Mit der Familie im Engadin: Unterkünfte, Ausflüge, Spielplätze
Wanderungen mit Kinderwagen, Downhill-Fahrten mit Trottinetts oder Steinbock-Beobachten aus der Nähe. Viele Ideen für eure Ferientage.
Wenn ich meditiere und versuche, Sorgen und Stress aus meinem Mombod raus zu om-oooom-oooooom-en, dann träume ich mich ins Engadin. Nirgends fühle ich mich freier, glücklicher, daheimer.
Das war schon während meiner Kindheit so. Mit der Familie im Engadin – das mache ich nun auch. Weil ich finde, man kann dort abwechslungsreiche, naturnahe, erholsame Familienferien verbringen, wo Kinder und Eltern auf ihre Kosten kommen. Alles Ausprobierte und für gut Befundene trage ich hier zusammen.
In diesem Beitrag findest du:
Unterkünfte für die Familie im Engadin
Albana (Silvaplana)
Zähneputzen macht mich nicht per se überglücklich. Aber in der Herbstwoche im Hotel Albana wurde diese Alltags-Tätigkeit eines meiner vielen Highlights. Weil die Aussicht vom Balkon unserer Suite phänomenal war: der Silvaplanersee, mal gleissend, mal spiegelblank, mal düster, darüber bewaldete Hänge in Herbstfarben, der Piz Corvatsch und andere Berg-Giganten und hoch oben Wolken-Spielereien und Sonnenglitzern.
Ich genoss diesen Anblick und auch das wohlige Gefühl im Bauch, gut gefüllt vom vielfältigen Frühstücksbuffet. Was ich am meisten liebe in Hotels, ist ein reichhaltiger Zmorgä. Vor allem, wenn es auch für die Kinder viel Feines hat, so dass wir alle ausgiebig und in Ruhe essen können. Das war in dieser Ferienwoche auch praktisch, weil wir jeden Tag Wetterglück hatten, gleich nach dem Frühstück losziehen konnten und nicht schon nach drei Schritten wieder Kinderbäuche knurrten.
Und wenn wir abends zurückkamen, ging es weiter mit der Schlemmerei. Nach einem bewegungsreichen Tag finde ich Abendessen im Hotel manchmal anstrengend, weil die Kinder verständlicherweise nicht mehr viele Ressourcen haben fürs Essen ohne Kleckern, fürs Sitzenbleiben oder für eine angemessene Lautstärke beim Sprechen.
Im Albana aber waren die Essen erstaunlich entspannt, dank superfreundlichem Personal, schicker und trotzdem sehr gemütlicher Atmosphäre, mitgebrachten Micky-Mouse-Heftchen und entspannten anderen Gästen. Viele Hotelgäste zu dieser Jahreszeit waren Senior:innen, die als Paar oder in Gruppen tolle Herbstwanderungen genossen. (Wenn ich alleinstehende Eltern hätte, würde ich ihnen sofort eine der Gruppen-Wanderwochen im Albana empfehlen!)
In dieser relaxten Atmosphäre konnte ich mich durch die Liste der Offenweine testen. Für Weinliebhaber:innen wie mich ist es frustrierend, dass die Auswahl für Offenweine häufig eher bieder ist. Und eine ganze Flasche können und wollen wir Eltern nicht kippen. Im Albana aber gab es grandiose Neuentdeckungen. Ich weiss, ein munziges Detail – aber eben eines, das am Ende eines ohnehin schon traumhaften Aufenthalts in besonderer Erinnerung bleibt.
Die Kinder haben das Spielzimmer in guter Erinnerung, auch wenn wir es wegen des guten Wetters gar nicht so oft nutzten. Nicht nur beim Spielzimmer merkt man, dass die Gastgeber Malvika und Daniel Bosshard-Jürisaar selber Kinder haben. Ihre Söhne Max und Moritz sind ab und zu im Hotel unterwegs, und auch wenn die Einrichtung edel ist, zeigt sich in kleinen Details die Kinderfreundlichkeit: das Kindermenü beim Abendessen, die Herzlichkeit des Personals, Schokolade auf den Betten, Playstation und Videogames usw.
Ältere Kinder können problemlos allein vom Hotel Albana direkt zur tollen Sportanlage Mulets (Trampolins, Pumptrack, Skatepark, Fussballplatz, Tennisplatz) – es gibt nur eine grosse Strasse zu queren und dafür gibt es eine Unterführung. Während die Kinder beschäftigt sind (oder im Winter in der Skischule), lockt für die Erwachsenen beispielsweise der grosszügige Acqua Sun Wellness Club im Hotel. Dort hat es Whirlpool, Sauna, Dampfbad, Relaxraum und das Caraculla-Massage-Aromabad.
