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Zu Hause gibt’s schon lange keinen Sex mehr. Also gehe ich auswärts.

Nachdem meine Frau irgendwann gar keinen Sex mehr wollte, musste ich ein Ventil für meine Lust finden. Heute hole ich mir bei Sexarbeiterinnen, was ich brauche. Und das hat unsere Ehe gerettet.

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Von Manfred

Eine männliche Figur mit Rücken zur Kamera steht vor zwei Zimmern mit offener Türe und Bett. Manfred erzählt, dass seine Frau seit Jahrzehnten keine Lust hat auf Sex. Und dass er schliesslich ein Ventil für seine Lust gefunden hat.

Am Anfang war der Sex mit meiner Frau fantastisch. Wir trafen uns oft und landeten meist im Bett. Aber so ist es wohl bei jedem frisch verliebten Paar. Auch die ersten Jahre des Zusammenlebens waren harmonisch, zumindest hatte ich das Gefühl, es gehe uns als Paar gut und es fehle uns an nichts. 

Nach dem dritten Kind hatte ich das Gefühl, meine Frau ziehe die Reissleine. Sie zog sich körperlich immer mehr zurück. Als wir uns kennenlernten, war ich sexuell eher unerfahren. Meine Frau war in unserer Sexualität oft passiv. Das fiel mir nicht auf, denn ich hatte kaum Vergleichsgrössen.

Weil sie nie gross die Initiative ergriffen hatte, bemerkte ich auch nicht, als sie begann, das Interesse zu verlieren – oder als sie es schon verloren hatte. 

Erst als sie sich komplett verweigerte, wurde mir klar, dass unser Liebesleben womöglich für sie nie befriedigend, sogar eine Belastung gewesen war. Sie hatte einfach ausgehalten und konnte das jetzt nicht mehr. Rückblickend sehe ich ihre klare Abweisung nach dem dritten Kind auch als ihr Versuch, unsere Ehe zu retten. Es war ihr Weg, sich Gehör zu verschaffen. 

Sie wollte keinen Sex mehr und liess nicht mit sich reden

Obwohl sie mir nun ehrlich signalisierte, dass für sie vieles in unserer Sexualität nicht stimmte, war kein offenes Gespräch darüber möglich. Sie schlug mir also eine Paartherapie vor. Ich erfuhr erst später, dass meine Frau die Therapeutin vor allem als Vermittlerin sah. Diese sollte für mich übersetzen, dass für meine Frau das Thema Sex eigentlich abgeschlossen sei. 

Wir hatten wöchentliche Paar- und Einzelgespräche über ein halbes Jahr hinweg. Die Therapeutin sah, dass ich mich bemühte und sehr offen war. Sie legte meiner Frau nahe, sie solle sich doch zumindest auf ein ehrliches Gespräch einlassen.

Als dies nicht fruchtete, stellte die Therapeutin die These auf, meine Frau missbrauche Sex als Machtinstrument, was nach meiner Meinung wiederum nicht fair war und nicht der Wahrheit entsprach. Ich widersprach deshalb nicht, als meine Frau die Therapie abbrechen wollte.

Es war dann doch wieder meine Frau, die mich Monate später auf meine Stimmungsschwankungen hinwies und den fehlenden Sex als Ursache dafür identifizierte. Wieder war sie es, die ein zehntägiges Paar-Seminar vorschlug.

Im Seminar ging es um Partnerschaft, Selbsterkenntnis, Tantra, Sex und Körperlichkeit. 

Ich empfand das Seminar als sehr wertvoll, lernte viel über mich und über Zwischenmenschliches, erlebte andere Sphären und auch Spiritualität.

Ich musste aber auch einsehen, dass sich meine Frau ihrem Körper nicht stellen kann. Im Seminar gab man uns eine Hausaufgabe. Wir sollten uns auf unsere Zimmer zurückziehen und uns voreinander selbst befriedigen. Meine Frau war nicht in der Lage, ihre Scham zu überwinden. Das endete in einem heftigen Streit, der dann auch die letzten zwei Seminartage überschattete. 

