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Hibbeln, hoffen, heulen – was der Kinderwunsch mit uns macht

Wenn der Wunsch nach einem Baby nicht so rasch wie erhofft in Erfüllung geht, steigen Druck und Ängste. Wie gehen andere mit unerfülltem Kinderwunsch um? Wir haben Erfahrungsberichte von Frauen und Männern.

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Paar liegt auf dem Bett. Kinderwunsch bringt Paare an ihre Grenzen.

Wir alle kennen solche Beispiele. Diese Storys von Paaren, die ein Kind wollten und ein Kind kriegten. Kinderwunsch da – zack! – Kinderwunsch erfüllt. Vielleicht kennen wir nur ein einziges solches Beispiel.

Vielleicht sogar nur vom Hörensagen. Aber dieses eine Beispiel gräbt sich in unser Gehirn ein und lässt uns glauben, dass es so sein muss.

Doch ein Kinderwunsch erfüllt sich meistens nicht so schnell. Und manchmal nie.

Viele Paare hoffen seit Monaten oder Jahren auf ein Kind. Rational wissen wir das. Aber in dem Moment, wo wir selber daheimsitzen, vielleicht auf dem WC, vielleicht mit dem x-ten negativen Schwangerschaftstest in der Hand – in so einem Moment fühlen wir uns allein und verzweifelt.

Der Wunsch nach einem Baby kann das ganze Leben bestimmen.

Und je länger es mit dem Schwangerwerden nicht klappt, umso mehr steigen Druck und Angst.

Ich kenne es aus eigener Erfahrung. Als ich versuchte, schwanger zu werden, gab es immer wieder Momente von Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit. Dann habe ich mich gezwungen, Erfahrungsberichte von anderen zu lesen oder mit anderen darüber zu sprechen.

Es machte die Situation nicht vergessen, aber etwas einfacher.

Und genau deshalb haben wir Erfahrungsberichte von Menschen mit Kinderwunsch gesammelt. Sie liefern keine Patentlösungen oder Wundermittel. Aber sie zeigen: Ihr seid nicht allein.

Hier kommen unsere Erfahrungsberichte rund um den Kinderwunsch:

Anja

Massive Endometriose, der ganze Unterleib eine einzige Entzündung, Blase und Darm infiltriert, Eileiter verklebt. Die Diagnose haute mich 2013 um. Vor allem, weil es hiess: Chance für eine Schwangerschaft bei zirka 20 Prozent. Ich war 33 und starr vor Schreck. Nach einer Operation sah es schon bisschen besser aus, die Entzündungsherde waren weg und meine Hoffnung wieder da.

Aber ab dem Moment hatte ich es eilig, weil man nie weiss, wie rasch eine Endometriose zurückkehrt. Einfach mal einige Monate rumprobieren und auf eine Schwangerschaft hoffen? No way!

Also gleich von Anfang an: Eizellenreifung mit Tabletten ankurbeln, Eisprung mit Spritzen auslösen, hopp-hopp in die Kiste, danach zwei Wochen ein Präparat mit Gelbkörperhormon zur Unterstützung einnehmen, dann einen Schwangerschaftstest machen – und alles wieder von vorn.

Ich vertrug die Medikamente gut, die Paarbeziehung hielt der Belastung stand, beides nicht selbstverständlich, bei so viel Chemie und Stress.

Tatsächlich klappte es nach nur drei Monaten mit diesem Prozedere. Nach der Geburt meines Sohnes hiess es aber sofort: Pille nehmen, um den Zyklus und die Rückkehr der Endometriose zu verhindern. Und ein paar Jahre später musste ich auf die zweite Schwangerschaft zwölf Monate lang plangen.

Die Einnahme der Medikamente, die ständigen Besuche bei der Gynäkologin, die permanente Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, Sex nach Kalender:

Ich fühlte mich nicht wie ein gesunder Mensch.

Ich mied beim Coiffeur die Klatschhefte, weil dort jeweils gefühlte 1000 Schwangerschaften verkündet wurden. Ich sah überall runde Bäuche und konnte mich nur bei meinen Freundinnen oder Schwestern über deren Fruchtbarkeit freuen. Auch wenn beim zweiten Mal der Druck etwas geringer war: Der Kinderwunsch dominierte jeden Tag und das berühmte «Du musst es entspannt angehen!» war unmöglich.

Aber es hat zwei Mal geklappt, dafür bin ich sehr dankbar. Ich hatte früher die Befürchtung, das Kinderhaben würde leicht getrübt durch den Umstand, dass es nicht auf natürlichem Weg funktionierte. Genauso, wie sich viele Mütter sorgen, eine Geburt per Kaiserschnitt würde etwas an ihren Gefühlen ändern.

Dabei ist die Art, wie das Kind zustande oder raus kam, im Grossenganzen sowas von unerheblich. Ich denke nur sehr selten daran, was war; das Gehirn vergisst rasch – vor allem ein müdes Gehirn.

Patrice

Alle Ärzte sagen: Es liegt nicht an dir, manchmal klappt es einfach nicht. Ich höre es. Und gebe trotzdem mir die Schuld.

Ich bin 29, und versuche seit 4 Jahren, schanger zu werden. Und je länger es nicht geht, desto mehr hinterfrage ich mich und was ich falsch gemacht habe. Zu viel geraucht? Getrunken? Zu oft Blasenentzündung?

