Hirslanden x mal ehrlich
Was tun, wenn das Kind eine Zecke hat?
Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man sie entfernt und die Bissstelle beobachtet.
Zecken sind unliebsame Zeitgenossen, die schwere Erkrankungen übertragen können. Sie sind vor allem im Frühsommer und Sommer aktiv, sie mögen es feucht und warm. Ist es allerdings sehr heiss, verkriechen sie sich tendenziell wieder. Jedoch können sie im Herbst noch einmal aktiv werden und sogar während eines milden Winters kann es zu einem Zeckenbiss kommen.
Wo droht die Gefahr von Zecken?
Früher glaubte man, Zecken sässen auf Bäumen und liessen sich auf den Wirt – andere Tiere oder eben uns Menschen – fallen. Mittlerweile ist längst klar, dass das nicht stimmt: Die Zecken befinden sich in Bodennähe, im Unterholz, im Gras und im Gebüsch bis auf eine Höhe von maximal 1,5 Meter.
Wo am Körper sind die Zecken?
Weil die Zecken es warm und feucht mögen, beissen sie sich oft in Kniekehlen, Achselhöhlen oder auch in der Leiste, in der Po-Ritze oder hinter den Ohren fest. Die Zecken sind raffiniert und sorgen mit ihrem Speichel dafür, dass ihr Stich (es ist tatsächlich ein Stich, obwohl fast ausschliesslich von Bissen die Rede ist), nicht bemerkt wird. Hat sie sich in Position gebracht, saugt sich die Zecke mit Blut voll. Oft wird sie erst dann bemerkt.
Welche Krankheiten können von Zecken übertragen werden?
- Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Im schlimmsten Fall kann diese Viruserkrankung zu einer Hirnhautentzündung oder einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) führen
- Die bakterielle Lyme-Borelliose
- Wichtig: Nicht jede Zecke überträgt Krankheiten
Wie kann man einem Zeckenbiss vorbeugen?
- Langärmelige Shirts, lange Hosen, die in die Socken gesteckt werden und geschlossene Schuhe tragen
- Zeckensprays können zusätzlich helfen, Zecken fernzuhalten, bieten alleine jedoch nur wenig Schutz
- Nach jedem Wald- und Wiesenspaziergang die Kinder gründlich nach Zecken absuchen, auch in den Haaren
- Eine Zecken-App liefert Informationen zu Hochrisikogebieten und gibt Tipps zur Prävention
- Das BAG empfiehlt die Zeckenimpfung für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren, welche sich in Risikogebieten aufhalten. Es sind drei Dosen nötig und der Schutz bleibt 10 Jahre bestehen. Die Impfung schützt vor einer FSME-Infektion, jedoch nicht vor dem Borreliose-Bakterium.
Was tun, wenn das Kind doch eine Zecke hat?
- Wichtig: Zecke auf keinen Fall mit Öl, Butter, Alkohol oder Klebstoff behandeln!
- Die Zecke stattdessen sofort mit einer Pinzette, Zeckenzange oder einer Zeckenkarte entfernen. Dazu die Zecke möglichst hautnah anpacken und ohne zu drehen oder neigen herausziehen.
- Die Stichstelle desinfizieren und in den darauffolgenden Tagen beobachten.
- Den Allgemeinzustand des Kindes beobachten.
Wann muss man wegen eines Zeckenbisses zum Arzt oder zur Ärztin?
- Wenn sich die Hautrötungen kreisförmig ausbreiten
- Wenn Lähmungserscheinungen auftreten
- Bei Krampfanfällen
- Bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen
- Erbrechen
Dieser Text dient lediglich zur Orientierung und ersetzt nicht die medizinische Beurteilung einer Fachperson.
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Veröffentlicht am 29. August 2024
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