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Geld in der Partnerschaft: mehr drüber reden, weniger drum streiten

Über Geld wird in der Paarbeziehung wenig gesprochen, aber häufig gestritten. Ein Paradox? Nein, findet unsere Autorin Sarah und erklärt, wie wir in 5 Schritten finanzielle Transparenz erreichen können.

Über Geld wird in der Paarbeziehung wenig geredet, aber oft gestritten. In 5 Schritten zu finanzieller Transparenz. - mal ehrlich

Finanzen sind immer noch ein Tabuthema – auch in vielen Paabeziehungen. Ich will das ändern und plädiere für finanzielle Transparenz in der Partnerschaft. Wenn wir gemeinsam über Geld sprechen, eröffnet das neue Wege und ein tieferes Verständnis füreinander.

Finanzen sind etwas Alltägliches – könnte man meinen. Doch weit gefehlt, denn es wird kaum über Geld gesprochen. Das ist nicht nur im Allgemeinen so, sondern auch in der Partnerschaft. Dazu kommt, dass Geld beim Zusammenleben häufig ein Streitthema ist, eben weil so wenig darüber gesprochen wird. Wenn es plötzlich zu spät ist und das Paar kaum mehr vernünftig miteinander reden kann, wird auch das Geldthema nicht mehr sachlich diskutiert.

Worauf lasse ich mich ein?

Finanzielle Transparenz beugt dem vor. Wenn in einer Beziehung beide von Anfang an wissen, worauf sie sich einlassen, wie die finanzielle Situation beim Gegenüber aussieht und wie das Leben auch finanziell geregelt werden soll, dann ist ein grosser Schritt zu einem einfacheren Zusammensein getan.

Sich vor dem Partner oder der Partnerin finanziell gläsern zu machen, setzt Vertrauen voraus. Auch ich war nicht sofort bereit, alles preiszugeben, noch nicht einmal, als es ums Zusammenziehen ging. Doch als mein Mann und ich uns hingesetzt und unsere Zukunft geplant haben, sind wir um volle Transparenz nicht herumgekommen.

Unser Commitment zu einer gemeinsamen Zukunft – in der wir viel Grosses vorhaben – bedingt nicht nur eine gemeinsame Vision, sondern auch Vertrauen. Und dieses Vertrauen inkludiert auch die Finanzen.

Können wir uns das leisten? Wieso wir in der Paarbeziehung mehr über Geld reden sollten.

Welche Glaubenssätze leiten mich?

Wer die Finanzen ernsthaft anschaut, wird schnell mit verinnerlichten Glaubenssätzen und Erfahrungen aus der Kindheit konfrontiert. Warum drehe ich jedes Füfi zweimal um, bevor ich es ausgebe? Wieso vertraue ich meinem Partner/meiner Partnerin in Sachen Finanzen nicht? Und weshalb bin ich der Meinung, dass man mit Kindern eh immer knapp bei Kasse ist?

Muster aus der eigenen Kindheit werden plötzlich sichtbar und wir bemerken, dass unsere Meinung eigentlich die unserer Eltern, unserer Lehrerin oder unseres Umfeldes ist. Wichtig ist, dass wir diese Glaubenssätze erkennen und wenn nötig für unser Leben umschreiben.

Wer als Kind zu Hause immer wieder gehört hat, dass „das viel zu teuer ist und kein Geld übrig ist, weil mit Kindern alles so viel kostet“, darf diesen Glaubenssatz für sich umschreiben. Daraus wird zum Beispiel: „Ich und meine Familie finden immer einen Weg, dass wir gut versorgt sind und uns viele unserer Wünsche erfüllen können.“

Aber es sind nicht nur die Glaubenssätze, mit denen wir konfrontiert werden, wenn wir uns den partnerschaftlichen Finanzstrukturen widmen. Es ist ebenso wichtig, das Money Mindset in der Partnerschaft anzugleichen. Wenn zwei eine ganz unterschiedliche Meinung und Handlungsweise in Sachen Geld haben, sind Probleme unvermeidlich.

