ihr könnt mit euren Kindern einfach je zwei Sorten von bestimmten Naturmaterialien (Steine, Zapfen, Schneckenhäuser etc.) oder Muschelarten sammeln und diese dann auf einem Tablett oder in einem Korb auslegen. Nun kann das Kind die identischen Materialen aussuchen und sortieren.
Ich habe dieses Spiel mit Kärtchen gemacht. Da war meine Tochter noch etwas jünger und die Kärtchen halfen ihr sich besser zu orientieren. Mehr zur Spielidee sowie unsere kostenlosen Druckvorlagen findet ihr hier: Naturmaterialien zuordnen.
2. Zuordnungsspiel: Tiere zuordnen.
Das ist der Klassiker unter den Zuordnungsspielen: Zu einer bestimmten Tierfigur (z.B. Schleich, Ostheimer o.ä.) erstellt man eine passende Karte. Das Kind ordnet die Tiere dann den passenden Karten zu und benennt dabei die Namen der Tiere.
Ihr könnt dafür ganz einfach eure Tierfiguren abfotografieren, um eigene Kärtchen anzufertigen, euch bei «Google Bilder» bedienen oder unsere kostenlosen Druckvorlagen (zu Tieren im Wald, in der Savanne oder auf dem Bauernhof) verwenden. Eine detaillierte Anleitung zu diesem Spiel und weitere Abwandlungen davon findet ihr hier: Tiere zuordnen.
3. Zuordnungsspiel: Gegenstände und Farben zuordnen.
Das ist eine Spielidee für ältere Kinder. Ihr könnt hierfür Kartenpaare in zwei Haufen in einem Korb auslegen. Danach kann das Kind (alleine oder mit euch zusammen, meine Tochter wollte beispielsweise erst abwechslungsweise mit mir zuordnen und später dann selbständig) den ersten Stapel auf dem Boden auslegen und dann je ein Bild aus dem zweiten Stapel nehmen und schauen, ob es passt.
Ihr könnt hier auch einfach Karten aus buntem Papier ausschneiden und je einen Gegenstand in einer passenden Farbe aus eurem Haushalt bzw. dem Spielzeug eurer Kinder suchen. Ich habe für meine Tochter kürzlich diese Insekten-Karten hergestellt:
Falls ihr es ausprobieren wollt, habe ich für euch eine erste Auswahl an Karten und Farben als PDF angefertigt. Falls das Zuordnen euren Kindern gefällt, findet ihr hier noch weitere Spielideen zu Käfer und Schmetterlingen und könnt hier unsere kompletten Farben/Insekten-Kärtchen kostenlos downloaden.
Und nun wünsche ich euren Kindern viel Freude beim Zuordnen und euch beim Beobachten!
Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 1. August 2018 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
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