Warenkorb

Dein Warenkorb ist leer

Zwischensumme

CHF 0.00
Variante wählen

Camping in Maui, Hawaii – Aloha #Vanlife!

Vanlife auf Hawaii: Was mit einer Stornierung und Tränen beginnt, endet mit einem Regenbogen und Hippieleben auf dem Campingplatz. Tipps zum Campieren auf Maui inklusive.

|
Maui Camp Keanae - mal ehrlich


Hoi Familienauszeit! Unser Ziel stand und die Flüge waren gebucht. Das Kribbeln im Bauch unbeschreiblich. Sieben Wochen USA und davon fünfeinhalb auf Hawaii! Schnick Schnack Schnuck und unsere Inselwahl war auch gesetzt: Zuerst Big Island, dann Maui und zum Schluss Kauai. Auf Maui sollten es über drei Wochen werden.

Wo finde ich eine Unterkunft auf Maui?

Nun galt es, passende Unterkünfte für unser Abenteuer zu finden. Eine kleine aber machbare Herausforderung, da wir nur knapp zwei Monate Vorlauf hatten und September, Oktober noch nicht ganz auf die Hochsaison fiel.

Kleiner Einschub: Wir, das sind ich und mein Mann und unsere beiden Töchter, die wir online Maus und Mips nennen. Die beiden betreiben den Forscherinnen Club “Wilde Enzianen” und retten sogar Küchenschaben vor meinen klatschenden Händen. Ich war bis und mit anfang unserer Hawaii Auszeit suspendiert, weil ich vorab durch sämtliche Mutproben gefallen bin. Nach dieser Reise bin ich wieder im Club aufgenommen. Wieso? Lest weiter.

Als ich mich durch die Weite des WWW forstete, um nach passenden Unterkünften zu suchen, wurde ich zwar fündig und verteilte fleissig Herzen auf Airbnb, kam dann aber plötzlich auf eine noch ganz andere Idee, als ich auf «Gypsea» traf. Ich wusste sofort, wir würden “the time of our lives” mit ihr haben. «Gypsea» ist eine blaue VW Bus Dame mit Jahrgang 1975, wundervoll renoviert und mit ihrem prachtvollen Ausbau und zwei Etagenbetten sollte sie der Höhepunkt auf Maui werden. Es war Liebe auf den ersten Blick!

 

 
 
 
 
 
View this post on Instagram
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

A post shared by Klara & Brandon (@livetravelbe.there) on Apr 15, 2019 at 11:08pm PDT

Wo miete ich auf Hawaii einen VW Bus für die ganze Familie?

Die Vermittlungsplattform Outdoorsy machte die Buchung unkompliziert. Alles lief wie geplant. Der Bus war verfügbar, wobei der Preis pro Nacht à 175 Dollar plus Versicherung, Reinigungskosten und Equipment einer Hotelübernachtung gleich kam. Benzin und die Kosten für den Standplatz solltet ihr auch noch im Hinterkopf behalten.

Vor meinem inneren Auge sah ich uns mit Gypsea an Mauis Vorzeigestränden, wie wir auf unseren Campingstühlen bei Sonnenuntergang Bananenbrot und Dragonfruits schlemmen und im siebten Reisehimmel schweben würden. Natürlich läge da per Zufall noch eine Riesenschildkröte oder eine Mönchsrobbe am Strand, und ein Regenbogen würde genau über uns den Himmel verzaubern! Das Ganze Setting wäre so unschlagbar instagrammable. – Not.

Hang Loose! Shaka! #Vanlife!

Manchmal kommt es anders, als geplant.

Wir waren bereits drei Wochen unterwegs, bis anhin mit Mietauto und in Mietwohnungen. In drei Tagen würden wir unser Mietauto gegen einen VW Bus eintauschen und mit all unseren sieben Sachen eine weitere Woche durch Maui tingeln. Hang loose! Shaka! Vanlife!

