Hirslanden x mal ehrlich
Darum dürfen Babys keinen Honig einnehmen
Für Babys kann Honig gefährlich werden. Wir erklären, auf welche Symptome geachtet werden muss und wie der sichere Umgang mit honighaltigen Produkten gewährleistet werden kann.
Honig ist süss, gesund und schmeckt meist auch Kindern. Auf Nuggis, Trinkflaschen oder Brustwarzen gestrichen wird er manchmal genutzt, um Saughemmungen zu überwinden. Jedoch ist die Einnahme von Honig für Babys unter einem Jahr tabu.
Denn der Honig kann bei Kindern zu einer gefährlichen – wenn auch seltenen – Vergiftung führen: zum sogenannten Säuglingsbotulismus.
Muskel-Lähmungen wegen Honig
Im Honig können sich Sporen des Bakteriums «Clostridium botulinum» befinden. Weil der Darm von Babys noch nicht vollständig entwickelt ist, kann er das Bakterium nicht abwehren oder bekämpfen und es kann zu einer Vergiftung kommen.
Als Folge wird die Muskulatur gelähmt, was auch die Atemwegsmuskulatur betrifft und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Darum sollten Kinder frühestens ab dem zweiten Lebensjahr Honig einnehmen.
Kein Problem in Fertignahrung
Babyguetsli oder fertige Baby-Breis, die mit Honig gesüsst sind, stellen kein Problem dar. Der Honig wird bei der Herstellung dieser Produkte ausreichend erhitzt und die Bakterien dadurch abgetötet.
Hausmittel Honig
Auch für grössere Kinder und Erwachsene ist Honig unbedenklich: Ihre Darmflora ist ausreichend entwickelt und die Darmbakterien verhindern, dass sich die Sporen vermehren können. Honig kann nicht nur zum Süssen verwendet werden, sondern wird zum Beispiel auch als Hausmittel bei Reizhusten eingesetzt.
Was tun, wenn das Baby trotzdem Honig gegessen hat?
Besteht die Gewissheit oder die Gefahr, dass das Baby Honig eingenommen hat, sollte eine Fachperson konsultiert werden. Die Inkubationszeit beträgt bei Säuglingen etwa zehn Tage. Folgende Symptome könnten auf einen Säuglingsbotulismus hinweisen:
- Probleme beim Schlucken (äussert sich auch durch starkes Speicheln)
- Schwierigkeiten, die Augen offenzuhalten und generell wenig Mimik
- Atemschwierigkeiten
- Schnarchen
- Verlust der Kopfkontrolle aufgrund der Muskelschwäche
- Trinkschwäche
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Dieser Text dient lediglich zur Orientierung und ersetzt nicht die medizinische Beurteilung einer Fachperson.
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Veröffentlicht am 29. August 2024
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