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Idefix? Nein! Isofix! Oder: Wie finde ich den richtigen Kindersitz fürs Auto?

Alle wichtigen Infos zum Autositz-Kauf, für die ihr noch nie Zeit hattet, sie zu googlen. Mit Quiz. Und ja, es wird lustig.

Nuna Kindersitz

Ich: «Wir brauchen einen neuen Kindersitz fürs Auto. Ich habe bisschen gegoogelt. Da gibt’s unzählige Infos und Möglichkeiten!»

Wie reagiert mein Mann?

A) «Toll! Lass uns heute Abend ausführlich all deine Notizen durchgehen und darüber sprechen!»

B) «Toll! Dann entscheide doch du

Yep, B. Es soll Partner geben, die solche Dinge unbedingt mitbestimmen, alle Verantwortung aufteilen wollen. Ich persönlich kenne keinen. (To be fair: Ich entscheide sehr gerne selber. Manche behaupten, ich sei ein wenig herrschsüchtig.)

Über Kindersitze diskutieren? Vielleicht unsexy. Aber wichtig.

Gemäss dem Bundesamt für Strassen gab es im Jahr 2018 total 54’378 Verkehrsunfälle. 360 Kinder sassen während eines Unfalls in einem Personenwagen, 337 waren angegurtet.

Wollen wir das Quiz weiterspielen? Ich hätte aufgrund dieser Zahlen nämlich eine drängende Frage:

Wie bescheuert ist man, wenn man sein Kind im Auto nicht angurtet?

A) Sehr fest.

B) Sehr, sehr fest.

C) Trump

Kindersitze können Leben retten.

Es gibt ein paar Dinge, die man über Kindersitze wissen muss. Die habe ich hier zusammengefasst. Und weil wir grad am quizzen sind, geht’s auch so weiter:

Neue Kindersitze tragen die Bezeichnung i-Size. Was bedeutet das?

A) Dass der Kindersitz einen Halter für das böse, böse iPad besitzt. Und eine Buchse für Kopfhörer.

B) Das ist eine neue EU-Sicherheitsnorm. Sie will die Wahl des passenden Kindersitzes erleichtern. Und Fehler bei der Montage vermeiden.

Richtig ist B. Seit 2013 werden die Kindersitze nicht mehr nach Gewicht, sondern nach Alter und Körpergrösse eingeteilt. Dadurch soll verhindert werden, dass man Kinder zu schnell in zu grosse Sitze setzt.

Ein Sitz mit i-Size-Norm muss ausserdem im Fall einer Seitenkollision guten Schutz bieten. Hier wurden die Richtlinien im Gegensatz zu früher verschärft. Überdies muss man den Sitz mit Isofix befestigen können (sofern das Auto dafür ausgerüstet ist). Diese Befestigungsart ist weniger fehleranfällig als die Montage mittels 3-Punkt-Gurt.

Nicht verwechseln: Das hier ist Idefix (jööh!)….
Alles was man über Autokindersitze wissen muss von www.anyworkingmom.com
…und hier: ISOFIX!

Kindersitzhersteller Joie zeigt zusammen mit dem TCS die 4 häufigsten Fehler beim Verwenden von Kindersitzen auf.

Kinder müssen anfangs rückwärtsgerichtet in einem Reboarder-Kindersitz fahren. Wie lange im Minimum?

A) Bis 15 Monate. Weil so bei einer Frontalkollision der Kopf, die Halswirbelsäule und der Rückenbereich besser abgestützt sind. Dadurch nehmen Schwere und Anzahl Verletzungen ab.

B) Bis sie schön essen können und keine Trotzanfälle mehr haben. So dass nicht mehr die Gefahr besteht, dass sie Früchtematsch, Zwieback usw. in Richtung Fahrer spucken.

Muss ich das auflösen? Ist klar, oder?

Leider finden viele Kinder das Rückwärtsfahren nicht schaurig lässig – weil sie nicht viel sehen. Bei unserem Erstgeborenen hat das Quengeln im Auto schlagartig aufgehört, als wir ihn mit 15 Monaten in den neuen, vorwärts gerichteten Sitz bugsierten.

