Malediven mit Kleinkindern – entspannt und nicht langweilig
Die Malediven mit Kleinkindern – das sind entspannte Ferien auf der Insel ohne Langeweile. Die Top 3 «Things to Do» auf den Malediven von Any Working Mom.
Für Eilige: Tipps sind ganz zuunterst!
Wir werden diesen Beitrag noch aufbretzeln für unsere neue Webseite. Drum sieht momentan nicht alles rund aus. Aber mal ehrlich: gut genug. Danke für deine Geduld!
Ab auf die Insel!
Familienferien auf den Malediven? Fragen viele ungläubig. Wird’s euch da nicht langweilig? Hat’s da nicht nur Honeymooner? Aber der lange Flug, jesses!
Also, nein, langweilig war uns keine Sekunde, als wir diesen April zehn Tage im Baa-Atoll verbracht haben. Honeymooner hatte es auch, aber weit mehr Familien mit Kindern, auch solchen in unserem Alter (zwei und vier). Diese Ferien erinnerten uns tatsächlich an das, was wir vor dem Eltern werden darunter verstanden haben.
Aber ja, der Flug. Jesses.
Weil wir für den Direktflug keine geeigneten Daten finden konnten, ging’s mit Emirates über Dubai. Inklusive Umsteigen um zwei Uhr morgens („Yes Mam, there will be rental strollers!“ – „Sorry Mam, they are all taken!“) mit schlafendem Sohn, putzmunterem Töchterli und natürlich dem Autositz über der Schulter und dem Cares-Gurt im Gepäck.
Ein paar Stunden und ein Wasserflugzeug später landeten wir dann aber endlich im Paradies: in Soneva Fushi auf Kunfunadhoo.
Und plötzlich war alles nur noch schön.
Sogar das (immer seltener werdende) Gequengele der Kinder perlte an uns ab wie Meerwasser von den Palmenblättern. Auf Soneva Fushi (mehr über das Resort hier in einem separaten Post) ist man konsequent barfuss – und so schwangen wir uns auf die für uns bereitgestellten Fahrräder und legten los.
Natürlich sind die Malediven erstmal ein grosser Sandkasten – das gibt 100 Punkte für Familienferien. Je nach Angebot kann man aber auch Schnorcheln, Tauchen, Inselhoppen, jegliche Wassersportarten ausprobieren, sich im Spa entspannen, einen Kochkurs besuchen, sich von einem Meeresbiologen die Riffs erklären lassen undsoweiterundsofort.
Things To Do auf den Malediven mit Kleinkindern
Das sind unsere persönlichen Top 3 aus Kinderperspektive:
3. Platz: Delfine beobachten bei Sonnenuntergang
Auf einem wunderschönen Dhoni fuhren wir und drei weitere Familien in den Sonnenuntergang, während uns maledivische Häppchen gereicht wurden. Auch die Kinder fanden „Schiffli fahre“ ganz toll – anstrengend (da gefährlich) wurde es erst, als der Sohn die Treppe zum unteren Deck entdeckte und dort Pirat spielen wollte.
Delfine haben wir übrigens auch gesehen. Und fliegende Fische. Aber für ein Foto waren sie zu flink.
2. Platz: Ein Ausflug auf eine Einheimischen-Insel
Bis vor wenigen Jahren waren die Touristeninseln strikte isoliert von den Inseln der Einheimischen. Das hat sich an vielen Orten geändert, einige „Local Islands“ bieten sogar Budget-Unterkünfte für Individualreisende an.
Wir durften „unsere“ Nachbarsinsel Eydafushi mit Azmeen besuchen, der heute auf Soneva Fushi arbeitet, aber auf Eydafushi geboren wurde und aufgewachsen ist. Der Besuch gibt einen Einblick in das wahre Leben der Malediver. Die Menschen leben primär vom Fischfang oder sind im Tourismus tätig und lieeeben Fussball.
Die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen hat uns auch bei diesem Besuch wieder gefreut. Im Rahmen meiner Reisesendung „SF Unterwegs“ durfte ich bereits 2010 eine Einheimischeninsel besuchen (das Video dazu hier, ab ca. 6:04) – der diesjährige Besuch war aber noch einiges spezieller. Unsere Kinder wurden bestaunt, in der Landessprache Dhivehi begrüsst und von allen Seiten angelächelt.