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Nichts brachte den Sex zurück

Zuhause musste ich einsehen: Wir würden nie über unsere Intimitätsschwierigkeiten reden können. Für meine Frau war es einfach nicht möglich. Ich wusste jetzt, es würde sich nie etwas ändern. 

Sie erzählte mir zwar, sie habe Angst vor einer erneuten Schwangerschaft. Die Verhütungsmittel, die wir bisher ausprobiert hatten, schienen für sie nicht zu funktionieren. Entweder habe sie Stimmungsschwankungen wegen der hormonellen Verhütungsmittel oder kein schönes Erlebnis wegen der Kondome. Ich liess mich unterbinden. Aber auch das änderte nichts. Wir hatten weiterhin keinen Sex. 

Für meine Frau hatte sich die Sexfrage einfach erledigt. 

Ich wusste, ich brauchte einen Ausweg, ein Ventil, für die angestaute Lust. Es fiel mir nicht leicht. Die Option von bezahltem Sex stand im Raum. Ich musste mich dennoch stark überwinden, denn die anerzogenen Moralvorstellungen konnte ich nicht einfach wegwischen.

Ich besorgte mir Sex ausser Haus

Der Sex mit den Sexarbeiterinnen oder Eheretterinnen, wie ich sie mittlerweile nenne, ist für mich komplett anders als der Sex in einer Partnerschaft. Ich treffe auf selbstbewusste Frauen, die mir zeigen, was es alles Aufregendes auf dieser Welt gibt.

Ich versuche wirklich, die Selbstbestimmten zu finden, jene, die ihren Job aus Überzeugung machen.

Ich kenne junge Frauen, aber auch welche in meinem Alter. 

Heute möchte ich diese Besuche nicht mehr missen. Meine Frau wird nie eine solch unverfängliche Beziehung zu ihrem Körper haben wie meine Eheretterinnen. Nach den sexuellen Erlebnissen mit ihnen fühle ich mich jeweils wie neugeboren, ge-resettet, die Welt ist wieder farbiger. 

Diese anderen Frauen ermöglichen mir auch, wieder besser mit der Abweisung, die ich durch meine Frau erfahre, klarzukommen. Mit diesen Erfahrungen fiel der sexuellen Druck von unserer Partnerschaft ab. Als die Kinder ausgezogen waren, fingen wir fast von selbst an, wieder mehr an unserer Partnerschaft zu arbeiten. 

Gnadensex

Wir hatten wieder bessere und intimere Gespräche. Meine Frau begann, regelmässig ohne mich in den Urlaub zu fahren. Ich hatte den Eindruck, das tue uns beiden gut, vor allem auch, weil sie mehr Erholung benötigt und ich nach wie vor beruflich sehr eingespannt bin. 

Irgendwann liess sie sich wieder auf Sex ein. Wir haben schon immer viel gekuschelt. Meist tat ich das jetzt ohne weitere Absichten, dank dem ausserehelichen Sex konnte ich das auch viel besser steuern. Aber wenn ich dann doch einmal mehr Nähe wollte, wich sie mir nicht mehr aus. Ich war verwundert.

Trotzdem ist es natürlich Gnadensex. Meine Frau schenkt mir etwas, damit es mir besser geht.

Sie ist immer noch genauso passiv wie früher. Aber der Sex mit ihr, mit meiner Lebenspartnerin, mit der ich zusammenlebe und so viel teile, ist eine andere Liga, sehr viel emotionaler und glücklicher und zufriedenstellender. Auch wenn ich weiss, dass sie mir damit entgegenkommt. Ich bin ihr trotz allem dankbar, dass sie es manchmal zulässt.

Ich fühle mich heutzutage auch nicht mehr gedemütigt oder wütend, wenn sie mich abweist. Ich nehme es nicht mehr so persönlich. Aber es bleibt für mich herausfordernd, mich in jeder Situation und bei jeder Gelegenheit zu beherrschen.

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Spontanität und Emotionen bleiben schon auf der Strecke. Kompromisse sind eben auch kleine Tode. 