Drum freue ich mich darauf, unseren zweiten Buben dann ich ein paar Monaten in den Testsitz von unserem Partner Nuna zu setzen: Der REBL plus wie auch sein Nachfolger der REBL basq sind um 360 Grad drehbar. So kann ich den Sitz für längere Fahrten, bei denen der Kleine sowieso einschläft, weiterhin in die sicherste, nämlich rückwärtsgewandte Position drehen.

Und für kurze Fahrten kann er nach vorne blicken und die Welt bestaunen. Zum Ein- und Ausladen des Kindes kann der Sitz natürlich Richtung Türöffnung gedreht werden. Der REBL basq verfügt zudem über magnetische Schnallenhalter, damit die Gurte beim Einsteigen nicht im Weg sind.

Von Joie gibt es übrigens ein Pendant, den Joie i-Spin 360.

Kindersitz

Yay, zwei Optionen!

Es gibt viele Kindersitze mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten. Sogar solche, die man vom 1. bis zum 12. Altersjahr verwenden kann.

Ein Sitz, der vom Toddler bis zum Teenager mitwächst. Genial, oder?

A) Wo krieg ich so einen?

B) Wo ist der Haken?

In einer Broschüre des TCS und der Beratungsstelle für Unfallverhütung kommen die mitwachsenden Sitze generell nicht so gut weg. Es bestehen zwar einige dieser Sitze den TCS-Test und erhalten auch eine gute Note. Sie sind sicher, keine Frage.

Trotzdem heisst es, dass mitwachsende und umbaubare Kindersitze grundsätzlich weniger Sicherheit bieten als die jeweils exakt für Alter und Grösse passenden Kindersitze.

Also, ein neuer Kindersitz sollte:

Der i-Size-Norm entsprechen.

Ein Modell für das passende Alter und die passende Grösse sein.

In Testverfahren gut abgeschnitten haben. Der TCS testet seit 50 Jahren Kindersitze, auf diese Ergebnisse ist Verlass.

Worauf muss man sonst noch achten beim Kauf?

A) Ob der Sitz mit dem Fahrzeug kompatibel ist.

B) Ob dem Kind die Farbe des Sitzes gefällt.

Hier ist irgendwie beides richtig. A ist korrekt, weil nicht alle Sitze aufgrund ihrer Masse und Befestigungsmöglichkeiten in alle Autos passen. Und B ist notwendig, wenn man nicht jedes Mal beim Einsteigen ins Auto Gemecker hören will.

Wir haben zum Beispiel die Babyschale Nuna Pipa Lite lx zum Testen erhalten. Waren begeistert, dass es eine fest im Auto installierbare Plattform gibt, so dass die Schale enorm leicht ist und man sie supereasy und schnell einklicken kann. Aber die Plattform passt nicht ins Auto meiner Schwester, weil der Standfuss zu kurz ist. Wenn wir bei ihr mitfahren, muss also eine andere Lösung her.

Mit der PIPA next, dem Nachfolge-Modell der PIPA lite lx, kann die Babyschale zusätzlich neu auch nur per Fahrzeuggurt installiert werden. Dank dieser Funktion ist sie übrigens auch für das Flugzeug zugelassen. Und erhält im aktuellen Test vom TCS das Prädikat «sehr empfehlenswert».

Drum: Unbedingt immer die Fahrzeugliste des Herstellers beachten! Übrigens sind auch nicht alle Isofix-Kindersitze für alle Auto-Typen mit Isofix-Verankerung passend. Wer sich ein neues Auto kauft: UNBEDINGT alle Sitze zum Testfahren mitschleppen und installieren – vor allem, wenn man mehr als einen Sitz montieren muss (dem Autokauf mit drei Kindern widmen wir dann gerne mal einen separaten Post).

Wer mit seinem Autositz fliegen möchte, muss zudem darauf achten, dass er einen offiziellen «For Use in Aircraft» Aufkleber hat und zugelassen ist. Mehr Informationen dazu hier.