Man sagt mir, das sei sicher nicht der Grund, aber kann mir auch keinen Grund nennen. Es ist zermürbend.

Mika

Wir haben beide Jobs, die uns Spass machen. Haben immer von Reisen geträumt. Deswegen war für uns klar: Sollte sich unser Kinderwunsch nicht erfüllen, haben wir andere Perspektiven im Leben.

Aber seien wir ehrlich: Wer rechnet damit, dass es nicht klappen wird? Als nach einem Jahr noch immer nichts passierte, schlugen wir auf dem harten Boden der Realität auf. Bisher konnten wir durch Leistung, Energie und Motivation unsere beruflichen und privaten Ziele erreichen. Aber hier funktionierte das nicht.

Der Wunsch nach einem Kind war zu gross. Wir wollten nicht mehr warten. In der Kinderwunschpraxis liessen wir uns untersuchen. Das Spermiogramm meines Mannes zeigte, dass der Grossteil seiner Spermien Deformierungen aufwies. Bei mir zeigte sich, dass mein Körper nicht zuverlässig jeden Monat eine Eizelle produziert.

Ich nahm monatelang Tabletten, doch es half alles nichts. Schliesslich versuchten wir es mit Inseminationen – ich spritzte mir Hormone, mein Mann brachte Spermien ins Labor, wo sie mir mit einer Spritze eingeführt wurden – und als auch diese Variante dreimal scheiterte, standen wir am Scheideweg. Wollen wir den Schritt der künstlichen Befruchtung gehen? Oder endet hier unser Weg?

Wir wagten es. Für mich bedeutete das, mir weiterhin jeden Tag Hormone zu spritzen, Medikamente zu nehmen und mir schliesslich unter Narkose die Eizellen absaugen zu lassen. Im Labor wurden diese mit den Spermien meines Mannes befruchtet. Nach zwei Wochen elend langen Wartens erfuhr ich das Resultat des Bluttests: Ich war schwanger. Nach drei Jahren!

Ich habe geweint. Ich war überfordert. Es war surreal! Ich wusste nicht, wohin mit meinen Emotionen. Ich durfte eine schöne Schwangerschaft erleben und neun Monate später erblickte mein kleiner Sohn das Licht der Welt. Der Weg war schwierig – aber ich würde ihn immer wieder gehen.

Karim

Michelle macht sich noch kaputt. Meine Frau möchte unbedingt Kinder und hat sich richtig darin verbissen. Ich weiss nicht, wie ich ihr da raushelfen kann. Wir haben alles versucht und die Ärzte geben uns wenig Hoffnung. Es liegt an uns beiden: Ich habe zu schlechte Spermien und Michelle hat PCOS. Eine fatale Kombination.

Es gibt bei uns kein anderes Thema mehr.

Ich würde sehr gerne Kinder adoptieren – wir hätten auch gute Voraussetzungen. Aber Michelle kann noch nicht loslassen. Ich hoffe, sie kann das irgendwann mal und kann ihr Herz wieder öffnen für Alternativen.

Sibylle

Ich war so überheblich. Ich plane gern voraus, mache für alles To-do-Listen – und ich dachte, das mit dem Kinderkriegen ginge auch so. In meinem Umfeld klappte es bei allen ganz unproblematisch. Das dachte ich jedenfalls.

Irgendwann war auch für mich der perfekte Zeitpunkt gekommen. Wir hatten ein schönes Zuhause, ein grosser Konflikt mit meiner Schwester war gelöst und ich war beruflich dort, wo ich immer hinwollte. Ich war bereit. Ich sagte meinem Mann also, dass wir loslegen können.

Wir probieren es inzwischen seit sechs Jahren. Ohne Erfolg. Die Ärzte finden den Grund dafür nicht – und wir möchten keine Kinderwunschbehandlung in Anspruch nehmen.

Seit ich anderen erzähle, dass wir es vergeblich versuchen, höre ich plötzlich von ganz vielen Paaren, dass es bei ihnen nicht klappt. Es tut gut, darüber zu reden. So habe ich nicht das Gefühl, nur mit mir sei etwas falsch.

Marianne

Wir probierten es eineinhalb Jahre lang. Nichts passierte. Ich hatte damit gerechnet, vielleicht mal schwanger zu werden und in den ersten Wochen das Kleine wieder zu verlieren. Denn ich war ja gut vorbereitet! Ich habe viel gelesen über Wahrscheinlichkeiten, Komplikationen und so.

Die Komplikation, dass es überhaupt nicht klappt, hatte ich aber ignoriert. Ich war ja bis zu diesem Zeitpunkt gesund und hatte immer einen regelmässigen Zyklus.

Wir machten Abklärungen und fanden heraus: Ich produziere nur ganz wenige Eizellen. Die Chance, schwanger zu werden, war klein. Das war ein grosser Schock für uns. Ich nahm zuerst Tabletten, um die Reifung zu stimulieren. Das half gar nichts. Dann stimulierten wir stärker mit Spritzen.

Nichts half. Mein Körper reagierte stark. Ich weiss nicht, ob auf die Stimulationen, oder weil ich mich einfach so gestresst und hilflos fühlte. Ich hatte ständig Kopfschmerzen und fühlte mich nicht mehr wie ich selbst.

Ich war empfindlich, hässig. Ich hasste es, schwangere Frauen zu sehen.