Wir bleiben nach wie vor zusammen. In vielen Facetten unserer Beziehung funktionieren wir wunderbar. Und wer weiss, ob wir denn in einer anderen Partnerschaft nicht bald vor ähnlichen Problemen stehen würden?

Immer noch zusammen und irgendwie versöhnt

Wir müssen auch nicht alles voneinander wissen. Ich habe das Gefühl, im Stillen sind wir uns bei allem einig. Ich weiss nicht, ob meine Frau weiss, dass ich mir meine Sexualität anderswo organisiert habe. Vielleicht ahnt sie es. Ich habe das Gefühl, sie hat mir die Freiheit gegeben, wenn auch unausgesprochen. 

Unser drittes Kind ist mittlerweile zwanzig Jahre alt. Mein Erkenntnisprozess hat sich viele Jahre lang hingezogen, ich schätze so an die sechs bis acht Jahre. Aber heute empfinde ich es wirklich so, wenn ich sage: Ich trage keine Schuld für mein Wollen, meine Frau kann nichts für ihr Nicht-Wollen. Ich bin froh, habe ich unsere Partnerschaft nicht aufgegeben, obwohl es ein steiniger Weg war bis hin zu dieser Akzeptanz.

Und mal ehrlich: Unsere Beziehungs-Geschichte ist ja noch nicht zu Ende, wer weiss, was noch kommt. 

Anmerkung der Redaktion

Die mal ehrlich Redaktion möchte mit diesem Artikel Sexarbeit/Prostitution und alles, was damit zusammenhängt, weder anprangern noch verharmlosen.

Dies ist ein komplexes Thema, allein schon bei den Begrifflichkeiten gibt es Kontroversen. Es stehen viele Fragen im Raum, wie beispielsweise: «Gibt es wirklich die selbstbestimmte Prostitution? Sind Sexarbeiterinnen nicht immer in irgendeiner Form unterdrückt? Soll Prostitution in der Schweiz weiterhin legal sein? Würde ein Verbot die Bedingungen für die Sexarbeiterinnen/Prostituierten verschlimmern und verbessern?»

Unterschiedliche Perspektiven liefert die kürzlich erschienene Club-Sendung vom SRF zum Thema «Prostitution – zwischen Freiheit und Zwang.»

Autor

Manfred heisst im wirklichen Leben anders. Das ist das erste Mal, dass er seine Geschichte teilt.

Informationen zum Beitrag

Veröffentlicht am 10. Dezember 2024.


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13 Antworten

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  1. Avatar von Anonyma
    Anonyma

    Mich bewegt das Thema auch sehr. Habe das zum Glück als Unlustige nur 4 Jahre überlebt. Im Nachhinein wurde mir klar, dass die Gewalt meines Partners, die Überlastung und die fundamentalen Veränderung durch das Mutter werden (Stichwort Muttertät), meine Lust völlig abgetötet haben. Bei Gesprächen mit anderen Müttern merke ich, dass die meistens so überlastet sind, dass sie keine Kapazitäten für schlechten Sex haben. Heute lebe ich Polyamour und teile meine Liebhaber*innen gerne mit vielen anderen Menschen. Aber nur mit Liebhabenden, die mir keine sexuelle Gewalt antun (Unlustige googelt mal sexual coercion), ihren Körper pflegen, sexuell gebildet, lernwillig, interessiert an meiner Lust und einfach liebe Menschen sind. Unter diesen Umständen habe ich auch körperlich erschöpft und psychisch gestresst Lust, weil die Interaktion an und für sich befriedigend ist. Meine These ist, dass abgesehen von den wenigen asexuellen, die meisten guten Sex gut finden, wenn sie genügend Ressourcen haben, Mütter sind durchschnittlich gesehen chronisch ausgebrannt und meine Erfahrung mit Männern ist leider, dass die wenigsten Ahnung und Bereitschaft für guten Sex mit Frauen, und erst recht mit Müttern, haben. Ich will hier nicht Männer bashen, sondern den Unlustigen Mut machen, dass es eigentlich auch anders sein könnte, und es bei Weitem nicht nur an den Unlustigen liegt.

