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Du musst keine Bitch sein, um gehört zu werden

Quäl dich und hör zu! Seit einem Jahr ist Regula Bührer Fecker mit ihrem Buch #FRAUENARBEIT unterwegs. Was sie mit fleissigen, jungen Berufsfrauen bei ihren Lesungen erlebt, stimmt die zweifache «Werberin des Jahres» nachdenklich.

Frauenarbeit - Tipps für junge Berufsfrauen - keine Bitch sein von mal ehrlich

Vor einem Jahr kam mein erstes Buch namens «#FRAUENARBEIT – Tipps und Tricks für junge Berufsfrauen» auf den Markt. In den Wochen und Monaten danach bin ich durch eine satte Anzahl Deutschschweizer Aulen, Mehrzweck- und Vortragssäle sowie Sitzungszimmer getingelt, um das Buch den Leserinnen (und dem obligaten armen einzelnen Mann, mitgeschleikt von seiner Freundin) vorzustellen und über den Inhalt zu diskutieren.

Ziel des Buches, soviel vielleicht noch vorneweg, ist es nicht, dass die ganze weibliche Schweiz alles stehen und liegen lässt und auf Teufel-komm-raus Karriere machen will. Jede soll das tun, was sie will. Ziel des Buches ist es, dass diejenigen Frauen, die beruflich Gas geben wollen, auch wirklich motiviert und befähigt sind, es zu tun.

Im Berufsalltag: Keine Bitch sein, aber trotzdem gehört werden.

Da stand ich also Abend für Abend vor einer Schar bestens ausgebildeter, fähiger, kluger, ambitionierter Frauen, die wohlwollend meinen Worten lauschten und sich fleissig Notizen machten. Grosse Fragerunde zum Schluss

Praktisch immer kam dann übrigens die Frage, wie man sich als Frau in einer Gruppe Männer verbal durchsetzen kann, ohne grad als Bitch – pardon my french – dazustehen. Ich persönlich finde ja Nancy Pelosis berühmtes Zitat «Do the women get to talk around here?» noch effizient – gesagt, nachdem die US-Spitzenpolitikerin beim Dinner mit Donald Trump und seinen republikanischen Mannen eine Viertelstunde lang probiert hatte, was zu sagen, und ständig abgeklemmt worden war. Zugegeben, man muss ein unangenehmes Schweigen dann durchaus aushalten können.

In einem Saal voll fleissiger Bienlein, die sich keine Fehler erlauben.

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, beim Publikum. Vor mir sassen bestens ausgebildete, fähige, kluge, ambitionierte, wohlwollende und Notizen machende Frauen. (Dieselben tollen Frauen fragen mich auch heute noch per Mail, wie sie Fehler – im Lebenslauf, beim Bewerben, bei der Auswahl des nächsten Praktikums etc. – vermeiden können.)

Das Publikum war fast überall identisch – ob in Downtown Switzerland oder irgendwo auf dem Land. Schon beim ersten Vortrag fühlte ich eine leichte Irritation, die ich dann aber schnell wieder wegschob. Bis zum letzten Vortrag sah ich das Muster dann glasklar vor mir und konnte ihm einen Namen geben: Es war das Gefühl, in einem Saal voller fleissiger Bienlein gelandet zu sein.

Dieses «besonders strebsam sein, sich keine Fehler erlauben, es richtig machen, nicht anecken wollen». Und nur dann etwas sagen, wenn man auch gefragt wird. Das, meine Lieben, ist unser wahres Problem als Frauen im Beruf. (Neben einigem anderen Wichtigem, keine Frage.)

«Hept auch mal eure Meinung rein!»

Seither sage ich zu Beginn jedes Vortrags – und dieser Tipp steht nicht im Buch #FRAUENARBEIT – liebe Frauen, Freundinnen, Mitarbeiterinnen: Legt bitte die Stifte weg. Hört auf, fleissig die perfektesten Notizen der Welt zu machen! Ein paar Stichtworte notieren, okay. Aber eigentlich seid Ihr doch da, in den Aulen, Mehrzweck- und Vortragssälen sowie Sitzungszimmern dieses Landes, um Eure Meinung zu äussern, Euch einzubringen!

Und das kann man nicht, wenn man immer am Schreiben ist und sich so auch immer ein klitzekleines bisschen versteckt. Schaut auf von Euren Moleskines und Laptos, schaut den anderen in die Augen. Und dann: Hept auch mal Eure Meinung rein, ungefragt und in vollem Bewusstsein, dass das jetzt gewaltig in die Hose gehen kann und es sowieso keiner hören will. Denn ersteres passiert kaum je (und was ist das Schlimmste, das dann passieren könnte? Nichts!) und zweiteres stimmt sowieso nicht, das ist immer nur in Eurem Kopf so.

Seid nicht nur dabei, macht richtig mit.

Organisier und quäl dich: 5 Tipps und Tricks für junge Berufsfrauen

Zum Lesen, nicht zum Mitschreiben: Das ist eine Auswahl von fünf Tipps und Tricks für junge Beraufsfrauen von Regula Bührer Fecker. Nebst vielen andern nachzulesen in #FRAUENARBEIT.