Obwohl es wahnsinnig gut tat, aufgeweicht und durchgeknetet zu werden, war ich nur einmal kurz im Wellness Club. Aus drei Gründen: 1. Wir hatten die ganze Woche so schönes Wetter, dass wir immer bis kurz vor dem Abendessen draussen unterwegs waren. 2. Das Essen im hoteleigenen Restaurant war so fein, dass ich jeweils pappsatt in die Suite watschelte und einfach nur noch rumfläzte. 3. Die Suite war grossräumig und gemütlich, so dass alle Familienmitglieder genügend Platz hatten zum Lesen und Spielen. Drum hatte ich gar nicht das Bedürfnis nach Abstand.
Sporthotel Pontresina
Mitten im Dorf steht das imposante Hotel, das vom Namen her vor allem sportliche Leute anspricht, aber auch ideal ist für Familien. Drei Kinder haben Nicole und Alexander Pampel, die Besitzer des Sporthotels – und man sieht und spürt überall im Hotel und den dazugehörigen Restaurants, dass Kinderfreundlichkeit keine Worthülse ist.
Das beginnt schon bei den Buchungsmöglichkeiten. Im Sporthotel gibt’s neben Zimmern und Suiten auch Appartements. Genial, wenn man etwas Platz braucht für all das Zeug, dass man mit Kindern halt so mitschleikt und wenn man nicht immer auswärts essen möchte. Denn nach einem langen Tag an der frischen Luft ist ein Restaurantbesuch mit der Familie oft nicht die beste Idee.
Die Appartements sind topmodern, gemütlich, geräumig – und haben einige Goodies, die Elternherzen beglücken. Dass wir das Frühstück im Hotel geniessen konnten, war eine schöne Entlastung und Abwechslung zum Familienalltag daheim. Das umfangreiche Frühstücksbuffet mit sehr viel Hausgemachtem und Regionalem bot für alle Geschmäcker etwas Feines.
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An einem Abend gönnten wir uns doch einen Restaurantbesuch, der ohne Gequengel, Gezappel oder Überschwemmung über die Bühne ging, unter anderem dank den feinen Kindermenüs und Malsachen. Die Leute am Nachbartisch lobten uns für die anständigen Kinder, die man «ja kaum hört, so toll» – was mich eher stinkig machte, weil ich finde, man darf Kinder durchaus hören, sie sind Teil unserer Gesellschaft. Andrerseits kriegte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich die Buben teilweise mit dem bösen bösen iPad abgelenkt hatte, was zeigt, dass ich diese gesellschaftliche Forderung nach möglichst ruhigen und angepassten Kindern im öffentlichen Raum auch nicht grad bekämpfe…
Aber zurück zum Sporthotel. Neben feinem Essen verfügt es über einen Wellnessbereich, einen Fitnessraum, einen abschliessbaren Veloraum, Mietvelos, Tourentipps für Wanderungen und Mountainbikes und einen kostenlosen Wäscheservice für Sportkleider. Für Kinder gibt’s einen Schrank mit ganz vielen Spielsachen zum Ausleihen.
Hotel Steinbock (Pontresina)
Ein Hotel, das auch in der Nebensaison geöffnet hat, ist das Hotel Steinbock, gleich bei der Steinbock-Promenade. Der kleine Spielplatz beim Hotel und der 29 Grad warme Pool sind toll, wenn man mal keine grossen Sprünge machen möchte. Für die Erwachsenen gibt es auch noch einen Jacuzzi und ein Spa. All das gehört zu Aqua Viva, dem Wellness-Center des Hotel Walther, das gleich neben dem Hotel Steinbock liegt. Die Hotels gehören derselben Familie, und so können auch Steinbock-Gäste die Annehmlichkeiten des Hotel Walther nutzen.
Das Hotel Steinbock ist enorm kinderfreundlich. Alles, was eine Familie braucht, ist vorhanden: Buggys, Wickelunterlagen, Kindersitze und Malutensilien im Restaurant. Das älteste Hotel Pontresinas (gebaut 1651) hat zudem Charme. Die Zimmer sind gemütlich, und grössere Familien können in der geräumigen Junior Suite mit Zusatzzimmer unterkommen. Und weil das Personal im Restaurant ebenfalls kinderfreundlich und äusserst unterhaltsam ist, können die Eltern ohne Gehetze die Engadiner Spezialitäten geniessen.