Was mich zudem noch beruhigte: Auf der Insel steht ein verhältnismässig grosses Spital inklusive Kinderabteilung. Da ich tendentiell zum Gluckentum neige, ist das gut zu wissen.
1. Platz: Der Kontakt zu anderen Kindern
Ob ein Kinderprogramm angeboten wird und wie dieses ausfällt, ist natürlich individuell. Wir hätten uns den Kinderbereich nicht schöner wünschen können (und die Kinder auch nicht, aber sie haben ihn ja auch selber mitgestaltet – mehr dazu hier), aber jeglicher Style nützt nichts, wenn die Kinder fehlen.
Aber sie waren da!
Schnell schlossen sich die kleinen Ferieninsulaner zu einer Bande zusammen: Sie heckten Pläne aus, um Glacé zu klauen, streichelten die zahmen Hasen, kletterten Mogli-Style auf die Bäume.
Jeden Abend sanken unsere Kinder todmüde und zufrieden ins Bett. Und wir auch. Ganz ungewohnt entspannt.
Mit Kind und Kegel auf die Malediven – diese Dinge sind gut zu wissen:
- Direktflüge sind angenehmer, allerdings auch schnell mal ausgebucht. In der Schweiz fliegt die Edelweiss ab Zürich, in Deutschland Condor ab Frankfurt. Wenn möglich längerfristig im Voraus organisieren und wie immer eine Annullationsversicherung abschliessen.
- Windeln einpacken! Bei uns wurde es fast ein ganzer Koffer mit Windeln und Feuchttüchern. In den meisten Resorts kann man zwar Windeln und Badewindeln kaufen, allerdings zu horrenden Preisen (5 Franken pro Windel o.ä.)
- Falls ein Flug im Wasserflugzeug vorgesehen ist, lohnt es sich, einen Kindergehörschutz mitzubringen. Der Motor ist extrem laut.
- Die Malediven sind das einzige Land, das zu 100% muslimisch ist. Die Einfuhr von Alkohol und Schweinefleisch ist deshalb verboten. Cervelat zu Hause lassen.
- Fürs Trinkgeld lohnt es sich, US-Dollars in kleineren Scheinen mitzubringen. Auf den lokalen Inseln wird mit Ruffya bezahlt, die braucht man als Tourist aber eigentlich nicht – ausser man ist individuell unterwegs.
- Spezialwünsche der Kinder nicht vergessen. Bei uns muss zum Beispiel immer eine spezielle Marke Schokoladenpulver mit…
- Abklären, ob im Hotel Strandspielsachen für Kinder kostenlos vorhanden sind. Erspart viel Geschleppe und macht Platz im Koffer.
- Ebenfalls abklären, ob Schnorchelausrüstungen für Erwachsene und Kinder gratis zu gebrauchen sind. Auf Soneva konnten wir sie von der Soleni Dive School ausleihen, die vom Schweizer Thomas Wälchli geleitet wird.
- Die komplette Reiseapotheke mitnehmen. Man ist – trotz allem – auf einer Insel.
- Mückenspray einpacken. Je nach Regen und Saison kann es von ihnen wimmeln.
- Die Peak Seasons auf den Malediven sind Weihnachten, die Sommerferien (Juli – Mitte August) und ebenfalls Januar – März. In diesen Zeiten sind die Preise in den Hotels oft um einiges höher. Die Regensaison beginnt im Mai/ Juni, allerdings kann es auch hier wochenlang nicht regnen. Uns haben die Locals gesagt, dass sich der Regen kaum mehr vorhersagen lässt. Ergo: Es kann sich durchaus lohnen, in der «Regensaison» zum halben Preis die Sonne zu geniessen.
- Da die Zeitverschiebung nur 4 Stunden beträgt, kann man den Jetlag relativ elegant umgehen: Die Kinder gehen später ins Bett – und schlafen entsprechend aus! Achtung, auf einigen Inseln gibt es «eigene Zeitzonen» – das unbedingt beachten wegen der Ankunfts- und Abreisezeit.
Soneva Fushi hat diesen Aufenthalt mit Medienraten unterstützt. Meine Meinung und Erfahrungen sind subjektiv und unbezahlt. Fragen beantworte ich gerne in den Kommentaren.
Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 22. Juni 2016 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
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