Hormonstörung PCOS: Ich will Kinder, keine Kette!
Das Polyzystische Ovarialsyndrom führt nicht selten zu unerfülltem Kinderwunsch. Ein Erfahrungsbericht von einer Frau, die trotz PCOS Mutter wurde. Und die auf ein zweites Wunder hofft.

PCOS, das Polyzystische Ovarialsyndrom, ist exakt so sch***, wie es klingt. Doch mein Gynäkologe sagt beim Ultraschall immer: «Da ist sie wieder, die Perlenkette in beiden Eierstöcken.»
Hach, Perlenkette. Wie nett das klingt. So benennt er die tatsächlich perlenkettenartig aneinandergereihten, mit Flüssigkeit gefüllten Eibläschen (polyzystisch) im vergrösserten Eierstock (Ovar). Nur: Diese Perlenkette ist nicht nett.
Niemand will so eine haben.

Das Polyzystische Ovarialsyndrom ist eine der häufigsten Hormonstörungen geschlechtsreifer Frauen.
PCOS ist irgendwie tückisch: Es verhält sich bei jeder Frau etwas anders. Es gibt unterschiedliche Typen von PCOS-Betroffenen mit verschiedenen Symptomen: unregelmässige/ausbleibende Periode, Unfruchtbarkeit, Akne, Gewichtszunahme, Insulinresistenz usw. Bleibt PCOS unbehandelt, können weitreichendere Symptome und Erkrankungen auftreten, wie zum Beispiel Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Gemäss der Androgen Excess and PCOS Society sind rund zehn Prozent aller Frauen von PCOS betroffen. Allerdings könnten es noch weitaus mehr sein, da die Einnahme der Antibabypille die Symptome von PCOS unterdrückt und somit viele Frauen vielleicht gar nicht merken, dass sie davon betroffen sind.
Drei Parameter müssen erfüllt sein, damit PCOS diagnostiziert werden kann:
- Zysten an den Eierstöcken und/oder ausbleibender Eisprung
- Klinische und/oder biochemische Hinweise auf erhöhte Androgene (bspw. erhöhte männliche Hormone und/oder Symptome, die mit erhöhten Androgenen einhergehen)
- Ausschluss anderer Erkrankungen, die erhöhte männliche Hormone zur Folge haben


Wir werden diesen Beitrag noch aufbretzeln für unsere neue Webseite. Drum sieht momentan nicht alles rund aus. Aber mal ehrlich: gut genug. Danke für deine Geduld!
Fruchtbarkeit is not our business.
Vermutlich habe ich PCOS von meiner Mutter und diese wiederum von ihrer Mutter geerbt. Ob sie das Polyzystische Ovarialsyndrom hatten, kann man jetzt nicht mehr feststellen, jedoch deutet ihre fruchtbare (welche Farce!) Lebensphase darauf hin, dass auch sie davon betroffen waren. Denn:
Meine Grossmutter war 30, als sie Mutter wurde. Sie schenkte meiner Mutter das Leben. Sie war ein einziges Mal in ihrem Leben schwanger – zumindest war es das einzige Mal, dass sie es mitbekam. Sollte sie Spontanaborte gehabt haben, ist dies meines Wissens unbemerkt an ihr vorbeigegangen.
Meine Mutter war 30, als sie Mutter wurde. Sie schenkte mir das Leben. Sie war viele Male in ihrem Leben schwanger – ein Spontanabort jagte den andern. Vor mir und auch nach mir. Als ich fünf Jahre alt war, hatte sie aufgrund einer extrauterinen Schwangerschaft eine Nahtoderfahrung; Tunnel, weisses Licht am Ende des Tunnels et cetera.
Ich war 28, als ich Mutter wurde. Ich schenkte meiner Tochter das Leben. Davor war ich dreimal schwanger. Zweimal nur gefühlt, ich hatte noch keinen Test gemacht, aber meine Mens kam enorm viel später als normal. Ein weiteres Mal war ich schwanger mit eineiigen Zwillingen, die sich Ende der 15. Schwangerschaftswoche von uns verabschiedeten – nicht wegen meiner unzulänglichen Fruchtbarkeitsgerätschaften, sondern wegen eines Infekts, den ich mir in einem Unispital eingefangen hatte.
Nach der Geburt meiner Tochter vor fünf Jahren war ich nun innerhalb des vergangenen Jahres viermal schwanger und viermal endete die kurze, behutsame Freude nach drei bis fünf Wochen mit Getöse und Schmerzen. Und mit irgendwie gar nicht mehr überraschter Enttäuschung.
Schon vor den Zwillingen lag die Vermutung PCOS vor.
Bis zur Zwillingsschwangerschaft hatte ich Anlass genug, daran zu zweifeln, ob mein Körper überhaupt eine Schwangerschaft hinkriegt. Die ärztliche Vermutung PCOS wurde aber quasi durch die Schwangerschaft widerlegt. Plötzlich waren sie da, die zwei pochenden Herzen, die dann auch wieder aufhörten zu schlagen.
Trotz dieser Tragik entspannte ich mich danach und wusste, mein Körper kann es, das Schwangersein. Und so wurde ich schon fünf Monate nach dem Verlust der Zwillinge wieder schwanger, wieder ohne Hormonbehandlung oder künstliche Befruchtung.
Und diesmal verlief die Schwangerschaft erfolgreich: Ich wurde Mami. Endlich!
Und das Polyzystische Ovarialsyndrom zeigte sich während der sehr langen Stillzeit bei den Standarduntersuchungen beim Gynäkologen nicht.
Und jetzt ist da wieder ein Kinderwunsch.
Die ersten drei Jahre im Leben meiner Tochter dachte ich kaum an eine weitere Schwangerschaft. Doch seit mehr als einem Jahr ist es für mich wieder ein dringlicheres Thema.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich liebe meine Tochter und ich bin überaus dankbar für mein Wunder. Und sie ist genug für mich. Sie ist toll, perfekt, ein Sonnenschein. Manchmal auch anstrengend, aber im Grunde genommen das Tollste, was mein Mann und ich erschaffen haben.
Und dennoch: Noch vor meiner Schwangerschaft mit den Zwillingen kam in mir eines Tages das Gefühl auf, dass ich Mutter von vier Kindern sein möchte. Und dieses Gefühl wurde durch die Zwillinge nur noch befeuert: «Zwei Fliegen mit einer Klappe! Wie praktisch.» (Mit bloss einem Kind weiss ich natürlich inzwischen, dass Zwillinge schon nochmal eine ganz andere Herausforderung sein müssen.)
Dann schwanke ich zwischen Kinderwunsch und Selbstverwirklichung …
… und versinke wieder im Alltag als Mensch (Hallo Selbstverwirklichung!), Frau (Hallo Geschlecht! Hallo Mens! Hallo PMS! Hallo Hormonschwankungen!), Mami («Maaamiii!»), Ehefrau (Hallo Schatz), Freundin (Liebeskummertränen bei der besten Freundin trocknend), Tochter, Angestellte, Selbstständige, Yogini – you name it, die Liste liesse sich gefühlt endlos fortführen.
Sage mir drum furztrockenrational: «Het doch gar kei Platz meh für es witers Kind.» Erst recht nicht für drei weitere Kinder.
Trotzdem bleibt er, der Wunsch. Schwankt wie die Hormone, ist unterschwellig aber immer da. Auch ist alles «Notwendige» noch irgendwo im Keller oder Estrich vorhanden: Tragetuch, Kinderwagen, Kleider, Schuhe, …
Manche sagen, PCOS sei heilbar.
Das Polyzystische Ovarialsyndrom soll medizinisch gut behandelbar sein – laut Ärzten. Da kann ich nur lachen. Die meisten Gynäkologen wollen PCOS mit der Antibabypille behandeln.