Saratz (Pontresina)
Andrea hat dem Familienhotel in Pontresina vor einigen Jahren einen ganzen Beitrag gewidmet: hier lang
Mietwohnungen
Es gibt zahlreiche schöne Wohnungen und Häuser zum Mieten. Leider sind die tollsten Unterkünfte teilweise schon weit im Voraus ausgebucht. Aber mit etwas Geduld oder Rumfragen habe ich noch jedes Mal etwas Schönes gefunden. Bezüglich Kosten ist das Oberengadin in der Tendenz teurer als das Unterengadin. Suchen kann man zum Beispiel hier: www.engadin.ch/de/ferienwohnungen/
Verkehr und Bergbahnen im Engadin
Nachhaltigkeit wird nicht nur in vielen Hotels gross geschrieben, das Engadin ist auch bezüglich ÖV gut gerüstet. Züge und Busse verkehren sehr häufig und sind für viele Touristen kostenlos.
Es gibt nämlich das Angebot «ÖV inklusive», das mehr als 100 Hotels und Ferienwohnungen unterstützen. Ab zwei Übernachtungen erhält man eine Karte für die freie Nutzung des öffentlichen Verkehrs während des gesamten Aufenthalts. Auch für die Bergbahnen gibt es so ein Angebot.
Unbedingt empfehlenswert ist eine Fahrt mit der Standseilbahn nach Muotas Muragl. Allein die Fahrt ist für Kinder ein Ereignis, dazu gibt es bei der Bergstation einen grossen Spielplatz und die Möglichkeit für kleine Spaziergänge oder auch grössere Wanderungen. Mit etwas Glück begegnet man sogar der Steinbock-Kolonie, die in dieser Region haust.
Ebenfalls toll: Mit der Gondel hinauf zur Bergstation Corvatsch auf 3303 Metern über Meer. Das 360°-Panorama lässt sich draussen geniessen, es gibt aber auch ein Restaurant mit sensationeller Aussicht.
Wanderungen und Velotouren für die Familie
Wasserweg zu den sechs Lejins
Eine traumhafte Tour ab der Bergstation Furtschellas, bei der die Kinder begeistert mitmachen. Die Wanderung zu sechs Bergseen wird nämlich von einer Geschichte begleitet, vom Bergkobold Furbaz und der Fee Mara. Wenn der ganze Weg zu lang ist, kann man unterwegs auch abkürzen. Mehr Infos gibt es hier.
Lej da Staz
Ein Muss bei jedem Engadin-Besuch. Zum Stazersee kann man von verschiedenen Dörfern aus spazieren oder Velo fahren – von Pontresina, Celerina oder St. Moritz. Alle Wege sind kinderwagentauglich, und beim See hat es mehrere Picknickplätze mit Brätelstellen (inkl. Feuerholz), ein Restaurant mit Spielplatz und einen Plansch-Bereich.
Weil der See so wunderschön und gut erreichbar ist, ist es während der Hochsaison nicht grad einsam dort.
Val Roseg
Ein gemütlicher Wanderweg mit viel Schatten, malerischer Landschaft, immer nah am Rosegbach… Die Strecke von Pontresina bis zum Restaurant Roseg Gletscher habe ich schon als Kind geliebt. Hier muss das Wort «lauschig» erfunden worden sein. Mit ungefähr 2 Stunden reine Gehzeit für lauffreudige Kinder kein Problem. Und: Es gibt auch ein öffentliches Verkehrsmittel talein- und -auswärts, nämlich eine Rösslikutsche. Wichtig: Fahrplan beachten und je nach Gruppengrösse schon früh Plätze reservieren.
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Mit dem Velo kann man auch ins Rosegtal fahren. Bis zum Restaurant geht es aber mehrheitlich leicht bergauf, das kann für kleinere Pedaleure auf Dauer anstrengend sein. Dafür ist die Rückfahrt Richtung Pontresina dann ein reines Sause-Vergnügen.
Silvaplana Explorer
Die Gegend rund um Silvaplana bietet wunderschöne Aussichtspunkte. Damit die Kinder bei den Rundwanderungen mit Plausch dabei sind, gibt es für sie die Geschichte vom Murmeltier Niculin.
Bei jedem Aussichtspunkt kann man einen Teil der Geschichte hören. Die Wanderungen sind nicht allzu lang, steil oder schwierig – genau richtig für kurze Beine.