Irgendwann stritten wir sehr oft und sehr fest – und mein Mann fragte schliesslich: «Ist es das wert?» Ich wusste es nicht mehr.

Wir gaben uns zwei Monate Verschnaufpause und beschlossen danach: Wir nehmen eine Eizellenspende in Anspruch. In der Schweiz ist das nicht möglich, also flogen wir in eine Klinik in Spanien. Beim zweiten Versuch klappte es. Und jetzt haben wir Gabriel. Ja, es war es wert! Auch wenn es uns über insgesamt fünf Jahre viel Energie und etwa 25’000 Franken gekostet hat.

Ich gehe in meinem Umfeld offen damit um. Viele fragen mich, ob das nicht komisch sei, dass Gabriel zwar in meinem Bauch heranwuchs, aber nicht meine Gene habe. Ich hätte auch gedacht, dass mich das stressen könnte. Aber das tut es nicht. Er ist mein Sohn, voll und ganz.

Greta

Ich bin wirklich nicht nah am Wasser gebaut, aber momentan weine ich ständig. Ich habe einen riesigen Kinderwunsch, schon seit frühester Jugend. Alle wissen das und fragen mich deshalb ständig, wann wir denn mal anfangen mit dem Kinderkriegen, schliesslich wären wir schon seit drei Jahren verheiratet.

Früher habe ich einfach nur gelächelt und gesagt: «Ich bin doch erst 25.» Das haben alle akzeptiert. In Wahrheit versuchen wir es seit viereinhalb Jahren und haben schon viele Behandlungen hinter uns. Drum schiessen bei mir im Moment immer grad die Tränen raus, wenn ich an meinen Kinderwunsch denke.

Vor allem nach dem Sex heule ich oft lange. Ich bin so erschöpft.

Wir versuchen es gerade mit In-Vitro-Fertilisation. Ich dachte früher, das sei die Notlösung für alle, bei denen es sonst nicht klappt. Dass auch das überhaupt keine Variante ist, wo es sicher einschlägt, das war mir nicht bewusst. Man hört so viel und liest vielleicht sogar Texte drüber. Aber das Ausmass versteht man erst, wenn man es selber erlebt.

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Auch, was so eine Behandlung mit dem Körper macht. Es klingt so einfach: Spritzen setzen und mehrere Eizellen heranreifen lassen, die man dann entnehmen kann. Als ich es hörte, dachte ich: «Ah ja, dann machen wir halt jetzt das. (Und geben dafür all unser angespartes Geld aus.)»

Und dann habe ich erlebt, in welchen Ausnahmezustand der Körper durch diese Hormone gerät. Es macht mich fertig… und manchmal weiss ich nicht, ob ich nach all den Behandlungen und der hormonellen Achterbahn überhaupt noch genug Kraft habe für eine Schwangerschaft und das Leben mit einem Kind. Klingt das nicht absurd?

Aline und Ben

Wir lieben uns nicht und lieben uns doch. Wir leben in zwei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und haben beschlossen, eine Grossfamilie zu gründen. Eine Familie mit vier Eltern, die sich ein Haus teilen und die Kinderbetreuung und die Mental Load und alles.

Es ist eher ungewöhnlich, aber wir wollten dieses Kind zuerst nicht durch medizinische Hilfe kriegen, sondern durch gewöhnlichen Geschlechtsverkehr. Aline trackte ihre Fruchtbarkeit mit einem Zykluscomputer und dann hatten wir getimten Sex.

Es war irgendwie lustig, miteinander Sex zu haben, weil es bei uns beiden schon viele Jahre her war, seit wir zuletzt mit jemandem des anderen Geschlechts geschlafen hatten. Es war lustig, weil wir beide darüber reden konnten, wie schräg es ist, und weil wir uns gut kennen und uns mögen, aber nicht begehren.

Es war jeweils ein Akt ohne Leidenschaft, ging nur um die Zeugung. Befreundete Heteropaare, die Kinderwunschbehandlungen machten und Sex nach Plan hatten, lachten und sagten:

Bei uns ist Zeugungs-Sex genauso kühl wie bei euch.

Vierzehn Mal hatten wir solchen Sex. Zwei Mal wurde Aline schwanger. Sie hatte aber Abgänge in der fünften und siebten Woche. Es war traurig, aber auch schön, das zu viert durchzustehen, uns zu stützen und Mut zuzusprechen. Irgendwann sagte uns der Gynäkologe, wir sollten über leichten medizinischen Support nachdenken. Wir hatten ehrlich gesagt auch langsam genug vom Rumprobieren und Bangen.

Jetzt versuchen wir es mit Insemination. Auch IVF kommt für uns in Frage. Das Gute an unserer Konstellation: Wir können uns die hohen Kosten einer Kinderwunschbehandlung durch vier teilen. Wir waren alle überrascht, welche Beträge da zusammenkommen durch Abklärungen, Labortests, Medikamente et cetera. Jetzt hoffen wir, dass unser Wunsch bald in Erfüllung geht.

Christian

Ich bin kein verklemmter Mensch, aber ich habe grosse Mühe damit, mein Sperma in einen Becher zu spritzen und diesen Becher dann schnellstmöglich in ein Labor zu bringen. Den Becher direkt im Labor füllen? Ich glaube nicht, dass ich dafür genug entspannen könnte und überhaupt einen Samenerguss hätte.