Definieren. Ich würde ja gerne sagen, dass ich jeden Tag und immer ganz genau weiss, was ich will und welchen Weg ich gehen möchte. Und das auch zu Beginn meiner Karriere genau wusste. Aber das ist nicht so. Ich mache mir nur immer wieder mal bewusst Gedanken. Was mir beruflich Spass macht, und was nicht. Worin ich meine Zeit investieren will und worin nicht. Du kannst das auch.

Organisieren. Wieso soll man immer alles im Leben organisieren? Nicht aus Freude am Prozess (definitiv nicht). Sondern weil es einem Ruhe und Gelassenheit gibt. Organisiert zu sein, heisst schlicht und ergreifend auch, dass Du bereit bist für alles, was kommen mag. Und keine unnötige Energie verschleisst, weil Du zuerst lange nach etwas suchen oder es aufbereiten musst, wenn eine unerwartete Chance von links in dein Leben flattert.

Beschleunigen: Sorg dafür, dass Dein Berufsleben in Fahrt kommt. Sprich mit interessanten Menschen, schreib Vorbildern in der Branche einen Brief – sei unverfroren! Auch Experten im Ruhestand haben enorm viel Potential, das kaum genutzt wird und Dir helfen kann. Finde einen Mentor und knüpf Kontakte mit Menschen, die Dich interessieren. Es lohnt sich, früh damit anzufangen.

Auffallen. Wer beruflich ein Ziel ins Auge gefasst hat, muss zwingend auffallen. Bei Kollegen, bei Vorgesetzten, innerhalb der Branche. Fleiss und Tüchtigkeit reichen oft nicht – in diese Falle tappen wir Frauen leider gerne. Auffallen kann man nur, indem man seine Arbeit gut macht, aber gleichzeitig mit Taten beweist: Ich will mehr und bin bereit, dafür auch mehr zu tun und zu bieten. Man muss innerhalb einer Firma für etwas stehen, etwas besonders gut können. Idealerweise etwas, das alle brauchen und niemand kann.

Quälen: Wenn ich Dir nur einen Tipp in diesem ganzen Buch mitgeben dürfte: Dein Erfolg wird im Wesentlichen davon abhängen, wie sehr Du lernst, Dich selber und Deine Mitstreiterinnen und -streiter für Qualität zu «quälen». Und wie gut Du lernst, dass Du selber Deine grösste Kritikerin werden musst, um Dich zu Höchstleistungen anzuspornen. Du musst zudem lernen, wo, wie und mit wem Du auf die besten Ideen und Lösungen kommst. Wie Du Dich selber austrickst, wenn Du feststeckst und nicht weiterkommst.

Über das Buch
#FRAUENARBEIT
Photo by Ornella Cacace

#FRAUENARBEIT – Tipps und Tricks für junge Berufsfrauen

Mit ihrem Erstlingswerk «#FRAUENARBEIT – Tipps und Tricks für junge Berufsfrauen» gibt die Schweizer Werberin Regula Bührer Fecker in 100 Tipps jungen Frauen das Rüstzeug, um im Beruf voll durchstarten zu können.

Ihr Buch basiert auf persönlichen Erfahrungen, ist gespickt mit Erkenntnissen und Einsichten und in einer direkten, unverblümten Sprache geschrieben. Die Erlöse des Buches fliessen in die gleichnamige Stiftung #FRAUENARBEIT, die das berufliche Weiterkommen ambitionierter junger Frauen durch Wissenstransfer, Austausch, Events, Programme und Coachings fördert. Weitere Informationen unter www.frauenarbeit.ch. Das Buch gibt’s bei uns im Concept Store zu kaufen

Autorin

Regula Bührer Fecker ist Co-Gründerin von Rod Kommunikation und zweifache Werberin des Jahres. Sie engagiert sich mit ihrem Buch #FRAUENARBEIT und der gleichnamigen Stiftung für das berufliche Vorankommen junger Frauen in der Schweiz. Regula Bührer Fecker ist verheiratet und Mutter einer Tochter und eines Sohnes.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 13. November 2018 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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Eine Antwort

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  1. Avatar von Barbara
    Barbara

    Vielen Dank für den Appell an uns Frauen, Frau Bührer Fecker, mehr Fehler zuzulassen, uns weniger zu hinterfragen und den Mund aufzumachen. Das Phänomen des “Nirgends anecken und auffallen wollens” begegnet mir auch bei den Hausfrauen und Müttern im Dorfe. Schön finde ich immer, wenn wir Frauen uns gegenseitig stärken und helfen können, uns aus der gefühlten Opferfalle zu befreien. Viele Männer die ich kenne, würden mir dabei helfen, würde ich Sie darum bitten, davon bin ich überzeugt. (Ok ich probiers aus)
    Schade dass nur ein Mann an die Buchvorstellung gekommen ist. Der Eine konnte ja selber entscheiden, ob er wollte oder nicht…
    Übrigens- gibt es ein Netzwerk bei dem ich jemandem mein Wissen über das Verhalten von Kinder vermitteln kann und dafür als Gegenleistung meine Texte gegengelesen bekomme?