Warenkorb

Dein Warenkorb ist leer

Zwischensumme

CHF 0.00
Variante wählen

Yay, die Kinder haben Sparen gelernt!

Ab wann können Kinder sparen lernen? Früher als man denkt, einfach nicht mit Geld. Die harte Währung unter Kleinkindern ist weich.

Ab wann lernen Kinder sparen? - mal ehrlich


Was ich noch vor einigen Wochen für unmöglich gehalten hätte (da eigentlich auch eher unwahrscheinlich im ganz jungen Alter), ist eingetreten. Vorsichtig hebe ich das Kissen von der Matratze im Kinderzimmer und ein geschmolzenes Gummibärli dehnt sich auf seine Maximalgrösse, sein Ärmchen klammert sich klebrig ans Kissen, als ob’s die letzte Rettung wäre. Der restliche “Stash” meines Nachwuchses: 2 angeleckte Lollipops, 4 Gummibärli, ein halbgeschmolzenes Kinderüberraschungsei.

Beide Kinder strahlen:

Wir haben gespart!

Sie haben es also doch noch gelernt: Das Prinzip, dass man etwas aufheben kann, um später davon zu profitieren (obwohl ich den Lollipops mit Sofafusseln jetzt nicht den grössten Marktwert attestiere). Auch mit Geld haben wir versucht, das zu vermitteln, haben uns ein Video dazu angeguckt und uns ein Digipigi angeschafft, um das Konzept “Sparen” etwas fassbarer zu machen.

Das elektronische Sparsäuli war anfangs der Hit, und sofort wurden mit dem Ältesten auch Sparziele  abgemacht (Haben muss: Playmobildrache). Da das Schwein allerdings auch ziemlich viel Futter in Form von Strom braucht, und wir es immer wieder versäumten, es aufzuladen, ging es – mea culpa – mit der Zeit etwas vergessen. Und so auch das Ersparte.

Ab wann lernen Kinder sparen?
Digipigi: unten ohne.

Sparen – für kleine Kinder zu abstrakt?

Die abstrakte Vorstellung von Geld, das man gegen Waren tauscht, ist den Kindern auch nach vielen Erklärungsrunden noch fremd. Die Münzen sind zum Spielen da, sie erscheinen auf wundersame Art und Weise (meistens in grossen Mengen aus AWD’s Hosensack, da er kein Münz rumtragen will) und wenn man zu wenig Geld hat, dann “muss man halt noch welches holen”. Meine Predigten, dass selbiges im Fall nicht auf Bäumen wachse und es nicht allen Kindern so cheibe guet ginge, perlen an den kleinen Ohren ab wie auf Teflon.

Wer weiss, vielleicht hat die nächste Generation auch schon eine Vorahnung, dass in ihrem Leben Scheine und Münzen keine so grosse Rolle mehr spielen werden – womöglich hätte ich mit einem Tutorial über Kryptowährungen mehr Gehör. Oder – wahrscheinlicher – leben die beiden noch zu sehr im Moment, um sich mit Erträgen in der Zukunft auseinander zu setzen.

Dachte ich jedenfalls bis jetzt. Und just, während ich die Halloween-Überreste mit den Fingernägeln vom Kissen kratze, erinnert sich der Sohn auch plötzlich an das gesparte Geld. Wir knacken also das Sparschwein (nicht mit dem Hammer, sondern mit der App), posten den Drachen und ich rede mir das Ganze pädagogisch schön, indem wir mit dem Kleingeld noch ein wenig rechnen.

Ab wann lernen Kinder sparen?
Kennt jetzt Fünfliber, Zweiliber und Einliber: der Sohn.

Die weiche Währung

Das Fazit nach der zweimonatigen Sparübung? Das wir uns die Finanzlektionen ebenfalls noch etwas aufsparen – für später. Mit fünf Jahren – und mit drei sowieso – ist es bei uns trotz viel Freude am Digipigi noch zu früh, um bewusst mit Geld umgehen zu wollen. Die harte Währung in Kinderaugen ist weich. Und klebrig. Und süss.

Und geht gopferdeli nicht mehr aus dem Kissen raus.

Diese Texte könnten Dich auch interessieren:

Ebenfalls zum Thema Sparen: Yamyamyamyamyam – wir lernen dann mal Sparen

Kinder, die jeden Tag sparen müssen: Die anderen Kinder

Übers Putzen: Sysiphos war eine Mutter und Geschenke zur Geburt – Zeit statt Krimskrams

Autorin

Andrea Jansen hat 2016 Any Working Mom gegründet und lange als CEO geführt. Bei mal ehrlich ist sie für Strategie und Business Development verantwortlich. Sie reist gerne durch das Leben und um die Welt, versucht, weniger zu micromanagen und mehr zu schlafen. Sie ist Unternehmerin, Stiftungsrätin, Journalistin und Mutter von drei Kindern. Seit mindestens drei Jahren will sie ihre Website updaten und kommt nicht dazu – bis dahin findet man sie auf Insta als jansenontour.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 15. Dezember 2017 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


Schlagworte


Magst du Snacks? News, Aktionen, Tipps und Verlosungen:
1x pro Woche persönlich und kompakt im mal ehrlich Mail.

Du weisst es zuerst!

Abonniere jetzt unsere Newsletter und erhalte als Dankeschön einen Gutschein für unseren Concept Store IM WERT VON 5 FRANKEN!

Kommentiere anonym oder logge dich ein