Wir versuchen schon länger, ein Kind zu bekommen, aber es klappte bisher nicht. Nun haben wir uns untersuchen lassen. Das Resultat: Alles ist gut, soweit man das sehen kann. Aber weil es schon so lange nicht zu einer Schwangerschaft kam, versuchen wir es jetzt mit Insemination.

Mein Kinderwunsch ist gross, vielleicht grösser als der meiner Partnerin Lisa. Aber der Anblick dieser Becher und die Vorstellung, vielleicht noch öfters in so einen zu ejakulieren, das stresst mich extrem.

Im Umfeld fragen alle, wie es Lisa geht in dieser Situation – mich fragt niemand. Weil es wohl nicht als so schlimm empfunden wird, nur noch auf sein Sperma reduziert zu werden und dieses in irgendwelche Behälter reinzuspritzen. So gern würde ich mal sagen:

Mein Körper wird auch tangiert von der Behandlung, er steht auch unter Stress!

Ja, ich merke selber, wie jammerig das klingt. Und ich unterstütze Lisa in allem, nehme mich zurück, wo ich kann. Aber es gibt einfach Momente, wo ich auch verzweifelt bin und nicht weiss, wohin mit diesen Gefühlen.

Porträtfoto von Anja Knabenhans - Chefredaktorin mal ehrlich AG

Autorin

Anja Knabenhans ist die Content-Chefin von mal ehrlich. Sie war viele Jahre Journalistin bei der NZZ und NZZ am Sonntag – als Schreibende oder Tätschmeisterin, manchmal auch vor der Kamera oder hinter dem Podcast-Mikrofon. 2017 stieg sie bei Any Working Mom ein. Neben ihrer Tätigkeit bei mal ehrlich macht sie ihr eigenes Ding mit ding ding ding. Während sie beruflich ihre Freude am Tüpflischiss auslebt, zelebriert sie daheim das familiäre Chaos. Sie ist Mutter von zwei Kindern im Schulalter.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 22. Mai 2020 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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19 Antworten

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  1. Avatar von Annika
    Annika

    Eigentlich schade, dass man sich nur in der Anonymität des Internets traut, ehrlich mit dem Thema umzugehen… erst auf nachfragen und mit großer Vertrautheit, rücken gute Bekannte mit ihrer wahren Kinderwunsch Geschichte raus 😢

  2. Avatar von Annalena
    Annalena

    Wie toll, dass ihr hier über dieses Thema schreibt und so viele verschiedene Personen zu Wort kommen lasst!

    Ich denke, dass unerfüllter Kinderwunsch viel öffter thematisiert werden sollte. Auch, wenn es nicht um’s 1. sondern um das Geschwisterkind geht. Nicht ganz das selbe, aber auch das kann zu Depressionen etc. führen!
    Ich habe dazu letztes Jahr ein Interview mit einer betroffenen Mutter geführt, die inzwischen ihren Frieden darüber gefunden hat, dass ihr Sohn ein Einzelkind geblieben ist – obwohl sie sich immer eine Großfamilie gewünscht hat…
    Vielleicht hilft ihr Bericht ja dem ein oder anderen weiter?
    Hier wäre es zu finden: https://innenaussenoben.de/unerfuellter-kinderwunsch/

  3. Avatar von Anni
    Anni

    Danke, dass ihr auch diesem Thema Zeit und Platz auf eurer Webseite widmet. Ich wünsche mir schon lange, dass wir in Bezug auf unerfüllte Kinderwünsche als Gesellschaft lernen, einerseits offener und andererseits verständnisvoller miteinander umzugehen.
    Ein Grund für Kinderlosigkeit fehlt mir noch in den Geschichten, ob in den Leserbeiträgen oder im Artikel selbst. Ich nehme an, dass der zu schambehaftet ist, um offen darüber zu sprechen, aber ich bin sehr sicher, dass einige Paare mit Kinderwunsch genau deswegen keine Kinder bekommen können: Probleme beim Sex. Vaginismus, erektile Dysfunktion, Depressionen, Phimose, Lichen sclerosus, traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit … Die Liste ist lang.
    Natürlich gibt es auch da Möglichkeiten und Lösungsansätze, aber wenn eine Voraussetzung für die Kinderwunschbehandlung (oder überhaupt Untersuchungen) ist, dass man mindestens ein Jahr lang regelmässig Sex hatte, das aber gar nicht möglich ist – wo fängt man an?
    Nicht jedes physische Problem ist so einfach operativ zu lösen wie eine Phimose. Und auch psychische Probleme sind nicht mit einem Gespräch beim Psychotherapeuten sofort gelöst. Das Ganze ist oft ein langer, schmerzhafter Prozess und kann eine Beziehung sehr belasten.
    Und dann müssen ja auch noch beide Partner bereit sein, die nötigen Wege zu gehen und Hilfe zu suchen. Was, wenn es da grosse Unterschiede gibt, wieviel jeder bereit ist zu investieren? All die vielen Tipps und Lösungsvorschläge nützen nichts, wenn der/die Betroffene sie nicht nutzt.
    Ich lese und höre viele Berichte von Paaren, bei denen es mit dem Kinderkriegen nicht reibungslos klappte – aber sobald wie selbstverständlich von Schwangerschaftstests und Sex nach Zeitplan die Rede ist, bin ich raus. Ich habe in den zehn Jahren meiner Ehe genau zweimal einen Schwangerschaftstest gemacht, weil es sonst einfach biologisch gar nicht möglich war, schwanger zu sein. Und Sex nach Zeitplan ist bei uns (Problemfeld ED) sowas von utopisch, dass ich aufgehört habe, meinen Zyklus zu überwachen. Es war einfach zu schmerzhaft und hat der Beziehung zu meinem Mann nicht gutgetan, wenn ich jeden Monat genau wusste, dass ich vermutlich schwanger werden könnte, wenn … ja, wenn …
    Und wenn ich dann wieder einmal mit der ganzen Situation frustriert bin und mein Herz wehtut, weil ich all die glücklichen Familien um mich herum sehe, frage ich mich, ob ich wirklich die Einzige bin, die DESWEGEN keine Kinder hat? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
    Aber wer redet schon offen DARÜBER?