Als mich die Mail erreichte, glaubte ich meinen Augen nicht: Outdoorsy hatte unsere Buchung storniert! Gypseas Bremse sei kaputt gegangen und die Reparaturarbeiten würden länger dauern. Aber keine Sorge, das Geld würde innerhalb von fünf Tagen unserer Amex gutgeschrieben. Die ganzen VW Bus Träume in meinem Kopf wurden mit lautem Tosen von einer Big Wave weg geschwemmt und Enttäuschung machte sich breit. Gopf! Ehrlich? Muss das sein? Und was machen wir jetzt?

Plan B: Neuer Tag, neuer Bus

Wir hatten zwei Tage Zeit, einen anderen VW Bus zu organisieren oder das Ganze Campingabenteuer abzublasen. Ich neigte zum Abbruch, da ich an einen Wink vom Schicksal glaubte. Dank dem Pragmatismus meines Mannes fingen wir dennoch erneut an, uns nach einem geeigneten Campervan umzuschauen.

Als uns die Reservation bestätigt wurde, war ich wieder ruhig. Aber mir war nicht bewusst, was wir da gebucht hatten: Erst als wir den VW Bus in einer Garage abholten, sah ich, was nun für eine ganze Woche unser Zuhause sein würde. Es war WIRKLICH ein Kompromiss und nicht im entferntesten mit Gypsea vergleichbar (hach, Gypsea!). Das Gefährt war total abgerockt. Der Chef meinte achselzuckend, er hätte das Monopol auf Maui und er sehe keinen Grund, mehr Zeit und Geld in eine schönere Ausstattung zu investieren.

Knatternd fuhren wir los. Ich mit einem Drei-Tage-Regenwetter-Gesicht, die Kinder mit einem viel zu losen Gurt angekettet, aber schon voll aufgeregt und glücklich und mein Mann mit skeptischem Blick, ob uns dieser Bus auch wirklich sicher durch die Woche bringen würde.

Maus und Mips im Campervan
Maus und Mips im Campervan (Bild zvg).

Camping auf Maui, here we come!

Nach dem ersten Schock kurbelte (!) ich das Fenster hinunter, liess mir den warmen Wind ins Gesicht blasen und sammelte mich. Wir tuckerten also gemächlich in Richtung Secret Spot für unsere erste Nacht, den uns Ariel, unser Vermieter auf der Karte angekreuzt hatte, als plötzlich die Kinder aufschrien, die Schiebetür sei aufgegangen. Während der Fahrt! Sie fanden das lustig. Wir weniger. Mit Schnur und Pfadfinder Skills flickten wir die Türe so gut es ging.

Der Secret Spot war am Ende einer Strasse, direkt am Meer. Umgeben von Lavafeldern und tosenden Wellen, richteten wir uns für die erste Nacht im Vanagon ein. Ausser einem Dixie-Klo war da nichts. Nur Natur und ein weiterer Van, die Mitcamper verschwanden aber noch vor Dunkelheit im Bus und wir fragten uns, wieso sie es so eilig hatten. Dann wurde es dunkel.

Maui Secret Spot Campsite
hawaii-maui-secretspot-campsite (bild zvg)

Wir waren noch immer am Essen, als sich plötzlich sehr viele, sehr grosse fliegende Dinger in Bewegung setzten und natürlich prompt auf meinem Kopf landeten. Riesenkakerlaken! Wir waren also schneller im Bus, als uns lieb war und lernten bereits die erste Lektion in Sachen Camping auf Maui: Früh ins Bett.

Ich schlief erstaunlich gut und wachte erst wieder auf, als sämtliche Touristen in aller Herrgottsfrühe den Parkplatz überfluteten. Anscheinend war der Secret Spot eben doch nicht so schampar secret und ein bekannter Schnorchelspot. Ungefähr jeder zweite fing mit uns an zu quatschen und hielt uns für Kanadier. Oh, you look so Canadian!

Nach dem Frühstück fuhren wir in die Garage, wo unsere Türe neu zusammengeschweisst wurde. In der Zwischenzeit wurden wir in ein naheliegendes Shoppingcenter gefahren und machten da unseren Grosseinkauf mit Ariels Memberkarte, dank der wir ein paar Prozente einsparen konnten.