Heidis Blumenweg
Auf dem zirka zwei Kilometer langen Themenweg von Chantarella zur Heidihütte und nach Salastrains gibt es rund 200 verschiedene Pflanzenarten zu bestaunen. Grösstenteils handelt es sich um geschützte Bergblumen, die mit Nummern versehen sind. Eine Broschüre (gratis bei der Tourist Information erhältlich) liefert Informationen. Alternativ kann eine Smartphone-App beim Blumen-Bestimmen helfen, zum Beispiel PlantNet. Kleinkinder in der Blümchenausrupf-Phase sollten von den geschützten Arten ferngehalten werden.
Achtung: Der Spielplatz bei der Heidihütte ist hübsch gelegen und die Hütte lädt auch zum Spielen ein – also unbedingt hier genügend Zeit einrechnen.
Schellenursliweg
Unterhalb der Heidihütte beginnt der Schellenursliweg, der hinunter nach St. Moritz führt. Man erreicht den Weg entweder via Standseilbahn (von St. Moritz Dorf nach Chantarella) oder via Gondelbahn (von St. Moritz Bad nach Signal). Entlang des kinderwagentauglichen Weges wird das beliebte Kinderbuch vom Schellenursli quasi lebendig, mit grossen Holzskulpturen, einer Brücke, Glocken und so weiter.
Normalerweise sollte man mit ungefähr 45-60 Minuten Laufzeit rechnen, dazu noch Zeit fürs Betrachten der Figuren und Erzählen der Geschichte. Mein Vierjähriger war so begeistert vom Weg und kennt die Geschichte schon auswendig… drum mussten wir den ganzen Weg rennen und waren in 20 Minuten in St. Moritz.
(Was mir grad gelegen kam, da ich die Kinder zuvor lange auf dem Spielplatz bei der Heidihütte rumtoben gelassen hatte, und langsam Angst kriegte, dass wir es nicht vor Einbruch der Dunkelheit ins Tal schaffen. Man weiss ja nie, wann ein Kind plötzlich schlappe Beine kriegt und für jeden Schritt eine halbe Stunde braucht…)
Achtung: Es gibt im Unterengadin auch einen Schellenursli-Weg. Infos zum Themenweg in Guarda: hier
Lej Gravatscha
Vor einigen Jahren stand ich schon einmal an diesem idyllischen See in der Nähe von Samedan. Damals machte ich eine Zugreise durchs Bündnerland und war begeistert vom See mit dem grossen Picknickplatz, inkl. Feuerstellen mit Holz, Picknicktischen, Abfallkübeln, WC-Häuschen und dem kleinen Spielplatz.
Man kann gut von Pontresina oder Samedan zum See wandern, dem Inn entlang und am Flugplatz Samedan vorbei (Zeit einrechnen zum Staunen!). Besonders an heissen Tagen finde ich eine Velotour zum See angenehmer, weil man sonst zu lange an der prallen Sonne läuft.
Panorama-Wanderung von Muottas Muragl zur Alp Languard
Mit der Bahn hinauf nach Muottas Muragl, mit dem Sessellift hinunter von der Alp Languard nach Pontresina – es ist so praktisch, wenn man viele Höhenmeter so zurücklegen kann.
Die Wanderung an sich ist auch so noch lang genug, die zirka 7 Kilometer sind eher für Kinder geeignet, die schon gut marschieren können. Und: die trittsicher sind. Denn an einigen Stellen geht es neben dem Panoramaweg steil bergab.
Kinderpfad Champlönch im Schweizer Nationalpark
Natur und Technik werden bei dieser Wanderung ideal kombiniert. Ausgangspunkt ist der Parkplatz 1 bei Ova Spin, von dort aus geht’s nach Il Fuorn. Ausrüstung: der digitale Guide WebparkSNP und das Kinderpfadbüchlein mit Audio-CD. Unterwegs ertönt an zehn unterschiedlichen Standorten ein akustisches Signal. Eine Figur oder ein Tier erscheint auf dem Display und erzählt eine Geschichte, die mit der Umgebung in einem direkten Zusammenhang steht.
Lej Marsch
Mit diesem See verbinde ich viele schöne Kindheitserinnerungen. Das klare Moorwasser bietet an heissen Tagen eine herrliche Erfrischung, es hat zudem an einer Stelle einen Mini-Strand, wo Kleinkinder planschen können. Auch bei nicht so schönem Wetter (s. Bild) bietet er Abwechslung und eine idyllische Stimmung.