  4. Avatar von Gisela
    Gisela

    Toll, dass Ihr dieses Thema ansprecht.
    Was mir auffällt – immer wenn von Kinderwunsch und Kinderwunschkliniken geschrieben wird, geht es um IVF mit viel Hormonen, Eizellenentnahme unter Narkose; ein Körper, der mit den Hormonen nicht klarkommt etc.
    Es ist viel zu wenig bekannt, dass es auch die Möglichkeit einer IVF-Naturelle gibt, fast ohne Hormone.
    Wir waren nicht überzeugt von einer normalen IVF mit Hormonbehandlung und haben uns daher für eine IVF-Naturelle gefolgt von einer ICSI entschieden. Daher musste ich bei meiner Kinderwunschbehandlung nur den Eisprung mit einer Spritze auslösen, die Eizellenentnahme (natürlich gewachsen) lief ohne Narkose und schmerzfrei ab. Daher konnten auch monatlich eine oder zwei Eizellen entnommen werden. Zudem, da (fast) keine Hormone verwendet wurden, war die Behandlung auch viel günstiger (ca. CHF 2000.- je Zyklus). Allerdings benötigten wir wohl einige Kontrolltermine mehr als bei einer normalen IVF, da mein Körper das Eizellenwachstum bestimmte und nicht die Hormone.
    Schon nach 1 Testlauf (zum Kennenlernen des Körpers) und 2 IVF-Naturelle Versuchen hat es geklappt, ich war schwanger, und nahm zur Unterstützung die ersten 3 Monate ein Gelbkörperhormon ein. Unser Sohn kam 1 Woche nach dem errechneten Geburtstermin per ungeplantem Kaiserschnitt zur Welt, ist gesund, fröhlich und munter und ist mittlerweile 5 Jahre alt. Da ich bei der Geburt schon 42 Jahre alt war, war es leider zu spät für eine 2. Behandlung (ich hätte sehr gerne 2 Kinder gehabt) … aber mein Körper musste sich nach dem Kaiserschnitt zuerst erholen, und eine Behandlung wurde nur bis 43 Jahre angeboten.
    Es ist mir klar, dass IVF naturelle nicht immer eine Option ist, aber bei etwas älteren Paaren, wie es bei mir der Fall war, kann es durchaus gut klappen! Ein Versuch ist es wert.

  5. Avatar von Kathi Seibert
    Kathi Seibert

    Einige sehr tolle Geschichten. Auch ich finde, dass es irgendwann gar nicht mehr relevant ist, wie das Kind nun zustande kam, sondern nur dass es da ist. Ich habe bald einen Termin bei einer Kinderwunschklinik und freue mich sehr.

  6. Avatar von Jiuliena
    Jiuliena

    Hibbeln, hoffen, heulen – davon kann ich ein Liedchen singen. Weil ich überrascht war, dass dieses Topic viel zu wenig in den Medien thematisiert wird, habe ich angefangen darüber zu schreiben. Umso mehr freue ich mich wenn ich Artikel im Netz finde, wie diesen hier, der sicherlich vielen Frauen aus der Seele spricht. DANKE dafür!

  7. Avatar von Lulu
    Lulu

    Danke für eure Seite, ich hab wahrscheinlich noch einen langen Weg vor mir, aber ich sehe mich in einigen Beiträgen wieder..
    Mein Mann und ich versuchen es seit 18 Monaten.. zu erst haben wir versucht und gehofft, aber ich arbeite selber beim Gynäkologen. Ich weiß was sein kann und was nicht. Nach 12 Monaten ( die man ja auch abwarten soll) habe ich eine Bauchspiegelung durchführen lassen. Diagnose: Linker Eierstock PCO, rechter Eileiter nicht durchgängig. Ich war baff, ein halbes PCO? Haben weder ich noch meine Chefs gehört. Zumal ansonsten keine Anzeichen auf ein PCO war, meine Hormone waren eigentlich immer in Ordnung. Das Spermiogramm meines Mannes ist unauffällig. Mein Mann würde mir nie die Schuld an unserem unerfüllten Kinderwunsch geben, ich mache das schon. Klar ich hab die rechte Seite die irgendwie funktioniert, aber bleibt der Eileiter nach der OP auch wirklich durchgängig? Oder verschließt er sich wieder?? Wir haben, wie viele Paare hier auch, mit einer Hormonbehandlung gestartet.. Naja.. jetzt heißt es hibbeln und hoffen.. ich bin mal gespannt wie lange noch..