Die Stellplätze als ideale Ausgangsorte, um mit der Familie Maui zu erkunden

Ich muss zugeben, es war ein harziger Start in dieses Abenteuer. Aber bereits in der zweiten Nacht auf dem YMCA Camp Keanae wurden wir mit einer sensationellen Aussicht, mit ruhigem Schlaf und Freiheit pur belohnt. Wir waren die einzigen Gäste und der Platz gehörte uns. Ich war kurz davor, mich komplett nackt auszuziehen. Ich fühlte mich so frei und glücklich!

Maui Camp Keanae
Camp Keanae Maui (Bild zvg)

Die Duschen hatten warmes Wasser, die Toiletten liessen sich nur mit einem Vorhang verschliessen, was aber in Anbetracht der Einsamkeit absolut kein Problem war. Die Girls liebten diesen Ort, weil sie machen konnten was sie wollten und sie immer wieder neue spannende Insekten entdeckten, die Maus aus ihrem Forscherkurs aus Berlin kannte – ein Mekka für die “Wilden Enziane”. Weil ich mir jedes Viech mit echtem Interesse zeigen liess, wurde ich auch wieder im Club aufgenommen (yes!).

Wir blieben für drei Nächte, organisierten unseren Bus, lasen, malten, kochten und schliefen wie die Götter!

Inside Vanagon T3
Family Road Trip im Vanagon T3 (Bild zvg).

Dann brachen wir bereits zu unserer letzten Etappe nach West-Maui auf. Schade, wie ich fand, denn wir waren jetzt voll eingegroovt und insgeheim wollte ich den Bus auf keinen Fall jemals wieder hergeben. Wir grüssten andere uns entgegen fahrende VW Busse cool mit lässigem Shaka und fühlten uns wie die geilsten Typen der Welt (also ich zumindest).

Nur schon die Fahrt nach West-Maui war wunderbar. Diese Natur! Es fehlten nur noch die Wale am Horizont. Und dann fanden wir ihn: Unseren Happyplace! Der private Campingplatz Olowalu. Ich hätte heulen können. Dieses Mal vor Glück.

Der schönste Campingplatz auf Maui – Olowalu Campsite in West-Maui

Ein absoluter Traumcampingplatz. Direkt am Meer mit eigenem Strand und Kanuverleih, mit Openair Duschen und warmem Wasser, mit unglaublich netten Mitcampern, die sehr grosszügig ihre Rieseneinkäufe aus dem Cosco mit uns teilten. Auch hier konnten wir einfach «sein». Morgens gab’s frisches Banana Bread und Dragonfruit, wir adoptierten Heinz, den wilden Hahn und genossen unsere letzten Tage auf Maui.

Wir waren alle sehr traurig, als wir unseren Bus wieder abgeben mussten, dafür wurden wir mit dem schönsten Regenbogen, der uns ganz lange auf unserem Weg zum Flughafen begleitet hat, verabschiedet.

Goodbye Maui
Goodbye Maui Rainbow (Bild zvg)

Nächstes Mal nehmen wir von Anfang an den Bus! Ehrlich!

Hier noch weitere Informationen zu unseren drei Stell- und Campingplätzen (alle ohne Strom-und Wasseranschlüsse):

1. “Secret Spot” Wailea, Makena Rd (Südwest)
Kosten pro Nacht: keine
Direkt am Meer. Keine Infrastruktur. Keine Shops. Kein Wasser. Höchstens ein, zwei weitere Campervans. Wenn man Glück hat, sieht man frühmorgens die Delfine, die zum Fressen in die Bucht schwimmen. Ein Hotspot zum Schnorcheln. Die Wellen sind sehr laut und das ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Es gibt ein Dixie Klo, das morgens gereinigt und desinfiziert wird. Abends gleicht der Gang zur Toilette einer Mutprobe. Wir hätten uns für einmal «Schnäbis» gewünscht.

Heisser Tipp: Früh da sein und alles für die Nacht einrichten, bevor es dunkel wird. Ich habe noch nie im Leben so grosse Kakerlaken gesehen! Wir haben am nächsten Tag bei einem Strand in einer öffentlichen Dusche geduscht. Das ging ganz gut.