Wie denke ich über Geld?

Mit folgenden und ähnlichen Fragen kannst du herausfinden, was du über Geld denkst und wie dich das beeinflusst.

Wie sehen die Antworten deines Partners/deiner Partnerin aus? Decken sich eure Ergebnisse oder seht ihr eine Diskrepanz? Sprecht zusammen, welche Bedeutung Geld für euch hat und wie ihr euer Mindset angleichen könnt.

Was ist wichtig für euch? Wie wollt ihr finanziell leben und welche Ziele möchtet ihr wann erreichen? Mit einer Angleichung des finanziellen Mindsets macht ihr einen grossen Schritt zur finanziellen Transparenz.

Wofür sparen wir unser Geld? In 5 Schritten zu finanzieller Transparenz und mehr Verständnis in der Partnerschaft.

Warum finanzielle Transparenz?

Zu wissen, warum wir etwas tun, macht den grossen Unterschied aus. Denn mit dem Wissen des „Warum“ verstehen wir den eigenen Antrieb. Es hilft uns, in schwierigen Zeiten durchzuhalten und auf Kurs zu den gesteckten Zielen zu bleiben.

Wenn du und deine Partnerin/dein Partner euch finanzieller Transparenz verschreibt, definiert auch, wieso ihr das macht. Warum ist finanzielle Transparenz für euch wichtig? Die Gründe können vielseitig sein:

Ein „Warum“ ist so vielseitig wie die Personen, die es definieren, und kann an sich alles Mögliche sein. Wichtig ist, ehrlich zu sich selbst zu sein und nicht Zielen von aussen nachzurennen, sondern wirklich das eigene „Warum“ zu finden.

Wofür sparen wir unser Geld?

Anstatt finanziell einfach nur in den Tag hineinzuleben, lohnt es sich, als Paar gemeinsame Ziele zu definieren. Was wollt ihr als Familie erreichen? Wie sehen eure Träume aus? Wofür spart ihr euer Geld?

Mache dir zusammen mit deiner Partnerin/deinem Partner Gedanken über die finanziellen Ziele. Definiert ein grosses Ziel, das ihr in 10, 15 oder 20 Jahren erreichen wollt. Dieses Ziel unterteilt ihr dann in kleinere Ziele und Meilensteine von einem, zwei oder fünf Jahren.

So erstellt ihr zusammen einen Plan für eure Zukunft und arbeitet finanziell darauf hin.

Das Setzen der Ziele geht Hand in Hand mit dem Finden des „Warum“. Kommt die Motivation für das Ziel aus dem Innern und ist von äusseren Einflüssen wenig tangiert, ist auch das „Warum“ einfach zu finden.

Haben wir genug Geld, um uns unsere Wünsche zu erfüllen? In 5 Schritten zu finanzieller Transparenz in der Partnerschaft.

In 5 Schritten zur finanziellen Transparenz

Doch wie genau wird nun finanzielle Transparenz erreicht? Mit diesen 5 Schritten stellst du zusammen mit deinem Partner/deiner Partnerin die Weichen für eine finanziell gleichberechtigte Beziehung.

  1. Gleicht den Ist-Zustand ab. Wer hat welche Konten mit wieviel Vermögen? Wer hat in welche Anlageklassen investiert? Sind Schulden vorhanden? Wie ist die Tilgung vorgesehen? Wer sorgt wie für die Rente vor?
  2. Definiert euer Geldsystem. Wollt ihr Konten zusammenlegen? Wer bezahlt für was wieviel? Gehört alles allen oder definiert ihr euer Vermögen einzeln? Wie sieht eine faire Gehaltsaufteilung aus?
  3. Erstellt gegenseitige Zugriffe. In einer Partnerschaft – und ganz besonders, wenn Kinder da sind – ist es wichtig, dass ihr euch gegenseitig Zugriff auf eure Konten verschafft. Ich plädiere dafür, dass ihr gemeinsame Konten als gemeinsame Inhaber und Inhaberinnen erstellt. Nur damit ist ein wirklich gleichberechtigter Zugriff gewährleistet. Bei der Erstellung einer Vollmacht kann diese auch entzogen werden oder wird im Todesfall erst einmal geprüft.
  4. Gleicht das finanzielle Mindset ab. Sprecht über eure Gedanken zum Thema Geld. Was löst es in euch aus? Und wie geht ihr damit um? Welche Glaubenssätze zum Thema Geld triggern euch?
  5. Definiert Ziele. Finanzielle Ziele verhelfen zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Geld. Damit spart ihr auf konkrete Ziele hin und kommt weniger in Versuchung, das Geld zu verschleudern.