  8. Avatar von Simone
    Simone

    Liebe Andrea
    Danke für deine Antwort. Ich dachte schon, dass ihr diese Versicherung noch nicht testen konntet. 🙂
    Vordergründig scheint diese Zusatzversicherung ja auch eine gute Sache zu sein, aber ich habe einfach das Gefühl, dass sie mit der Angst von Fauen kinderlos zu bleiben Profit macht.
    Meiner Meinung nach sollte die Kinderwunschbehandlung (nicht nur 3 Inseminationen sondern auch IVF/ICSI) von der Grundversicherung gedeckt werden. Das findet ihr ja glaubs auch, wenn ich mich nicht irre… (?) Soweit sind wir in der Schweiz aber bedauerlicherweise noch nicht. Da ist eine solche Zusatzversicherung ja grundsätzlich positiv, aber ich stelle das konkrete Kosten-Nutzen-Verhältnis hier in Frage. Es ist meiner Meinung nach viel zu sehr auf den Profit der Versicherung ausgelegt.

    Hier ein paar nicht abschliessende Gründe:
    Die Behandlungen werden nur in sieben von der Sanitas bestimmten Kinderwunschkliniken in der ganzen Schweiz bezahlt – der Weg ist jenachdem ein Problem, da doch einige Termine wahrgenommen werden müssen und man im Behandlungszyklus nicht so flexibel ist wann. Es ist wichtig, dass frau (und der Mann natürlich auch) sich in der Kinderwunschklinik wohl fühlt (soweit es halt geht mit dem wohl sein). Nicht alle Behandlungsarten werden wohl in allen Kinderwunschkliniken angeboten. Warum beschränkt die Sanitas hier die Kliniken? Ist das nötig?

    Die Karenzfrist von 24 Monaten finde ich sehr lange. Gerade beim Thema Fruchtbarkeit sind zwei Jahre eine laaange Zeit.

    Auf der Homepage von Sanitas ist nicht transparent wie viel die Versicherung kostet.
    Es kostet jedenfalls nicht nur 21.90 oder 14.40 wie man auf den ersten Blick meinen mag.
    Bei einer 33jährigen Frau in Bern kostet die Versicherung monatlich 39.10. (Habe gestern die Daten eingegeben.)
    Bei einer Karenzfrsit von 24 Monaten ergibt dies einen Betrag von Fr. 938.40 bevor überhaupt die erste Leistung geltend gemacht werden könnte bzw. wohl erst dann mit der Behandlung begonnen werden kann. – Das ist viel Geld.

    Und zuletzt noch ein Detail: Ich störe mich daran, dass die Sanitas bei der Insemination von “künstlicher Befruchtung im Mutterleib” spricht. Ich habe ohnehin Mühe mit dem “künstlich”, da das ein natürlicher/biologischer Prozess ist – auch bei ICSI/IVF und es eben gerade nicht künstlich “gemacht” werden kann, ob die Eizelle befruchtet. Und bei der Insemination ist das “künstlich” schon sehr weit hergeholt.
    Diesbezüglich reagiere ich einfach sehr sensibel. Andere stört das vielleicht nicht.

    Danke, dass ihr auch künftig eine Zusammenarbeit kritisch hinterfragt. Ich schätze eure Beiträge nämlich sehr (jetzt halt mit einer Ausnahme bezüglich der Werbung für die Sanitas 😉 )

    1. Avatar von Anja Knabenhans
      Anja Knabenhans

      Liebe Simone, danke vielmals für deine ausführliche Rückmeldung. Ich habe mich vor dem Verfassen des Artikels intensiv mit der Versicherung auseinandergesetzt, was ich immer tue, wenn wir etwas bei AWM erwähnen. Ich verstehe gewisse deiner Kritikpunkte und kann mir vorstellen, dass diese für manche ein Ausschlusskriterium sind. Wir möchten hier auch niemanden überzeugen, sondern lediglich aufzeigen, dass es neu so eine Versicherung gibt. Gerade wegen unterschiedlicher Bedürfnisse finde ich es vor Abschluss einer Versicherung immer wichtig, dass man sich ausführlich beraten lässt, Angebote durchrechnet und sich breit informiert. Was ich sagen kann: Sanitas berät ehrlich und offen – es wird nicht mit Ängsten gespielt, sondern es werden verschiedene Szenarien aufgezeigt.
      Natürlich wäre es toll, wenn gewisse Leistungen von der Grundversicherung gedeckt wären, aber dies ist immerhin schon eine Möglichkeit für Frauen – ob sie diese für sich sinnvoll finden oder nicht, dieses Urteil können wir ihnen nicht abnehmen.
      Dass du auf Begriffe wie „künstlich“ sensibel reagierst, kann ich gut nachvollziehen, das habe ich im Lauf der Arbeit an diesem Artikel öfter gehört. Das Problem haben mir diverse Ärzt*innen aber so geschildert: Man muss es teilweise so abgrenzen, weil die Menschen sich sonst falsche Vorstellungen machen. Aber auch hier denke ich, braucht es einfach noch mehr Zeit für Enttabuisierung und Information.
      Dazu möchten wir beitragen. Aber Texte wie dieser kosten enorm viel Zeit, für das Zusammentragen, Redigieren, Kürzen, Arrangieren dieser Beispiele habe ich insgesamt sicher 2 Wochen aufgewendet. Auch deshalb sind wir auf die Unterstützung ausgewählter Partner angewiesen, sonst wäre es schlicht nicht möglich. Herzlich, Anja