2. YMCA Camp Keanae is located at mile marker 16.5 on Highway 360 (Nordost)
Kosten pro Nacht: 60 Dollar plus Tax
Wichtig: Essen mitnehmen. Es gibt keine Verpflegungsmöglichkeit und keinen Shop in der Nähe. Eine Eismaschine ist vorhanden und ein Grill auch. Traumhafte Aussicht, Platz für ca. 4 VW Busse und eine grosse Wiese für Zelte.

Es gibt Duschen mit warmem Wasser und WC’s (mit Vorhängen statt Türen), die sehr gewöhnungsbedürftig sind. Wer eine Insekten-und oder Froschphobie hat, ist vielleicht ein wenig gestresst. Abends kommen Dutzende von Fröschen aus allen Löchern und hüpfen über den Rasen. In den Duschen tummeln sich Stabheuschrecken und exotische Spinnen. Ein perfektes Setting für alle Forscher*innen!

Nicht verpassen: Das beste Bananabread von Aunt Sandy’s ist ganz in der Nähe (leider kein Geheimtipp mehr, deshalb früh da sein. Täglich: 8:00 – 14:30) 210 Keanae Rd, Haiku, HI 96708, USA

3. Camp Olowalu, 800 Olowalu Village Rd, Lahaina, HI 96761 (West-Maui)
Kosten pro Nacht: 59 Dollar (Kinder ab 9 Jahren bezahlen 7 USD) plus Tax

Unser Happyplace, den ich nicht mehr verlassen wollte. Eigener Strand und Kanuverleih. Openair Duschen mit warmem Wasser, alles sauber und gepflegt. Die Leute sind wahnsinnig nett!  Picknicktische und Grillstationen. Getränkeautomaten, Outdoor Spültische, Recycling Stationen, WiFi. Natur, die einen aus den Socken haut und unglaublich coole Tentalows für happy Glampers. Nicht verpassen: Olowalu Fruit Stand,  Restaurant Leoda’s Kitchen and den Pie Shop in unmittelbarer Nähe.

Olowalu Maui Camping
Olowalu Camping Idylle (Bild zvg).

Vorbereitung und Wissenswertes zum Campen im VW Bus auf Maui

Full Disclosure: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Globetrotter Travel Service. Kennt ihr die Mitarbeiterreiseberichte von Globetrotter? z.B. für Familienferien auf Hawaii.

Autorin

Claudia Jucker probiert gerne neue Dinge aus und kommt doch immer wieder auf das zurück, was sie mit Leidenschaft macht: Schreiben und Organisieren! Am liebsten verbindet sie ihr Zehnfingersystem mit allem rund ums Reisen oder mit Recherchen zu angesagten Trends und Kindermode. Claudia lebt mir ihrem Mann und ihren beiden Töchtern Maus (9) und Mips (4) mitten in der Stadt Zürich. Sie macht für den Reisedepeschen Verlag aus Berlin den Schweizer Vertrieb und scoutet für Good Travel besondere und nachhaltige Unterkünfte. Was sie sonst noch so treibt und schreibt, findet man auf www.claudiajucker.com oder auf www.hoiberlin.com

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 5. November 2019 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


Schlagworte


Magst du Snacks? News, Aktionen, Tipps und Verlosungen:
1x pro Woche persönlich und kompakt im mal ehrlich Mail.

Du weisst es zuerst!

Abonniere jetzt unsere Newsletter und erhalte als Dankeschön einen Gutschein für unseren Concept Store IM WERT VON 5 FRANKEN!

Eine Antwort

Kommentiere anonym oder logge dich ein

  1. Avatar von Marcel
    Marcel

    Hallo Claudia,
    total spannend zu lesen und inspirierend. Wir planen gerade auch unseren Urlaub auf Hawaii und wollten auf Maui auch einen Campervan mieten, um auf der Insel ein wenig rumzukommen. Tatsächlich gestaltet sich die Versicherungsfrage aber etwas schwierig. Wir haben einen Anbieter gefunden bei dem der Wagen super passen würde. Die schreiben aber, dass wir die Versicherung mitbringen müssen. Haftpflicht und Kasko. Hattest du das Problem auch?