Rund um den Lej Marsch hat es Brätelstellen, Tische, Liegeplätze, Schattenplätzchen, es gibt sogar ein Toilettenhäuschen und in kurzer Distanz einen Campingplatz mit Kiosk.
Erreichbar ist der See via 5-minütigem Fussmarsch ab dem Parkplatz Olympiaschanze, oder mit etwas längerem Marsch ab Champfer, der Bushaltestelle Surlej, Parkplatz oder St. Moritz Bad. Auch per Velo ist er gut erreichbar.
Und wenn die ganze Familie genug gebadet hat, lohnt sich die kurze Wanderung hinauf zum Lej Nair. Bei diesem See geht es meist etwas ruhiger zu, es hat auch hier Feuerstellen – und ringsum im Hochsommer gaaaaanz viele Heidelbeeren.
Familientaugliche Aktivitäten im Engadin
Sportzentrum Mulets Silvaplana
Pumptrack, Skatepark, Trampolins, Fussballplatz, Tennisplatz, Spielplatz: Hier können sich Kinder und Erwachsene austoben – und im Sommer auch auf dem Silvaplanersee Windsurfen, Kitesurfen, Segeln, SUP-Paddeln oder Wingfoilen. Beim Sportzentrum Mulets hat es auch ein Restaurant mit feinen Pizzas.
Nationalparkzentrum Zernez
Welche Tiere leben in den Bergen, was für Pflanzen wachsen hier? Die Ausstellung des Nationalparkzentrums ist für Kleine und Grosse eindrücklich. Wer mit der Familie im Engadin ist, sollte sich einen Halbtag dafür reservieren. Die Vielfalt von Flora und Fauna, die Kräfte und Tricks der Natur – all das wird variantenreich und kindgerecht dargestellt. Man darf vieles anfassen und bewegen, so richtig erfahren. Ich weiss nicht, wie lange wir in der Murmeltierhöhle hockten, die verschiedenen Geweihe von Hirschen bestaunten oder die Spannweite von Adlerflügeln. Gefühlt ewig. Und das war schön.
Seilpark Engadin
Der Seilpark in der Nähe von Scuol im Unterengadin bietet ein bisschen Nervenkitzel, aber im abgesicherten Rahmen. Für Familien, die sich gerne Herausforderungen stellen – oder bei denen die Kinder übers ständige Wandern klönen und mal was Cooles erleben wollen. Das Mindestalter für den Seilpark Engadin beträgt 8 Jahre, es gibt aber vier Parcours für jüngere Kinder ab 3 Jahren.
Hochseilgarten Pontresina
Auch im Oberengadin können sich grosse und kleine Kraxler austoben. Seilrutschen, Schwingen, Schwebebalken und viel mehr gibt es im Hochseilgarten Pontresina. Das Mindestalter beträgt 4 Jahre, Vorkenntnisse braucht es nicht. Wichtig sind aber stabile Schuhe mit guten Sohlen.
Alp-Schaukäserei Morteratsch
Traditionelles Käserhandwerk zum Zuschauen, inklusive Brunch oder Zvieri. Toll für Kinder, zum Lernen und Schnoiggen.
Bogenparcours Engadin
Bogenschiessen auf einem 3D-Parcours mit 28 Stationen durch Wald und Wiese. Geschossen wird mit Pfeil und Bogen auf Kunststofftiere aus verschiedenen Distanzen.
Downhill-Trottinett Marguns
Die Strecke von der Bergstation Marguns hinunter nach Celerina ist definitiv nichts für Familien mit Kleinkindern – teilweise geht es nämlich recht steil talwärts. Grössere Kinder haben die Trottinetts aber rasch im Griff, und ein Helm ist im Mietpreis inklusive (und Pflicht).
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Pumptrack Cuntschett
Der Pumptrack in Pontresina ist toll für kleine Velöler. Hier können sie sich austoben und Fahrsicherheit gewinnen. Achtung: In der Hochsaison und bei tollem Wetter sind geübte Biker auf dem Parcours, dann sollten Kinder besser nicht auch noch dort herumflitzen.
Museum Schmelzra S-charl
Begehbare Blei- und Silberminen, geführte Stollenbesichtigungen und Abenteuerexkursionen. Das ist eindrücklich für Kleine und Grosse. Im Dachgeschoss zeigt der Schweizerische Nationalpark eine Ausstellung zu Vergangenheit und Zukunft der Braunbären. Nicht weit vom Museum Schmelzra wurde 1904 der letzte ursprüngliche Bär der Schweiz erlegt. Die Ausstellung ist speziell auch für Kinder geeignet.