Ähm … Bei Kinderwunsch denkbar unpraktisch.
Da die Pille für mich nicht (mehr) in Frage kam, wurde ich nach der Diagnose mit einem Medikament behandelt, das die Insulinresistenz (auch ein Symptom, das mit PCOS einhergehen kann) senkt. Das Ergebnis nach einem Monat Einnahme: Die häufigsten Nebenwirkungen dieses Medikaments (Angriff auf die Magenschleimhaut, Verdauungsprobleme) traten bei mir par excellence auf und führten innerhalb von 24 Stunden zu einem kompletten Breakdown meines gesamten Verdauungstraktes (Hallo Wasserfasten!).
Auf weitere medizinische Eingriffe (bei Kinderwunsch gibt es da noch ein paar andere Möglichkeiten) verzichte ich deswegen ganz bewusst.
Ich würde also eher sagen: PCOS kann man in Schach halten.
Dies erfordert gemäss meinem aktuellen Wissensstand eine strenge Änderung des Lebensstils:
- Ernährungsumstellung (Milch, Fleisch, Gluten könnten bei PCOS problematisch sein)
- Sport treiben (aber zu viel Cardio oder schwere Gewichte wirken bei PCOS-Betroffenen schwächend auf die Nebennieren, die durch das PCOS sowieso schon überlastet sind)
- Stressabbau
- ausreichend Schlaf
Das Polyzystische Ovarialsyndrom kriegt frau nur in den Griff, wenn sie diesen Lebensstil konsequent lebt. Weicht sie davon ab, ist die Gefahr, dass die Symptome von PCOS zurückkehren, um ein Mehrfaches grösser.
Wunder, wo bist du?
Gesünderes Essen, mehr Schlaf und dadurch insgesamt weniger Stress täten mir tatsächlich ganz gut. Da erinnere ich mich natürlich daran, dass ich nach zwei Jahren mit erfolglosen Versuchen, schwanger zu werden, eine einwöchige Fastenkur und anschliessend die gluten- und zuckerfreie Ernährung eingeführt habe. Und prompt war ich drei Zyklen später mit den Zwillingen schwanger.
Eine Ernährungsumstellung scheint bei mir also viel zu bewirken. Trotz dieser Einsicht habe ich die vollumfängliche Änderung meines Lebensstils seither nicht wieder geschafft. Und hoffe derweil auf ein weiteres Wunder.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
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Hédi Peter (33) ist Mutter einer wunderbaren, zwei- beziehungsweise dreisprachig aufwachsenden Tochter (Ungarisch, Schweizerdeutsch, Schriftdeutsch – ja, als Germanistin betrachtet sie Schweizerdeutsch und «Hochdeutsch» als zwei unterschiedliche Sprachen). Nebenbei ist sie Ehefrau, Freundin, Tochter, Studentin der Irenologie am Friedensinstitut Basel … Ausserdem macht sie im Berufsleben den Spagat zwischen Selbstständigkeit als Lektorin sowie Yogalehrerin und Anstellung als Wissenschaftliche Mitarbeiterin. www.klarwerk.ch[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
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Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 6. Dezember 2019 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
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