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Was sind Anzeichen für den Beginn der Geburt?

Geht es schon los? Diese Anzeichen und Symptome am Ende der Schwangerschaft können den Beginn der Geburt ankündigen.

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Beginn der Geburt bei schwangerer Frau

Wehen sind in der Regel das offensichtlichste Zeichen für den Beginn einer Geburt. Sie sind periodische und schmerzhafte Muskelkontraktionen, die den Muttermund öffnen und das Baby in den Geburtskanal hinunter bewegen. Die Wehen werden in regelmässigen Abständen stärker und schmerzhafter.

Geburtswehen oder Übungswehen?

Allerdings können Wehen auch einen falschen Alarm auslösen: Sogenannte wilde Wehen oder Übungswehen nehmen einige Frauen bereits ab dem zweiten Trimester wahr. Spätestens ab dem dritten Trimester haben fast alle Frauen irgendwann Übungswehen. Damit trainiert die Gebärmutter für die Geburt.

Ist man sich nicht sicher, ob es sich gegen Ende der Schwangerschaft um Übungswehen wie Vor- oder Senkwehen oder tatsächlich um die echten Geburtswehen handelt, ist es hilfreich, ein warmes Bad zu nehmen: Werden die Wehen schwächer, handelt es sich um Testläufe. Die richtigen Wehen verstärken sich hingegen im warmen Wasser.

Die ernstzunehmenden Wehen/Geburtswehen werden mit der Zeit immer regelmässiger, sind immer gleich lang und stark und bleiben trotz Positionswechsel oder Wärme gleich intensiv. Kommen sie über eine halbe Stunde lang alle fünf Minuten, sollte sich die Frau im Spital oder bei der Beleghebamme melden.

Der Schleimpfropf löst sich

Der Schleimpfropf ist eine dicke, zähe Substanz, die den Gebärmutterhals verschliesst, um das Baby während der Schwangerschaft unter anderem vor Keimen zu schützen.

Kurz vor der Geburt kann der Schleimpfropf schmerzlos abgehen. Manchmal ist er etwas bräunlich, weil er mit Blut vermischt ist, was aber kein Grund zur Sorge ist. Dies kann durchaus einige Tage vor der eigentlichen Geburt geschehen, während sich bei anderen der Pfropf erst während der eigentlichen Geburt löst.

Geht der Schleimpfropf vor der 37. Schwangerschaftswoche ab, sollte man die Frauenärztin, den Frauenarzt oder die Hebamme kontaktieren.

Die Fruchtblase platzt

Die Fruchtblase ist mit Fruchtwasser gefüllt und umgibt das Baby während der Schwangerschaft. Manchmal platzt die Fruchtblase vor oder während der Geburt, was als «Blasensprung» bezeichnet wird. Das Wasser kann tröpfchenweise oder schwallartig abgehen.

Wenn dies geschieht, sollte man sich bei der Frauenärztin, dem Frauenarzt, bei der Hebamme oder im Spital melden. Denn wenn die Fruchtblase geplatzt ist, steigt das Infektionsrisiko. Darum wird normalerweise die Geburt dann innerhalb von 24 Stunden eingeleitet, wenn sich das Kind nicht von alleine auf den Weg macht.

Rückenschmerzen und Druck nach unten

Manche Frauen haben in den Tagen oder Stunden vor der Geburt verstärkte Rücken- oder Beckenschmerzen. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass sich das Baby in den Geburtskanal bewegt. Ein starker Druck nach unten im Beckenbereich ist ebenfalls ein häufiges Merkmal für den Beginn der Geburt.

Übelkeit und Durchfall

Einige Frauen erleben kurz vor der Geburt Übelkeit und Durchfall. Das ist auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen und kann dazu beitragen, den Darm zu entleeren, um Platz für das Baby zu schaffen.

Energieanstieg oder Nestbautrieb

Einige Frauen verspüren kurz vor der Geburt einen plötzlichen Energieschub oder einen intensiven Drang, ihr Zuhause vorzubereiten und einzurichten. Dies wird oft als «Nestbautrieb» oder als «Nesting» bezeichnet.

Vermehrter Ausfluss

Ein verstärkter vaginaler Ausfluss kann ebenfalls auf den Beginn der Geburt hinweisen. Dieser Ausfluss kann sich rosa oder bräunlich verfärben und kann von einem leicht blutigen Schleim begleitet werden.

Wann ins Krankenhaus, ins Geburtshaus oder die Hebamme für die Hausgeburt aufbieten?

Jede Schwangerschaft und jede Geburt ist anders. Nicht alle Frauen erleben diese Anzeichen, und zudem können sie sich in ihrer Intensität und im Zeitpunkt unterscheiden. Wenn man jedoch denkt, dass die Geburt bevorsteht oder unsicher ist, kann man jederzeit die Frauenärztin, den Frauenarzt, die Hebamme oder das Krankenhaus kontaktieren, um medizinische Beratung zu erhalten.

Dieser Text dient lediglich zur Orientierung und ersetzt nicht die medizinische Beurteilung einer Fachperson.

Michelle Häfliger, Hebamme, Hirslanden Klinik Aarau

Expertin

Michelle Häfliger, Hebamme, Hirslanden Klinik Aarau. Die Hirslanden-Gruppe ist das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz und umfasst 17 Kliniken in 10 Kantonen. Hirslanden steht für eine qualitativ hochstehende, verantwortungsbewusste, selbstbestimmte und integrierte Gesundheitsversorgung für Menschen in jeder Lebenssituation.  

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Veröffentlicht am 29. August 2024


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