Tolle Spielplätze
Zum Teil wurden sie schon in anderen Abschnitten erwähnt. Trotzdem hier noch einmal eine Auflistung aller Spielplätze, die wir entdeckt haben und toll fanden. Übrigens hilft mir die App Playground Buddy oft beim Entdecken neuer Plätze – weltweit.
- Sportzentrum Mulets in Silvaplana
- Sportzentrum Muot Marias in Sils
- beim Hotel Müller in Pontresina
- Sportpavillon Pontresina
- St. Moritz, hinter dem Ovavera Bad beim Waldrand
- bei der Heidihütte (nahe den Bergstationen Chantarella oder Signal)
- bei der Bergstation Muotas Muragl
- beim Lej da Staz
- beim Center da Sport in Celerina
- bei der Mittelstation Furtschellas
Programm für Regentage
Wenn es grad nicht Wanderwetter ist, lässt es sich herrlich planschen. Zum Beispiel in diesen Bädern:
- Bellavita in Pontresina
- Ovavera in St. Moritz
- Bogn Engiadina in Scuol
- Familienbad in Zernez
- Mineralbad & Spa in Samedan
Besondere Anlässe für die Familie im Engadin
Steinböcke zu Besuch
Wenn man zur richtigen Zeit mit der Familie im Engadin ist, gibt es Celebrities zu beobachen. Die Steinbock-Superstars Gian und Giachen und ihre Kameraden. Die Steinböcke der Umgebung kommen im Frühjahr (April bis Juni) in Pontresina bis zum Dorfrand hinunter, weil in ihren gewohnten Höhenlagen noch Schnee liegt, im Tal aber schon zartes Gras spriesst. Unsere Gastautorin Beth Bayley hat sich das Spektakel gemeinsam mit ihrer Familie angesehen und erzählt:
Die Steinböcke sind überhaupt nicht schüchtern – es scheint ihnen recht egal, dass da eine Horde Menschen rumsteht und sie beobachtet. Es gibt sogar eine kinderwagentaugliche Steinbock-Promenade, einen Wanderweg von rund einem Kilometer Länge. Der Weg ist ideal für Kinder, an sieben Stationen gibt es Wissenswertes und Fragen rund um die imposanten Tiere. Die Promenade ist das ganze Jahr hindurch begehbar. In wärmeren Monaten gibt es viele weitere Familienaktivitäten, inklusive Steinbock-Spielplatz.
Achtung: Die Steinböcke kommen in der Nebensaison ins Tal hinunter. Was bedeutet: Viele Lokale (Geschäfte, Restaurants, Hotels etc.) haben dann geschlossen.
Chalandamarz: Kinder im Mittelpunkt
Glockengeläut, Peitschenknallen, Singen, Johlen, Jauchzen – die Kinder ziehen durchs Dorf und machen Radau, erlaubterweise. Am 1. März wird in den Bündner Dörfern traditionell Chalandamarz gefeiert. Der Brauch ist uralt und war früher die Feier zum Beginn eines neuen Kalenderjahres. Heute werden dann je nach Quelle die bösen Geister oder der Winter generell vertrieben. Es gibt keine offizielle Zeremonie, jede Gemeinde pflegt ihren eigenen Brauch. Empfehlen kann ich die Festivitäten in Scuol und in St. Moritz.
Egal, in welchem Dorf: Chalandamarz ist ein eindrückliches Spektakel, an dem nicht nur die halbe Dorfbevölkerung teilnimmt, sondern auch zahlreiche Besucher. Wer zu diesem Zeitpunkt mit der Familie im Engadin sein will, sollte früh buchen – auch deshalb, weil die Wintersportsaison Anfang März noch nicht vorbei ist.
Wichtig: Warm anziehen. Die Umzüge dauern lange und es gibt so viel zu sehen und zu hören – da ist man rasch mehrere Stunden draussen. Und die Cafés und Restaurants an der Umzugsstrecke sind teilweise proppenvoll, ein kurzes Aufwärmen bei einer heissen Schokolade ist also nicht so zackig möglich.
Sehr gerne nehmen wir in den Kommentaren weitere Tipps entgegen!
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Informationen zum Beitrag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 17. Juni 2020 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.
Die genannten Unterkünfte durften wir kostenlos testen, ebenso einige Aktivitäten.
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