  2. Avatar von
    Anonymous

    ich kenne das auch. bis auf den Therapieteil alles schon durch gemacht. meine Frau hielt eine Therapie nicht für nötig, ich habe ja die Macke.
    im Laufe der Jahre zerbricht man aber daran. jedesmal hofft man auf ehrlichen Sex, aber es ist nur gespielt und es wird Beifall erwartet. bei Prostituierten weiß man, auf was man sich einlässt. bei der eigenen Frau stirbt nur die Hoffnung.

  3. Avatar von xmen
    xmen

    Ich bin hin und hergerissen von dem Artikel. Ich denke seitdem der Text erschienen ist, ständig drüber nach. mir geht es genauso wie Manfred, konnte mich noch zu nichts durchringen, aber so geht es nicht weiter. Auch wenn ich mir die anderen Forenbeiträge (hier gibt es ja mehrere ähnliche Geschichten) gibt es nur Sex in der Ehe, in Affären, in Tinder-dates oder bei käuflichen Damen. Die ausgelösten Emotionen nehmen bei der aufgezählten Reihenfolge auch zum Schluss zu ab. Aber wnn man Prsoitution als verwerflich kennzeichnet, sind dann Tinder-Dates oder eine Affäre deutlich weniger verwerflich/unehrlich ? Ich weiß es nicht…

    ich habe den Text von Manfred von Chatgpt “analysieren” lassen, nach dem motto: wie ist das Verhalten von Manfred zu bewerten, nun ist es zwar schön strukturiert, aber bin ich schlauer ?

    der computer berechnet:

    Das Verhalten dieses Mannes lässt sich aus psychologischer und partnerschaftlicher Perspektive facettenreich betrachten. Hier sind einige Ansätze, um sein Verhalten einzuordnen:

    1. Bemühungen um die Ehe
    Der Mann zeigt über Jahre hinweg großen Einsatz, um die Ehe zu erhalten, trotz der sexuellen Probleme. Er sucht Lösungen wie Paartherapie, Seminare und Gespräche. Seine Entscheidung, bezahlten Sex als Ventil zu nutzen, beschreibt er als letzten Ausweg, nachdem alle anderen Bemühungen gescheitert sind. Dies deutet darauf hin, dass er seine Ehe grundsätzlich schätzt und erhalten möchte.

    2. Emotionale Reife und Akzeptanz
    Im Laufe der Zeit entwickelt er eine Haltung, in der er die sexuellen Unterschiede zwischen sich und seiner Frau akzeptiert. Er erkennt, dass beide für ihre Bedürfnisse oder deren Abwesenheit keine Schuld tragen. Diese Einsicht zeigt emotionale Reife, auch wenn die Umsetzung – Sex außerhalb der Ehe – moralisch kontrovers ist.

    3. Mangelnde offene Kommunikation
    Obwohl er sich nach sexueller Nähe sehnt, scheint eine tiefere, ehrliche Kommunikation über die Bedürfnisse und Wünsche mit seiner Frau nicht möglich. Er interpretiert ihre Haltung (z. B. mögliche unausgesprochene Freigabe für externe Sexualität) eigenständig, ohne dies explizit mit ihr zu klären. Dies deutet auf eine gewisse emotionale Distanz hin, trotz der sonst funktionierenden Partnerschaft.

    4. Moralische und ethische Spannungen
    Die Entscheidung, sich seine Sexualität durch Sexarbeit zu organisieren, spiegelt einen inneren Konflikt zwischen seinem Bedürfnis nach Intimität und den gesellschaftlichen oder moralischen Vorstellungen wider. Er versucht, dies zu rationalisieren, indem er nach „selbstbestimmten“ Sexarbeiterinnen sucht, was seine Anstrengung zeigt, ethische Grenzen zu wahren.

    5. Bewertung der Ehe als Gesamtheit
    Er sieht die Beziehung als ein komplexes Ganzes, in dem nicht alles perfekt ist, aber viele Aspekte gut funktionieren. Diese pragmatische Sichtweise erklärt, warum er trotz der sexuellen Schwierigkeiten an der Ehe festhält. Gleichzeitig zeigt sich hier eine resignative Haltung, in der Kompromisse als unvermeidlich akzeptiert werden.