Ungünstig: Einen Autositz online bestellen.

Fachliche Beratung bringt viel. Und: Das Kind kann Probe sitzen! Zwei Sitze, die ich aufgrund meiner Googelei präferiert hatte, fielen beim Bequemlichkeitstest des grossen Buben sofort durch. Und Fachpersonen können auch noch weitere Unklarheiten beantworten. Offenbar kommen diese Fragen sehr häufig vor:

Müssen Kinder im Taxi auch in einem Kindersitz sitzen?

A) Natürlich nicht. Taxis sind nie in Unfälle verwickelt.

B) Sicher. Einfach bei der Fahrzeug-Bestellung erwähnen.

In Reisebussen gilt bis zum 4. Geburtstag übrigens auch: Ein Kindersitz ist Pflicht.

Dürfen Kindersitze auch auf dem Beifahrersitz montiert werden?

A) Ja. Bei rückwärtsgerichteten Kindersitzen muss aber der Airbag auf dem Beifahrersitz deaktiviert werden.

B) Auf keinen Fall. Sonst programmiert das Kind die Radiosender um.

Welche Kleidung soll ein Kind nicht tragen?

A) Für Buben: mit Rüschen. Für Mädchen: mit Dinos.

B) Voluminöse Winterjacken. Dabei gibt es zu viel Spielraum zwischen Gurt und Körper; bei einem heftigen Aufprall kann das Kind aus den Gurten rutschen.

Braucht es einen herausnehmbaren und waschbaren Sitzbezug?

A) Nein. Kinder kleckern ja nicht.

B) Ja. Ausser, man sieht einen klebrigen Sitz als zusätzliche Rückhaltevorrichtung.

Der allerwichtigste Tipp?

Probieren geht über Studieren. Neben den essenziellen Bedingungen für bestmögliche Sicherheit erfüllen die Kindersitze unterschiedliche Wünsche. Sie punkten zum Beispiel mit einem tiefen Gewicht. Haben Extras wie Getränkehalter. Oder sind bezüglich Usability top. Aber all das ist Geschmackssache.

Viel Spass beim Rumpröbeln!

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Full Disclosure: Nuna Schweiz ist offizieller Partner von Any Working Mom. Dieser Post entstand im Rahmen unserer Zusammenarbeit und gemeinsamer Themenabsprache. 

Porträtfoto von Anja Knabenhans - Chefredaktorin mal ehrlich AG

Autorin

Anja Knabenhans ist die Content-Chefin von mal ehrlich. Sie war viele Jahre Journalistin bei der NZZ und NZZ am Sonntag – als Schreibende oder Tätschmeisterin, manchmal auch vor der Kamera oder hinter dem Podcast-Mikrofon. 2017 stieg sie bei Any Working Mom ein. Neben ihrer Tätigkeit bei mal ehrlich macht sie ihr eigenes Ding mit ding ding ding. Während sie beruflich ihre Freude am Tüpflischiss auslebt, zelebriert sie daheim das familiäre Chaos. Sie ist Mutter von zwei Kindern im Schulalter.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 12. April 2019 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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Eine Antwort

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  1. Avatar von TCS Sektion Bern
    TCS Sektion Bern

    Liebe Anja
    Danke für den umfassenden Beitrag zur Kindersicherheit im Auto.
    Der TCS, z.B. die Sektion Bern, bietet Infoanlässe an zum Thema Kindersitze. Diese geben Gelegenheit, sich von Experten Tipps zu holen, z.B. zum eigenen Kindersitz resp. Kindersitzwünsche in Kombination mit Auto und Handling. So wollen wir dazu beitragen, dass alle Kinder im Auto korrekt gesichert mitfahren können.
    Einen Testbericht und weitere kostenlose Infos zum Thema finden sich auch auf der TCS-Website: https://www.tcs.ch/de/testberichte-ratgeber/tests/kindersitze/
    Es freut uns sehr, wenn sich auch andere für dieses sehr wichtige Thema einsetzen.