Finanzielle Transparenz hilft beiden in einer Partnerschaft weiter. Einer allfälligen Abhängigkeit wird vorgebeugt und die Last, sich um alles Finanzielle zu kümmern, wird auf zwei verteilt.

Das gegenseitige Vertrauen wächst und das Risiko, dass sich jemand benachteiligt fühlt, wird auch minimiert. Mit finanzieller Transparenz fällt eines der letzten Tabus in Paarbeziehungen und sie bringt euch einen grossen Schritt weiter in Sachen Organisation, Zukunftsplanung und Mindset.

Hört dazu auch unseren Podcast mit Patrizia Laeri: “Frauen reden lieber über den Tod, als über Geld”

Autorin

Als Reise- und Finanzbloggerin schreibt Sarah Althaus auf ihrem Blog Rapunzel will raus über das Leben, Arbeiten und Reisen rund um die Welt. Ein Herzensanliegen ist ihr die finanzielle Freiheit für Familien, damit so viele wie möglich ihr Leben so gestalten können, wie es für sie richtig ist. Dazu hat sie zusammen mit ihrem Mann einen Online-Kurs entwickelt, der die ersten Schritte in die finanzielle Freiheit ermöglicht. Wenn Sarah nicht bloggt, dann isst sie Vermicelles, plant die nächste Reise oder besucht mit den Kindern die Museen in Zürich.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 3. März 2023 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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2 Antworten

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  1. Avatar von Karin
    Karin

    Liebe Sarah, vielen Dank für den spannenden Beitrag. Obwohl wir in unserer Beziehung sehr transparent unterwegs sind, tragen wir noch einige blöde Glaubenssätze über Geld mit uns rum.
    Ich würde gerne etwas anfügen bei Punkt 3 von “In 5 Schritten zur finanziellen Transparenz”.
    So wie ich gehört habe ist es besser, man hat die Vollmachten voneinander bei den Konten, als gemeinsame Inhaber zu sein. Als gemeinsame Inhaber gilt es als Erbe und es kann je nach dem wie lange die Erbteilung geht, sehr lange dauern, bis man zugriff auf dieses Geld hat. (Gemäss dem Artikel Todesfall – Hilfe was muss ich tun?, sperrt die Bank dieses Konto bis zur Erbklärung.)
    Lieber Gruss
    Karin

    1. Avatar von Sarah Althaus
      Sarah Althaus

      Liebe Karin. Yay, Transparenz in finanziellen Dingen in der Beziehung ist super. Und an den Glaubenssätzen könnt ihr ja arbeiten, wenn sie euch schon bewusst sind. Das ist auch ein Prozess, der einige Zeit dauert und nach meiner Erfahrung, taucht immer mal wieder ein neuer Glaubenssatz auf, den man auflösen darf.

      Ich sehe den Vorteil in der gemeinsamen Inhaberschaft, dass beide tatsächlich gleichberechtigt sind. Eine Vollmacht kann jederzeit entzogen werden…. Im Todesfall werden Konten oft gesperrt, egal ob Vollmacht oder gemeinsame Inhaberschaft – aber eben auch nicht immer. Nach meinen Abklärungen ist das von der Bank abhängig und wird nicht immer gleich gehandhabt. Sinnvoll ist es, für solche Fälle ein eigenes Konto mit einem entsprechenden Stock an Geld für Notfälle zu haben.

      Liebe Grüsse, Sarah