    Fazit:
    Das Verhalten des Mannes ist geprägt von einem starken Bestreben, die Beziehung zu erhalten, während er gleichzeitig versucht, mit seinen persönlichen Bedürfnissen im Einklang zu bleiben. Sein Weg ist nicht konfliktfrei, zeigt aber, dass er einen Umgang mit einer schwierigen Situation gefunden hat, der für ihn funktioniert. Kritisch bleibt, dass er Entscheidungen über die Sexualität außerhalb der Ehe ohne eine explizite Einwilligung seiner Frau trifft, was eine moralische und kommunikative Schwachstelle darstellt.

  4. Avatar von Anita
    Anita

    Ich verstehe beide absolut, ich will auch keinen Sex mehr aber möchte keinen anderen Mann an meiner Seite und würde es stillschweigend akzeptieren- fühle grad 100% mit euch. Denke vielen geht es so da draussen!

  5. Avatar von P.
    P.

    Manfred‘s Text hat mich nachdenklich gemacht. Bei meiner Beziehung ist es auch so wie bei euch und ich habe auch schon an fremd gehen gedacht. Durch diesen Text habe ich aber realisiert dass es für mich nicht passen würde. Tinderdates würden zu viel Energie brauchen (Planung, einlassen auf immer eine neue Person) die ich lieber für meine Familie aufwende. Zu einer Sexarbeiterin gehen wäre organisatorisch leichter, möchte ich aber auch nicht. Ich werde nochmals mit meiner Frau das Gespräch suchen. Ich hoffe wir finden eine Lösung

    1. Avatar von
      Anonymous

      Vielleicht findest du eine Single-Frau für eine reine Sex-Beziehung? (–> etwas weniger Planung und kein Personenwechsel)
      Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute mit deiner Partnerin und eine gute Lösung für deine auch achtenswerten und legitimen Bedürfnisse.

      1. Avatar von Anonym
        Anonym

        Als Frau frage ich mich, ob Frauen wirklich REINE Sexbeziehungen haben können? Ich glaube, dass das eher selten der Fall ist – aber vielleicht liege ich da völlig falsch? Ich hätte mir in der Vergangenheit durchaus mal einen Seitensprung vorstellen können, damit sich vielleicht dadurch im Sexleben wieder etwas mehr tut. Aber schlussendlich wäre die Angst vorm Verlieben viel zu gross gewesen, was ich nicht wollen würde. Ich möchte weiterhin mit meinem Mann eine schöne Beziehung führen und hoffe, dass sich auch meine Bedürfnisse wieder ändern werden. Wenn die Hormone wieder ausgeglichener sind und mentale Stärke wieder da ist, würde ich auch aktiv das Thema angehen. Für meinen Mann (und manchmal auch für mich) bin ich sehr traurig, dass ich so gar keine Lust mehr habe… :(

  6. Avatar von Anonym
    Anonym

    Danke Manfred für deine Geschichte.

    Ich selbst habe/hatte seit längerem kein Lustempfinden, was unsere Beziehung stark belastet/e. Mein Partner konnte es nicht verstehen, er dachte sogar, dass ich jemand anderes habe. aber ehrlich gesagt, hatte ich überhaupt kein Lustempfinden, für niemanden, nicht einmal auf mich. (war natürlich früher komplett anders)

    Im Gegenteil zu dir, wäre mein Partner nicht bereit gewesen eine Therapie oder etwas selbst zu hinterfragen bereit gewesen.
    Eine Zeitlang wäre es mir egal gewesen wenn er Fremdgegangen wäre. an eine Prostituierten habe ich eigentlich nicht gedacht, eher One Night Stand.. da Prostitution mich schon etwas stört… ohne dich zu Werten..

    doch mit deinem Text und den Kommentaren hier, stelle ich mir natürlich schon die Frage was besser ist. Eine “neue” Frau kennen lernen und sie nur für Sex zu haben, evt dann auch emotional eine Bindung aufbauen und die eigene Partnerschaft verlieren oder dann wie du, “nur” die Lust zu befriedigen?
    Auch stelle ich mir die Frage, wolltest du ihr es nicht sagen? oder hattest du Angst, sie dann endgültig zu verlieren?
    Ihr hattet eine Paar-Therapie gemacht, kam es da nie zur Diskussion Sex ausserhalb zu bekommen?