  9. Avatar von Simone
    Simone

    Ich finde es sehr gut, dass “unerfüllter Kinderwunsch” bzw. Kinderwunschbehandlungen hier thematisiert werden. Mein Mann und ich haben auch eine ganz lange und schwierige Kinderwunschgeschichte hinter uns – obwohl wir heute sogar zwei Kinder haben, beschäftigt mich das Thema nach wie vor.
    Ich habe ehrlich gesagt Mühe mit der Werbung für diese Zusatzverdicherung von Sanitas. Diese überzeugt mich überhaupt nicht. Ihr von AWM macht doch nur Werbung für Sachen, die ihr selber nutzt bzw wirklich überzeugt davon seid, meinte ich. Ist das hier wirklich auch so?

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Liebe Simone, danke für Dein Feedback. Womit hast Du Mühe – mit der Versicherung per se, oder damit, dass wir eine Versicherung bekannt machen? Ja, wir wählen unsere Kooperationspartner sehr bewusst. Im Fall einer Versicherung, die nur in einem bestimmten Fall greift, wäre ein persönliches Testen jetzt natürlich ein bisschen schwierig geworden. Wir waren uns aber einig, dass wir die Grundidee wichtig, gut und für viele Familien sinnvoll finden, und uns deshalb für eine Zusammenarbeit entschieden. Auch, natürlich, weil sie es uns möglich macht, über solche Themen vertieft zu berichten und Schwerpunkte zu setzen.

      Das heisst nicht, dass wir bis ins letzte mit der Ausgestaltung einer solchen Versicherung einverstanden sein müssen. Dass man sich beispielsweise nur bis zum 35. Lebensjahr versichern kann, finden wir ungünstig. Aber: diese Entscheidung liegt bei der Sanitas und Feedback nehmen sie sicher auch gerne an.

      Wir sind uns bewusst, dass unsere Entscheidungen nicht immer allen gefallen oder für jede/n nachvollziehbar sind. Wir können aber in jedem einzelnen Fall dazu stehen und diskutieren vor allem grössere Zusammenarbeiten intensiv. In diesem Fall sehen wir einen Mehrwert für unsere Community.

      Ich hoffe sehr, Diese Antwort stimmt für Dich so.

  10. Avatar von Milena
    Milena

    Bei mir wurde bei einer Routine Untersuchung festgestellt, dass meine Hormonwerte unterdurchschnittlich sind und ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe, da wir zu diesem Zeitpunkt mit dem Kinderkriegen begonnen haben, wurde auch mein Mann direkt untersucht, leider wurde auch bei Ihm eine Beeinträchtigung der Spermien festgestellt. Für uns als Paar war es einfacher zu akzeptieren das wir beide einen “defekt” haben, so konnten wir nicht jemandem die Schuld zuschieben. Wir haben uns auch sofort an eine Kinderwunschpraxis überweisen lassen. Wir fingen an mit Hormonspritzen und getimten Sex, als dies nach ein paar Monaten nicht klappte haben wir uns für die Insemination entschieden und es hat direkt beim ersten Versuch eingeschlagen, wir konnten einen wunderbaren kleinen Jungen in unsere Arme schliessen. Wir möchten nun ein 2tes Kind und sind bereits wieder in der Praxis vorstellig geworden und werden auch jetzt im Juni direkt wieder mit der Insemination starten. Wichtig ist in meinen Augen wenn man sich abklären lässt, dass man als Paar einig ist, wie weit man geht für den Kinderwunsch.
    Ich würde mir wünschen, dass man offener damit umgeht und sich niemand schämt das es nicht sofort klappt und man Unterstützung braucht. In der Praxis in der wir waren wurde mir klar es trifft soo viele egal in welchem Alter. Wir sind nicht allein. uns hat es geholfen, dass unsere Familie und unsere Freunde Bescheid wissen, wir gehen sehr offen mit dem Thema um und haben nur positive Reaktionen erhalten. Sprecht darüber mit euren Freunden und euren Familien, es geht ganz vielen so wie euch.

  11. Avatar von Sandra
    Sandra

    Wir haben glücklicherweise bereits eine Tochter hier bei uns. Das zweite Mädchen mussten wir leider nach einer komplikationsreichen ersten Schwangerschaftshälfte gehen lassen. Nach dem Kindsverlust versuchen wir nun seit einem Jahr wieder schwanger zu werden. Wir haben uns auch abklären lassen, laut Ärzten alles okay bei uns.
    Vielen Dank für diesen wichtigen Artikel, von welchem dieser Art es noch viel mehr geben sollte. Auch auf Plattformen, bei welchen es nicht primär um Kinder geht. Denn dort würde es wahrscheinlich noch viel mehr Betroffene erreichen.

  12. Avatar von Susi
    Susi

    Danke. Danke, dass ihr dieses traurige, anstrengende Thema thematisiert. Danke, dass es endlich eine Versicherung gibt. Für uns kommt sie zu spät, aber die wird hoffentlich vielen Paaren helfen. Auf unsere erste Schwangerschaft haben wir 4 Jahre gewartet, beim 2. klappte es schnell. 2x ICSI, für mich waren die Behandlungen kein Problem, eher habe ich mich gefreut, dass wir diese Möglichkeit überhaupt hatten. Viel mehr gestresst hat mich der Weg bis zur ersten Behandlung und bis zum 1x tatsächlich schwanger sein.
    Beide unsere Kinder sind in 2 verschiedenen Ländern entstanden, da wir per Zufall im Ausland wohnten. Ich hätte mir damals von der Schweizer Klinik mehr Aufklärung gewünscht über die (damals) sehr restriktive Gedetzeslage. Im Ausland hatten wir viel mehr Möglichkeiten und das hat uns einen noch längeren Weg erspart.

