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Verletzungen: Welche Wunden müssen desinfiziert werden?
Kleinere und grössere Verletzungen sind im Alltag mit Kindern unvermeidlich. Doch während manche Wunden einfach heilen können, erfordern andere eine gründliche Desinfektion, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung zu unterstützen.
Ein Schnitt mit dem Messer, ein Tritt in die Scherbe, umgefallen beim Velofahren: Kleinere und grössere Verletzungen gehören zum Alltag mit Kindern. Doch welche Wunden kann man einfach heilen lassen und welche verlangen nach dem Griff in die Hausapotheke?
Generell gilt: Vor der Behandlung von Wunden immer zuerst die Hände gründlich waschen und allenfalls desinfizieren.
Kleine Schnittwunden
Hat das Kind eine kleine Schnittwunde, braucht diese in der Regel keine aufwändige Versorgung. Durch die Blutung wird die Wunde bereits gereinigt, Schmutz und Keime werden ausgeschwemmt.
Zusätzlich kann man die verletzte Stelle unter fliessendem, kaltem Wasser abwaschen und den Schnitt dann mit einem Pflaster abdecken. Ist das Immunsystem intakt, heilt eine solche kleine Wunde meist problemlos ab.
Grössere oder verunreinigte Wunden
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass eine verunreinigte Wunde tendenziell schlechter heilt und sich allenfalls entzünden kann. Das kann zu einem langwierigen Heilungsprozess führen und oft auch grössere Narben hinterlassen.
Schneidet sich das Kind zum Beispiel an einer schmutzigen Scherbe oder reisst sich die Haut mit einem rostigen Nagel auf, sollte diese Wunde unbedingt desinfiziert werden.
Ausserdem sollte man prüfen, wann die letzte Tetanus-Impfung stattfand und bei Unsicherheit bei einer Fachperson nachfragen. Empfohlen wird die Tetanus-Impfung je einmal im Alter von 2, 4 und 12 Monaten, zwischen 4 und 7 Jahren und zwischen 11 und 15 Jahren. Danach braucht es alle 10 Jahre eine Auffrischung.
Schürfwunden
Sie sehen oft harmloser aus als sie sind. Zwar ist die Verletzung meist nur oberflächlich, dafür oft grossflächiger und häufig mit Staub, Erde oder Sand verschmutzt. Ausserdem können diese oft kleinen Fremdkörper nicht vollständig entfernt werden – umso wichtiger ist es, die Wunde gründlich zu reinigen und zu desinfizieren, damit sie sich nicht infiziert.
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Im Zweifelsfall: Desinfizieren
Auch wenn es sich um kleinere, scheinbar harmlose Wunden handelt, kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass sie verschmutzt ist. Darum lieber einmal zu viel als zu wenig desinfizieren. Im Normalfall reicht einmaliges Desinfizieren, wenn die Wunde danach mit einem entsprechenden Pflaster oder Verband vor erneuten Verschmutzungen geschützt wird.
Wann zur Ärztin oder zum Arzt?
Befindet sich ein Fremdkörper in der Wunde, der sich nicht entfernen lässt, oder ist die Wunde sehr tief und blutet stark, sollte man keine Zeit verlieren und eine Fachperson aufsuchen.
Auch dann, wenn eine Wunde nach mehreren Tagen keine Zeichen von Heilung zeigt. Ist sie gar rot, heiss, geschwollen und/oder eitert, sollte reagiert werden. Denn eine schlecht heilende Wunde hinterlässt meist grössere Narben und im schlimmsten Fall könnte eine Blutvergiftung (Sepsis) daraus resultieren.
Bisswunden sollten in den meisten Fällen von einer Fachperson untersucht werden. Hier geht es zum Artikel.
Dieser Text dient lediglich zur Orientierung und ersetzt nicht die medizinische Beurteilung einer Fachperson.
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Veröffentlicht am 29. August 2024
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