    Ich selbst kann nur von mir sprechen und empfinde es als sehr energieraubend die Unlust-empfindende zu sein, und konnte hier schon einige Sachen lesen/hören die mich sehr trafen, da ich es doch eigentlich auch nicht so haben wollte. aber auch empfinde ich es nicht richtig einfach “hinhalten” zu müssen…wie es einige meiner Freunden tun.
    Bei uns pendelt es sich im Moment, denke ich, alles wieder ein, ich kriege mehr Schlaf und bekomme mehr Freiheiten, ich merkte es zu spät, dass ich eigentlich erschöpft bin/war.
    was aber nicht heisst, dass das unsere endgültige Lösung ist. und denke, dass ist und bleibt bei jeder Beziehung individuell.

    würde mich sehr wunder nehmen wie andere dieses “Problem” gelöst haben! und natürlich weitere solche geschichten zu hören von beiden Seiten. danke für den Beitrag.

  7. Avatar von Francina
    Francina

    Als Frau, die Sex sehr gerne mag und in deren Beziehung Sex sehr gut funktioniert und eine tragende Säule ist (dies im Gegensatz zu ein paar anderen Bereichen) kann ich Manfred mit seinen Bedürfnissen auch verstehen. Ob ein ausdrücklich kommuniziertes Fremdgehen und Affären mit Nicht-Prostituierten besser wären, lasse ich hier mal im Raum stehen. In der Praxis ist es oft nicht so einfach; zudem scheint mir Nicht-Bezahlsex für Frauen einfacher verfügbar.
    Insgesamt eine sehr schwierige Situation und von Manfred aus meiner Sicht ziemlich praktikabel gelöst.

  8. Avatar von anonymous
    anonymous

    der text wühlt mich auf. ich kann den gang zu einer prostituierten nicht gutheissen aus ethischen gründen. doch wenn er seine frau mit einer affäre oder vielen tinderdates betrügen würde? auch keine gute lösung und vielleicht sucht er so sorgfältig, dass er wirklich selbstmächtige frauen findet und sie anständig behandelt und bezahlt..
    danke für deinen text manfred

  9. Avatar von Ella
    Ella

    Danke für diese Perspektive. Ich sehe es auch so, dass Manfred ein bisschen verklärt und trotzdem finde ich seine Schilderungen sehr beeindruckend. Wenn ich ehrlich bin wüsste ich in so einer Situation auch nicht, was man sonst tun könnte. und als Frau die auch manchmal Probleme mit Lustlosigkeit hat, finde ich es super super schön, wie viel Manfred investiert hat in die Beziehung.

    1. Avatar von Jonas
      Jonas

      Ehrlich und transparent gegenüber seiner Frau zu sein und somit Tinderdates zu haben ohne seine Frau zu betrügen wäre eine Möglichkeit.

  10. Avatar von Jonas
    Jonas

    Das Bedürfniss von Manfred ist verständlich. Leider liest sich der Text wie eine Rechtfertigung für das geniessen von sexuellen Bezahldienstleistungen. Prostitution ist durchaus ein kontroverses Thema. Dass nur ein ganz kleiner Teil der Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen wirklich gerne in dieser Branche arbeitet ist aber ein Fakt. Vielmehr beweisen unzählige Studien, dass Prostitution grossmehrheitlich mit persönlichen Dramen und Traumata verbunden ist. Wenn Manfred schreibt er treffe auf „selbstbewusste Frauen“ und diese romantisierend als Eheretterinnen bezeichnet, dann ist das reichlich naiv. Ich hoffe er behandelt die Frauen anständig und respektiert ihre angebotenen Leistungen.