  13. Avatar von Karin
    Karin

    Danke Anyworkingmom greifft ihr dieses Thema auf!
    Ich habe 8 Jahre in einer gynäkologischen Praxis gearbeitet und viele Frauen bzw. Paare kennengelernt die nicht schwanger wurden. Es tat mir leid die Patientinnen verzweifeln und leiden zu sehen und hoffte immer mit ihnen und wenn es klappte mit einer Schwangerschaft freute ich mich jeweils riesig.
    Was mich damals immer sehr erstaunte und traurig machte war zu wissen, dass wir in der Praxis in der Regel die einzigen waren die von diesem Kampf wussten. Ich wünsche mir für alle mehr Offenheit, mehr Verständnis und mehr Begleitung.
    Wenn es klappte, dass aus einem Paar Eltern wurde, hatte sich jeder Weg gelohnt auch wenn er noch so unglaublich anstrengend war und mit der Freude am Baby rückte vieles der letzten Monate/Jahre in den Hintergrund und die Dankbarkeit für das kleine Wesen nahm Überhand.
    Leider gab es auch Paare, da erfüllte sich der Wunsch nicht und alle Monate des Kampfes und des Leids waren vergebens und doch schafften sie es vom Tiefpunkt der Kinderwunschbehandlung die Wende in ein Leben als Paar ohne Kinder zu schaffen. Aber auch das ist “einfacher” (einfach ist das falsche Wort) mit Unterstützung, Verständnis und Mitgefühl.
    Ich wünsche allen die Zuversich und die Kraft den Weg bis zum Wunschbaby zu gehen und das Glück es erleben zu dürfen.

  14. Avatar von Sara
    Sara

    Es ist immer wieder schön zu lesen das wir nicht alleine sind und niemand versteht einen so wie die Personen die gleiches erlebt haben. 5 Jahre mussten wir auf unseren Schatz warten. Zuerst noch geduldig und dann wurde es schwer. Dieser Moment wenn du weinend auf der Toilette sitzt weil es wieder nicht geklappt hat. Die vielen Babybäuche überall, die Erzählungen es ging uns fast etwas zu schnell bis es eingeschlagen hat und dann die “gutgemeinten” Ratschläge. Wenn du es nicht mehr willst dann kommt es dann schon. Ich WILL es aber! Jetzt! Und das kann ich nicht einfach abstellen.

    Bei der Untersuchung in der Kinderwunschklinik wurde klar. Die Spermien meines Mannes sind deformiert und schaffen es nicht alleine in die Eizelle. Einzige Möglichkeit in vitro. Viele Tränen, Hoffnungen, Geduld, Schmerz, Spritzen, emotionale Downs, Geld, Stress dies und vieles mehr gehört dazu doch alles lohnt sich wenn der Bluttest zeigt: DU BIST SCHWANGER!

  15. Avatar von Verticalsandy
    Verticalsandy

    Ich lese das und bin dankbar.
    Und ich drücke jedem die Daumen, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen.
    Sei es der Kinderwunsch, oder der Wunsch, den Kinderwunsch loslassen zu können.
    Go strong!

  16. Avatar von Anna
    Anna

    Wie oft habe ich gehibbelt, gehofft und geheult während der Kinderwunschzeit… und mich genau so gefühlt wie viele aus den Berichten. Schön wenn es am Ende dann klappt – wie bei uns zum Glück auch. Ich denke auch, dass viel zu selten über den unerfüllten Kinderwunsch gesprochen wird, genau wie über Fehlgeburten. Danke für diesen ehrlichen Bericht, der bestimmt vielen Hoffnung macht und vor allem zeigt, dass man nicht alleine ist… Danke!

  17. Avatar von Mae
    Mae

    Mit 33 wurden bei mir bei der Jahreskontrolle mehrere Myome entdeckt. Die innere Uhr tickte da irgendwie schon. Es hätte operativ nicht alle Myome entfernt werden können. Die Ärzte haben gesagt: sie können es probieren schwanger zu werden, es kann aber schwierig werden und die Schwangerschaft wird risikoreich. Also sofort nach Plan losgelegt. Nach 4 Monaten das Wunder, es hat geklappt. Die Ärztin hat mir immer zu verstehen gegeben, dass es jederzeit vorbei sein kann. Und die Schwangerschaft wurde kompliziert, mehrfach Komplikationen, das grösste Myom mit 13cm Durchmesser sehr lange viel grösser als das Kind selbst, das Kind immer viel zu klein. Zur Geburt hin noch mehr Komplikationen, das Kind kam dann zu klein und zu früh und musste im Spital bleiben.
    Aber ich hab es geschafft, aller Widrigkeiten zum Trotz.

    Ich hätte mir damals mehr Zuversicht der Ärzte gewünscht und Erfahrungsberichte im Netz dass es auch mit sehr grossen Myomen klappen kann!