Babypause – ich bin dann mal hier bei mir
Dieses mal möchte ich meiner Familie die volle Priorität geben – ohne zu vergessen, dass es noch Anderes gibt, das mir wichtig ist.

Ich bin dann mal hier.
Mit Haut und Haar und Kopf und dem, was vom Bauch bald noch übrig ist. Und darauf schläft hoffentlich bald ein neuer Mensch.
Ob meine Babypause gesetzliche 14 Wochen dauern wird, oder 12, oder 20, muss ich dank meiner Selbständigkeit noch nicht jetzt entscheiden und bin froh darüber. Denn eins habe ich dank den zwei Kindern sicher gelernt: Keins ist wie das Andere, und wie sehr einen das Kind und auch die eigenen Emotionen fordern, lässt sich vorher nicht abschätzen. We’ll see.
Fehler habe ich genug gemacht. Und daraus gelernt. Vor der Geburt des Sohnes dachte ich tatsächlich, mir würde dann langweilig in der Babypause (immerhin gibt es ja immer noch Menschen, die diese Zeit ernsthaft als «Urlaub» bezeichnen). Ich nahm Aufträge an, sollte 10 Wochen nach der Geburt auf der Bühne stehen. Hatte noch eine Deadline offen. Der Druck, meinen professionellen Ansprüchen gerecht zu werden, und gleichzeitig diesem kleinen Wesen, das mich noch viel mehr brauchte, machte mich traurig, wütend (auf mich selber und natürlich wie immer auch auf AWD, denn der kannte diese Zerrissenheit nicht) und schlussendlich unglücklich. Ich wollte an beiden Fronten funktionieren und tat es an keiner. Zwischen zwei Moderationen oder Sitzungen in der Kaffeepause auf einer WC-Schüssel zu sitzen und Milch zu pumpen ist nichts, was ich weiterempfehlen kann.

Wir werden diesen Beitrag noch aufbretzeln für unsere neue Webseite. Drum sieht momentan nicht alles rund aus. Aber mal ehrlich: gut genug. Danke für deine Geduld!
Sheryl kennt das auch
Ich hatte mich um meine eigene Babypause betrogen. Denn plötzlich war sie vorbei, und diese Zeit, die ich eigentlich mir und dem neuen Uns hätte widmen wollen, hatte ich postnatal in einem Spagat verbracht, den zu üben ich danach noch genügend Gelegenheit haben sollte. Was mich beruhigt: Ich bin nicht die Einzige. Leider erschien das Buch von Facebook – CEO Sheryl Sandberg «Lean In» erst ein Jahr später. Auch sie, diese vermeintliche Über-Frau, die aber genau die gleichen Probleme und Gefühle kennt wie wir alle, schrieb:
«I was back on e-mail from my hospital room the day after giving birth. Over the next three months, I was unable to unplug much at all. (…) And while I had some nice moments with my son, I look back on that maternity leave as a pretty unhappy time. Being a new mother was exhausting, and when my son slept, I worked instead of rested. (…) I was letting myself down.» (p.127)
Sie zog ihre Konsequenzen. Beim zweiten Kind arbeitete sie bis kurz vor der Geburt, stellte alle Weichen, legte sich ins Zeug und «setzte sich an den Tisch», um mitzureden (oder wie man «lean in» übersetzen will). Vier Monate lang war sie bei sich und ihrer Familie, und kehrte dann motiviert zurück, ohne das Gefühl, einen Riss im Herzen und im Hirn zu haben.
Ihre Worte nahm ich Ernst (Lest das Buch. Es lohnt sich). Ich tat es ihr gleich nach der Geburt meiner Tochter und möchte auch jetzt meiner Familie die volle Priorität geben – ohne zu vergessen, dass es noch Anderes gibt, das mir wichtig ist.

Any Working Mom keeps going
Ihr zum Beispiel, die hier mitlest. Any Working Mom geht nicht in den Winterschlaf – im Gegenteil. Ich habe fleissig vorgelegt und noch mehr freue ich mich auf wunderbare Gastautoren und Artikel: Die Working Moms Anja Knabenhans, Nicole Simmen und Franziska von Grünigen werden für Euch schreiben. The one and only Yonni Meier a.k.a. Pony M.; Bloggerkolleginnen von Mamas Unplugged, Kiludo und Mini & Stil. Und auch einige Debütantinnen, die aber Wichtiges zu sagen haben.
Ich hoffe, Ihr bleibt Any Working Mom treu – Neues von Yours Truly gibt’s dann jeweils auf Instagram oder Twitter.
Bis bald!
Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 29. Januar 2017 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
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